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Mitte September holte Amazon zum Rundumschlag aus und kündigte die Erneuerung von drei Echo-Modellen sowie den Start von neuem Zubehör an. Im wichtigen Weihnachtsgeschäft hat sich das Unternehmen somit klar positioniert und Konkurrenten wie Google unter Druck gesetzt. Nach intensivem Probehören und zahlreichen Gesprächen mit Alexa zeigt der Test, dass nicht alle Neuerungen bis zum Ende durchdacht sind und smart nicht immer smart bedeutet. Ob sich ein Wechsel für Besitzer eines Echo Show, Echo Dot oder Echo Plus lohnt, kann aber nicht pauschal beantwortet werden.
Insgesamt umfasst die Liste der Neuheiten die drei genannten Echo-Lautsprecher sowie den dedizierten Subwoofer Echo Sub sowie die smarte Steckdose Smart Plug. Letztere wird nicht unter dem Echo-Label geführt, was in erster Linie an den fehlenden Audio-Fähigkeiten liegen dürfte. Der ebenfalls im September vorgestellte Echo Input stand für den Test nicht zur Verfügung. Da es sich hierbei im Grunde genommen lediglich um einen Echo Dot ohne Lautsprecher handelt, ist dies verschmerzbar. Ebenfalls nicht berücksichtigt werden konnte Echo Connect. In den USA ist die Bridge, die das Telefonieren über einen Echo-Lautsprecher und die gewöhnliche Telefonleitung erlaubt, bereits seit mehr als einem Jahr erhältlich. Hierzulande liefert Amazon das Gerät seit Anfang Oktober aus, Nutzer verweisen auf verschiedene Software-Probleme.
Nicht alles kann alles
Im Zuge der Vorstellung der neuen Modelle hat Amazon auch verschiedene neue Funktionen enthüllt. Die prominenteste dürfte die Unterstützung von Skype sein, die zum Zeitpunkt des Tests noch nicht freigegeben war. Voraussetzung hierfür sind ein Echo Show (1. oder 2. Generation), ein Echo Spot oder die Alexa-App sowie die Hinterlegung des Skype-Nutzernamens der anzurufende Person im Kontaktverzeichnis. Völlig unabhängig vom genutzten Gerät soll zu einem späteren Zeitpunkt auch die automatische Aktivierung von Skills arbeiten. Laut Amazon ist die hinter Alexa steckende künstliche Intelligenz inzwischen so fortgeschritten, dass sie aufgrund der Anfrage selbstständig den möglichst passenden Skill auswählen soll. Auch Vorschläge sollen vermehrt unterbreitet werden, wenn das Verhalten vom üblichen abweicht - beispielsweise in Hinblick auf verbundene Türschlösser oder Lampen.
Lediglich dem Echo Show (1. und 2. Generation) hat man mit Silk und Firefox gleich zwei Browser spendiert, die allerdings lediglich per Touchscreen bedient werden können und in Bezug auf den Funktionsumfang nicht mit Desktop-Browsern mithalten können; Einschränkungen gibt es beispielsweise hinsichtlich von DRM (Streaming-Dienste) und dem Speichern des Browser-Verlaufs und anderer Daten. Wer häufig Routinen nutzt, kann nun auch ortsbasierte Faktoren berücksichtigen. Andere, fast schon überfällige Änderungen an den Routinen wurden hingegen nicht vorgenommen.
Zwei andere Neuerungen sind hingegen mit weitrechenden Anforderungen verbunden. Denn die Möglichkeit, zwei Echos in ein Stereo-Gespann zu verwandeln, gibt es nur für bestimmte Modelle der Lautsprecherfamilie (mehr in der folgenden Tabelle). Wichtigste Voraussetzung: Es müssen immer zwei identische Modelle miteinander verbunden werden. Und auch der Subwoofer Echo Sub gibt sich ein wenig wählerisch. So lässt er sich nicht mit einem Echo Spot oder Echo Dot der ersten und zweiten Generation koppeln.
Echo-Modell | 1.1 | 2.0 | 2.1 |
---|---|---|---|
Echo Dot 1. Generation | nein | nein | nein |
Echo Dot 2. Generation | nein | nein | nein |
Echo Dot 3. Generation | ja | ja | ja |
Echo 1. Generation | ja | nein | nein |
Echo 2. Generation | ja | ja | ja |
Echo Plus 1. Generation | ja | ja | ja |
Echo Plus 2. Generation | ja | ja | ja |
Echo Spot | nein | nein | nein |
Echo Show 1. Generation | ja | nein* | nein* |
Echo Show 2. Generation | ja | nein* | nein* |
*: Beide Generationen des Echo Show verfügen über integrierte Stereo-Lautsprecher |
Bereits im Juli hat Amazon den Equalizer per Software-Update verteilt, der für alle Echo-Modelle verfügbar ist. Innerhalb der Alexa-App können so Höhen, Mitten und Tiefen den eigenen Wünschen entsprechend angepasst werden - Presets oder ähnliches gibt es nicht. Aber auch per Sprache kann reguliert werden, beispielsweise mit dem Kommando „Alexa, mehr Bass". Leider sind die Einstellungen in Hinblick auf gekoppelte Echos wenig intuitiv, worauf wir aber später näher eingehen.