TEST

Proscenic Floobot X1 ausprobiert

Smarte Haushaltshilfe mit Stärken und Schwächen - Fazit

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Der Proscenic Floobot X1 hinterlässt bei uns nach fast achtwöchigem Praxiseinsatz gemischte Gefühle. Zwar kann der Multifunktions-Roboter mit einer guten Navigation und einer damit verbundenen umfangreichen Kartografie der Wohnungsumgebung punkten und insgesamt ein gutes Saugergebnis erzielen, beim Wischen und vor allem der App offenbaren sich jedoch Schwächen. 

Mit aufgesteckter Wischeinheit und vollem Wassertank ist der kompakte Wischroboter nicht mehr ganz so wendig und hat Probleme, über hochflorige Teppichböden zu gleiten. Er bleibt unterwegs häufiger stecken als ohne Wischaufsatz. Einfache Reinigungsroutinen sollten also immer ohne Aufsatz, bzw. nur punktuell erfolgen. Zwar lassen sich Nicht-Wisch-Bereiche und Verbotszonen einrichten, deren Konfiguration ist jedoch nicht sehr präzise und nur dann möglich, wenn kein Reinigungsvorgang aktiv ist. Bei eng aneinander liegenden Zonen wagt sich der Floobot stets sehr weit in diese hinein, weshalb man großflächig konfigurieren muss.

Die App erlaubt zwar viele Funktionen, wie das Einteilen der Wohnung in verschiedene Zonen und Räume, oder Karten für bis zu fünf Stockwerke, ist jedoch auch unnötig aufgebläht. So finden sich Rezeptideen und Community-Beiträge in der Anwendung. Leider arbeitet die App zumindest auf unserem iOS-Gerät instabil. Akkustände oder der bisherige Reinigungsfortschritt werden nicht zuverlässig aktualisiert, teilweise werden die Fortschritte nach dem komplett App-Neustart sogar zurückgesetzt, womit der Roboter bisher durchgeführte Arbeiten doppelt erledigen muss. Das kostet Zeit und Akku. 

Die stellenweise schlechte Übersetzung der App führt zu häufigen Missverständnissen. Fährt sich der Floobot in der Wohnung fest und verlangt nach Hilfe, so wird dies in der App als "defekt" deklariert. Anderswo ist die Rede von einem "Lichtschalter". Hier hat Proscenic im Vergleich zur Konkurrenz einiges aufzuholen.

Das Zubehör ist umfangreich, Ersatz für den Staubbeutel, diverse Filter oder das Wischtuch sind ebenfalls enthalten. Die Fernbedienung, womit sich der Floobot X1 manuell steuern lässt, ist in unseren Augen wenig sinnvoll. Ihre Funktionen werden allesamt in der App über das Smartphone ermöglicht, dank der punktuellen Reinigungsanweisung dürfte man die smarte Haushaltshilfe eher selten manuell steuern. Im Alltag agiert gerade die Ladestation recht laut, ist aber immer nur kurz im Einsatz.

Im Saugbetrieb zeigen die Navigation und die starke Radleistung ihre Stärken. Selbst auf hochflorigen Teppichböden und über kleinere Schwellen kommt der Proscenic Floobot X1 spielend, Hindernisse werden problemlos erkannt und sicher umfahren. Der Untergrund wird automatisch erkannt und die Saugleistung gegebenenfalls angepasst, was stets zu einem sehr guten Putzergebnis führt. Ein Festfahren ohne den Wischaufsatz kommt selten vor, womit eine Reinigung in Abwesenheit durchgeführt werden kann.  

Mit einem Preis von rund 699 Euro inklusive der Absaug- und Ladestation hat der Proscenic Floobot X1 einiges zu bieten und weist somit ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis auf. Vor allem die Saugleistung überzeugt, die Wischfunktion dagegen weniger.

Proscenic Floobot X1

  • hohe Saugleistung
    gute Hinderniserkennung
  • viele Funktionen
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

  • schlechte Übersetzung bei App und Handbuch
    App überladen und instabil
  • recht laut
  • Schwächen beim Wischen