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Vor allem zwei Dinge fallen im Vergleich der neuen Modelle und ihrer jeweiligen Vorgänger auf. Zum einen hat Amazon versucht, das Design innerhalb der Echo-Familie anzugleichen. Zum anderen betont man, dass die Qualität der Audio-Wiedergabe bei allen Neuheiten zugenommen habe. Bei letzterem bezieht man sich allerdings nicht auf die neue Möglichkeit zur Erschaffung von Stereo-Gespannen oder die Koppelung mit einem Echo Sub. Stattdessen sollen neue Lautsprecher und veränderte Designs für besseren Klang sorgen.
Echo Dot der 3. Generation
Die auffälligste Änderung ist das äußere Erscheinungsbild: Mit dem Wechsel von der zweiten zu dritten Generation hat der Echo Dot zugenommen - aus 83,5 x 83,5 x 32 mm wurden 99 x 99 x 43 mm, aus 180 g stolze 300 g. Zusammen mit der bauchigen Form wirkt der kleine Lautsprecher freundlicher, aber auch etwas klobiger. Eindeutig positiv ist der Wechsel der Oberflächenbeschaffenheit. Amazon vertraut hier auf eine Struktur, die an groben Stoff erinnert und die mit dem Echo der zweiten Generation eingeführt worden ist. Auf der Oberseite bleibt es bei vier Tasten und einem umlaufenden LED-Ring, auf der Rückseite gibt es einen Stromanschluss sowie einen 3,5-mm-Audio-Ausgang. Alternativ lässt sich der Echo Dot der dritten Generation erneut per Bluetooth (A2DP) mit einer Musikquelle oder einem anderen Lautsprecher verbinden, die Verbindung zum lokalen Netzwerk erfolgt per WLAN (a/b/g/n). Abstriche muss man zumindest quantitativ bei den Mikrofonen in Kauf nehmen: Warteten beim Vorgänger noch sieben auf Kommandos, sind es nun nur noch vier. Im Test hatte dies allerdings keine negativen Auswirkungen.
Mehr gibt es hingegen beim integrierten Lautsprecher. Der wuchs von 28 auf 41 mm und ist somit der Grund für das größere Gehäuse. Und während der Klang beim Vorgänger primär nach oben abgestrahlt wurde, nutzt Amazon beim neuen Echo Dot in erster Linie die Seite für eine 360°-Abstrahlung. Das sorgt zusammen mit dem größeren Treiber für einen insgesamt kräftigeren Klang, der mit weniger Verzerrungen auskommt, aber natürlich nach wie vor unter zu schwachen Tiefen leidet. Entsprechend ist auch die dritte Generation vor allem dann interessant, wenn für die Wiedergabe in der Regel eine bestehende Anlage genutzt wird oder es nicht um Musik, sondern die Nutzung von Smart-Home-Skills und ähnlichem geht.
Echo Plus der 2. Generation
Ebenfalls an Breite dazugewonnen hat der Echo Plus der zweiten Generation, gleichzeitig konnte Amazon den Lautsprecher aber auch kürzen. So bringt er es nun auf 148 x 99 x 99 mm statt wie bisher 235 x 84 x 84 mm. Gleichzeitig konnte das Gewicht von rund 950 auf nur noch 780 g verringert werden. Dabei wurde weder an der Ausstattung noch an den Funktionen gespart - was angesichts der Rolle innerhalb der Echo-Familie auch kaum möglich gewesen wäre. Denn auch Generation zwei soll die Vorzüge von Alexa mit einer vergleichsweise hohen Audio-Qualität und einem rudimentären Smart-Home-Hub vereinen.
Rudimentär, da seit dem Start der ersten Echo-Plus-Generation ein wenig Ernüchterung eingekehrt ist. Durch die Integration eines Zigbee-Hubs will Amazon es Nutzern einfacher machen, Kontakt mit der Smart-Home-Welt aufzunehmen. Schließlich lassen sich kompatible Komponenten so auch ohne meist teure Basisstationen einrichten und Nutzen, was die Investitionskosten schnell um 40 oder 50 Euro verringert. Inzwischen ist aber klar, dass so manche Zigbee-Komponente gar nicht erst direkt über den Hub im Echo Plus angesprochen werden, bei anderen ist hingegen der Funktionsumfang mal mehr, mal weniger stark eingeschränkt. Ein gutes Beispiel für letzteres sind Philips' Hue-Leuchten, die ohne Hue-Bridge nur einen gewissen Grundumfang an Funktionen bieten. Hier fehlt es beispielsweise an komplexeren Szenen oder automatischen Farbwechseln. Überwiegend den kompletten Dienst verweigern hingegen Geräte wie Heizkörperthermostate.
Das ist vor allem aufgrund einer Neuerung enttäuschend. Denn als erster Echo verfügt der neue Echo Plus über ein integriertes Thermometer, das explizit für das Smart Home vorgesehen ist. Im Idealfall ließe sich dies als Temperaturquelle für ein smartes Heizkörperthermostat nutzen, um einen Messpunkt nicht in unmittelbarer Nähe der Heizung zu haben. In der Realität muss jedoch ein Umweg über die Routine-Funktion innerhalb der Alexa-App genutzt werden, um den Sensor einzubinden. Das ist nicht nur ein unkomfortablerer Weg, sondern auch einer, der je nach genutztem Smart-Home-System bereits vorhandene Profile übergeht. Immerhin lässt sich der Sensor auch per Sprache nutzen: „Alexa, wie ist die Zimmertemperatur?" verrät, wie warm oder kalt es am Standort des Lautsprechers ist. Im Test fiel aber auf, dass der Echo Plus dafür zwingend einer Gruppe zugeordnet werden muss.
