TEST

SpotCam Eva 2 im Test

Für einen Blick aus der Cloud - Aufnahmequalität und Features

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Wie schon zuvor verraten und auch nach unserem Test der SpotCam HD zu erwarten, handelt es sich bei der Eva 2 nicht um eine Kamera, die vor allem mit exzellenter Bildqualität glänzt. Wer also gestochen scharfe 4K-Aufnahmen erwartet, die selbst die Ermittler von CSI akzeptieren würden, wird vermutlich nicht allzu glücklich mit unserem Testexemplar - sicherlich aber auch nicht in der anvisierten Preisklasse fündig. Stattdessen müssen wir der Kamera eine vorrangig funktionelle Qualität zusprechen. Die Aufnahmen sind sicherlich für die meisten Einsatzzwecke ausreichend. So können wir unter besten Bedingungen, ausgeleuchtet mit einem professionellen Dauerlicht, durchaus alle Texte erkennen und lesen. Auch im Hintergrund ist beispielsweise das Band des Rollladens gut erfasst. Für eine einfache heimische Überwachung ist das voll und ganz ausreichend. 

Unter weniger guten Lichtbedingungen stellt die Kamera wahlweise automatisch in den IR-Nachtmodus. Hier wird mittels acht LEDs die Umgebung mit infrarotem Licht ausgeleuchtet und ein passender Filter über die Linse gefahren, sodass ein kontrastreiches schwarz-weiß-Video aufgenommen wird. 

In unserem Test war die Qualität mindestens ausreichend. Bei identischer Szenerie fällt dabei jedoch auf, dass die LEDs  nur nach vorne ausgerichtet sind und daher nicht mehr das breite Weitwinkel-Spektrum der Linse abdecken. Der Karton der Eva 2 ist daher sehr gut beleuchtet und klar zu lesen, die Wand im Hintergrund jedoch nicht. Bei einer Montage an der Decke, um einen Bereich zu überwachen, sollte das keine allzu große Rolle spielen. 

Features

Die Spotcam Eva 2 bietet abseits ihrer funktionellen Hardware ein breites Angebot an Features, das über die Cloud zu konfigurieren oder auch zu abonnieren ist. Die vermutlich spannendste Funktion ist dabei die Objektverfolgung, die bereits mit Standardeinstellungen erstaunlich gut funktioniert. Positioniert man die Kamera mit ihrem Weitwinkelbereich beispielsweise so, dass sie einen Gang abdeckt, kann sie in dem Moment, wenn ein Mensch ins Bild läuft, diesen auch als solchen erkennen und fortan verfolgen. Da sich die Kamera dabei drehen und schwenken kann, ist so ein großer Verfolgungsbereich abgedeckt. Außerdem lässt sich über die Cloud steuern, mit welcher Geschwindigkeit sie das Motiv verfolgen soll und ob und wann sie wieder in Grundposition fährt. 

Das Menü lässt dabei eine ganze Reihe von Einstellungen zu, auch solche, die nur bedingt sinnvoll zu sein scheinen. So konnten wir die Kamera einen bestimmten Bereich abfahren lassen, allerdings in einer solchen Geschwindigkeit, dass dabei nur Schlieren zu sehen sind. 

Spannend selbst in solchen Szenarien ist die Motiverkennung, über die sich wahlweise verschiedene "Events" konfigurieren lassen, die auch als Alarm verarbeitet werden können. SpotCam bietet eine ganze Reihe an vorgefertigten Events, die sich einzeln aktivieren, aber auch anpassen lassen. Vorbeifahrende Autos, Haustiere oder auch schreiende Babys sind nur eine Reihe von Beispielen. 

Die so entstandenen Alarme können auf verschiedene Art und Weise benutzt werden. In der Wiedergabe per Browser oder App werden sie wie schon bei der SpotCam HD als Markierungen in der Zeitleiste angezeigt. Interessanter sind vermutlich jedoch Benachrichtigungen, die per E-Mail mit Hinweisbild an den Nutzer verschickt werden. Wie aussagekräftig dieses ist, hängt natürlich von den individuellen Gegebenheiten und Einstellungen ab. Erfreulicherweise funktioniert die Benachrichtigung innerhalb weniger Sekunden. 

Möglich, aber an dieser Stelle leider nicht zu überprüfen, ist die Einrichtung der Eva 2 in eine IFTTT-Umgebung, aber auch eine Integration zu Alexa, Conrad Connect oder Google Assistant ist möglich. Hier können einfache Wenn-Dann-Abfolgen konfiguriert werden, etwa der Start der Kamera nur nach dem Auslösen eines Berührungsalarms oder dem Anschalten der Beleuchtung. 

Zum Preis von etwa 45 Euro für die Eva 2 bekommt der Käufer grundsätzlich lebenslangen Zugang zu den Cloud-Diensten. Dies beinhaltet neben den umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten aber nur die Aufnahme und Wiedergabe der letzten 24 Stunden und das Erstellen beliebiger Screenshots aus dieser Zeit. Darüber hinaus bietet SpotCam eine Reihe von Abos an, die deutlich mehr zu bieten haben. Über das "SpotCam NVR"-Programm etwa sind Optionen zur Aufnahme von drei, sieben und dreißig Tagen verfügbar, die monatlich zu buchen sind. Nur mit diesen lassen sich die Videos selbst auch über das Interface speichern.  

Außerdem bietet SpotCam die Option, die Aufnahmen durch eine künstliche Intelligenz analysieren zu lassen. Acht verschiedene AI-Funktionen sind buchbar, um die Events und Alarme der eigenen Situation anzupassen.