TEST

Maxi-Test (Teil 2)

Samsung Galaxy S3 (inkl. Videos) - Der Alltagseinsatz

Portrait des Authors


Werbung

Man fragt sich wahrscheinlich, ob die Autoren der Testberichte die Geräte auch länger im Alltag nutzen. Bei einem Top-Smartphone ist das der einzige Weg um herauszufinden, was man an neuen Features wirklich nutzt und was nicht. Und genau das wollen wir in diesem Abschnitt noch einmal zeigen. Das S3 hat einen Haufen neuer, sog. S Features (Vorstellung dieser im alten Artikel) - doch welche davon nutzt man wirklich und welche sind schon nach einigen Stunden wieder abgeschaltet?

Wir verraten es, aber Achtung: Hier folgt die persönliche Wahrnehmung und Meinung des Autors.

{jphoto image=25046}

Der intelligente Schlafmodus weiß, wann du nicht mehr aufs Display guckst! Nachdem das 3x hintereinander nicht funktioniert hat, habe ich es entnervt ausgeschaltet - dann entscheide ich halt selbst, wann ich schlafe und wann nicht. Die automatische Bildschirmleistung, die durch Bildanalyse die Helligkeit anpasst? Arbeitet unauffällig, bleibt also an. Anders hingegen die Energiespareinstellungen im Browser - der Helligkeitsunterschied zwischen Homescreen und Browser stört dann doch irgendwie, weshalb auch diese Funktion ausgeschaltet bleibt. Samsung weiß schon genau, wieso alle Features erst einmal deaktiviert sind, denn nicht jeder empfindet alle Features als sinnvoll oder hilfreich - deshalb sollte man wählen, welche Features man wirklich braucht. So kann auch keine Fehlbedienung entstehen.

Doch welche Funktionen helfen mir im Alltag noch? Die App-Sprachbefehle, mit denen ich verschiedene Aktionen ausführen kann. Praktische Sache, aber bis ich die Einstellungen gefunden habe, ist schon einige Zeit vergangen - bis dahin habe ich mit allen möglichen Übersetzungen von "Snooze" versucht, meinen Wecker noch einmal schlafen zu schicken. Am Ende hieß der deutsche Befehl dann "Erinnern" und nicht Schlummern oder Dösen. Das hätte sich auch ganz leicht rausfinden lassen, wenn man auf die Idee gekommen wäre, unter "Einstellungen" > "Sprache und Eingabe" links auf App-Sprachbefehle zu klicken, anstatt sie nur zu aktivieren. Die Befehle für Kamera und Anrufannahme bleiben ebenfalls eingeschaltet, Radio und Musik bediene ich aber lieber per Headset.

S Voice? Nach dem Test nicht wieder genutzt - zu fehleranfällig, zu langsam, zu oft versteht es mich falsch. Da ich aber sowieso nicht der größte Freund von Sprachassistenten bin, gibt es hier sicher auch gänzlich andere Meinungen, die viel Spaß mit S Voice haben werden. Denen sei er natürlich gegönnt. Weitere schlaue Features sind die Bewegungsaktionen: der Direktanruf durch Halten ans Ohr? Superpraktisch, bleibt! Ebenso der intelligente Alarm und das Tippen aufs Telefon, um an den Anfang von Listen zu scrollen (auch wenn diese beiden Features noch erweitert werden dürften). Ebenfalls eingeschaltet bleiben die Screenshot- und Stummschalt-Gesten und -Bewegungen. Die Funktionen, für die der Bewegungssensor genutzt wird, sind größtenteils ausgeschaltet. Nur eine nicht: der Kameraschnellzugriff durch Halten des Lockscreens und das Rotieren des Gerätes um 90° - geniales Feature und absolut einfach zu erlernen.

Natürlich gibt es aber auch andere Dinge, an denen man den Alltagseinsatz messen kann: Wie ist die Akkulaufzeit? In Ordnung, dennoch werde ich mir wohl einen Zweitakku zulegen - für langweiligere...ähm, längere Tage. Anderer, ebenfalls wichtiger Punkt: Wie ist beispielsweise das Display? Lässt es sich darauf gut und lange lesen? Kurz und knapp: Ja, sehr gut sogar. Im Bildvergleich mit dem HTC One X und dem iPhone 4 sieht das dann so aus, wie in der obigen Galerie (oder hier als unkomprimierte Versionen auf unserem Server). Im Prinzip - also im Alltag - sind alle Displays sehr gut, nur bei sehr naher Betrachtung kann man erkennen, dass das S3 eine PenTile-Matrix einsetzt. Zudem ist zu sehen, dass die Helligkeit etwas hinter den anderen Geräten bleibt, aber dennoch für fast alle Bereiche des täglichen Lebens ausreicht.

Vorbildlich ist auch, dass man nun die Farbintensität des S3 einstellen kann - denn AMOLED glänzt zwar mit knalligen Farben, nicht jeder findet das richtig gut. Deshalb kann man dem jetzt entgegengehen, mit insgesamt vier Einstellungsmöglichkeiten: Dynamisch - Standard - Natürlich - Video. Das Problem: die ersten beiden liegen mit ihren knalligen Farben nah beieinander, die letzten beiden sind sehr blass und ebenfalls nah beieinander. Dazwischen klafft eine Lücke, diese Einstellung würde ich gerne wählen, tippe aber nur ins Leere. Hoffentlich bringt man mit einem zukünftigen Update noch eine Einstellung zwischen "Standard" und "Natürlich". Um besser zu verstehen, worüber ich schreibe, habe ich die verschiedenen Modi v.l.n.r. (Dynamisch - Standard - Natürlich - Video) einmal abgelichtet:

Weiterhin muss ich - als iPhone-Nutzer - neidlos eingestehen, dass der Lockscreen mit Schnellzugriffen einfach eine großartige Erfindung ist. Ich will meistens ähnliche Aktionen ausführen - hier kann das Feature voll und ganz überzeugen. Das riesige Display, Widgets und massig Platz beim Surfen sind weitere Features, die begeistern - doch sind sie nicht zwingend S3-spezifisch. Dafür freut einen vor allem im Alltag die hohe Arbeitsgeschwindigkeit des Galaxy S3 - kein Ruckeln, wenig Wartezeiten, so sollte ein Smartphone der aktuellen Stunde aussehen. Ebenfalls höchst praktisch ist die eigens anpassbare Kameraapplikation - so hat man die Lieblingsfeatures schnell im Griff. Hier hat Samsung vieles richtig gemacht.

Doch gibt es auch Schattenseiten: man hat eine riesige Benachrichtigungs-LED eingebaut - und muss sich erst eine App aus dem Play Store herunterladen, damit sie auch für alle Apps leuchtet und das am besten auch noch in verschiedenen Farben? Das hätte man besser machen können. Genauso wie die teils unkontrollierten Helligkeitseinstellungen beim schnelleren Wechsel zwischen Licht und Schatten und den Überstrahleffekt der LEDs durch das weiße Plastik. Deshalb ist die Beleuchtung der Navigations-Buttons auch deaktiviert.

Insgesamt hat das S3 meinen Alltag aber einfacher, komfortabler und schneller gemacht.