Abgesehen vom neuen Thermometer gibt es im Innern des neu gestalteten und nun optisch stark an den Echo der zweiten Generation erinnernden Gehäuses vor allem zwei Änderungen. Zum einen unterstützt der neue Echo Plus auch ac-Netzwerke, zum anderen ist der Woofer dank 76 mm anstatt wie bisher 63 mm etwas druckvoller; der Hochtöner bleibt bei 20 mm. Insgesamt klingt der Echo Plus der zweiten Generation etwas kräftiger, aber noch immer nicht wirklich ausgewogen. Der Griff zum Equalizer kann ein wenig Abhilfe schaffen. Audio-Signale nimmt der Lautsprecher auf Wunsch via Bluetooth (A2DP) oder 3,5-mm-Buchse entgegen, über den Kurzstreckenfunk kann er aber auch mit anderen Lautsprechern verbunden werden. Spracheingaben werden wieder über sieben an der Oberseite platzierte Mikrofone entgegengenommen.
Echo Show der 2. Generation
Die umfangreichste Überarbeitung hat der Echo Show erhalten, was sich nicht nur auf die Optik bezieht. Die allerdings ist eine komplett neue, was dafür sorgt, dass die erste Generation altbacken wirkt. Das liegt vor allem an zwei Punkten: dem größeren Display und den umpositionierten Lautsprechern. Ersteres bringt es nun auf 10,1 statt wie bisher 7 Zoll, letztere sitzen nun nicht mehr unterhalb des Bildschirms, sondern an den Seiten respektive der Rückseite. All das sorgt dafür, dass der Echo Show der zweiten Generation in der Frontalen wie ein Tablet wirkt.
Das größere Panel hat auch Auswirkungen auf die Auflösung. Musste die erste Generation mit 1.024 x 600 Pixeln auskommen, sind es nun 1.280 x 800. Im direkten Vergleich sind keine großen Unterschiede zu erkennen, obwohl die Pixeldichte von 169 auf 149 ppi gesunken ist. Im Alltag ist aber auch das neue Modell problemlos ablesbar, was auch am zuverlässig arbeitenden Helligkeitssensor liegt. Oberhalb des Displays sitzt erneut eine 5-Megapixel-Kamera für Video-Telefonate, deren Qualität bei ausreichender Helligkeit gut ist, unter schlechteren Lichtverhältnissen aber schnell mit Rauschen auffällt. Links und rechts daneben sind jeweils zwei Mikrofone untergebracht, was eine Änderung gegenüber dem Vorgänger ist. Dort sind alle acht nach oben ausgerichtet, bei der zweiten Generation nur noch vier der insgesamt acht. Ob das ein Vorteil ist, hängt von der jeweiligen Platzierung des Echo Show ab, wie der Test gezeigt hat. Unterschiede sind aber nur dann feststellbar, wenn mehrere Echo-Modelle in Hörreichweite oder gar im gleichen Raum stehen.
Im Innern des nun 246 x 174 x 107 mm großen und rund 1,7 kg schweren Gehäuses, das dank der stoffartigen Oberfläche zum Design der restlichen Neuheiten passt, (1. Generation: 187 x 187 x 90 mm, ca. 1,2 kg) sorgt erneut Intels Atom x5-Z8350 für ausreichend Leistung. Externe Audio-Quellen können wie auch bei den übrigen Echo-Modellen über Bluetooth (A2DP) eingebunden werden, alternativ kann der Echo Show seine Audio-Signale per Bluetooth auch an andere Empfänger weiterleiten. Das WLAN-Modul unterstützt nun auch ac-Netze, eine 3,5-mm-Buchse gibt es nach wie vor nicht. Eine unüberhörbare Änderung gibt es bei den Lautsprechern. Denn die zwei nach vorn gerichteten 55-mm-Stereolautsprecher mussten zwei 50-mm-Stereotreibern weichen, die nach seitlich hinten abstrahlen und von passiven Bassradiatoren unterstützt werden. Wie auch bei den Mikrofonen hat auch hier die Positionierung einen großen Einfluss auf die Qualität: Befindet sich hinter dem Echo Show etwas, das den Klang reflektieren kann, klingt das neue Modell satter und ausgewogener als sein Vorgänger. Fehlt ein solcher Gegenstand, beispielsweise eine Wand, bleibt das System hingegen blass und landet hinter seinem Vorgänger. Einige Zuhörer empfanden den neuen Echo Show im Vergleich zu den anderen neuen Modellen als zu basslastig.
Die Bedienung und der zweiten Generation und die Interaktion mit ihr weicht nicht von der vorherigen ab. Entsprechend wird per Sprache - und falls vom jeweiligen Skill unterstützt - per Display geantwortet. In vielen Fällen werden dabei über den Bildschirm auch zusätzliche Informationen präsentiert. Auf Wunsch kann die Nutzung aber teilweise auch verstärkt über den Touchscreen erfolgen - ein Wisch nach unten lässt den Nutzer die verbundenen Lampen, Steckdosen und Schalter sowie erstellten Routinen einblenden und bedienen. Hilfreich ist das, wenn gerade keine Sprachbefehle verwendet werden sollen. Erschwert wird es allerdings durch die nicht ganz gelungene optische Darstellung. Vor allem bei mehreren verbundenen Komponenten artet die Suche nach der passenden schnell in eine Scroll-Orgie aus. Zudem wird der aktuelle Zustand - An oder Aus - nicht angezeigt. Apropos Smart Home: Erstmals verbaut Amazon in einem Echo Show ein Zigbee-Hub, der in Bezug auf den Umfang mit dem des Echo Plus übereinstimmt.