16 Megapixel, BSI-CMOS, zehnfach Zoom-Objektiv und Xenon-Blitz: Bei der Kamera des Galaxy S4 Zoom hat Samsung beinahe aus dem Vollen geschöpft. Wo gewöhnliche Smartphones mit Digital-Zoom und LED-Fotolicht auskommen müssen, kann man beim Zoom auf vieles zurückgreifen, was man eher bei einer reinrassigen Kompaktkamera erwarten würde. Dabei ist das Kernelement, der Sensor, ein alter Bekannter. Denn dieser kam schon in der Galaxy Camera zum Einsatz, jenem Hybriden, der von der Galaxy NX abgelöst wird. Zwar steht der CMOS-Chip nicht in dem Ruf, zu den besten seiner Art zu gehören, gegenüber der Masse der sonstigen Smartphone-Lösungen kann er sich aber dennoch abheben, schon allein durch seine Größe, die bei 0,285 cm2 liegt.
Vergleichbar groß fallen die Sensoren in Kompaktkameras aus, Mobiltelefone müssen sich hingegen mit 0,2 cm2 großen oder noch kleineren Flächen begnügen. Geschlagen geben muss sich das Zoom hier nur dem Nokia 808 sowie dem Lumia 1010, die auf 0,814 und 0,518 cm2 kommen. Gegenüber den finnischen Mitstreitern im Vorteil ist der Samsung-Vertreter bei Makroaufnahmen. Denn während die beiden ersteren Modelle die Naheinstellungsgrenze bei 15 cm erreichen, kann das Zoom auch bei 10 cm noch fokussieren. Im Gegenzug fallen die Optiken beim 808 und Lumia 1020 mit Blende 2,4 und 2,2 lichtstärker aus, das Zoom erreicht je nach Zoom-Faktor 3,1 bis 6,3. An diesem Punkt endet dann die Vergleichbarkeit der Zahlen, da Nokia und Samsung jeweils eigene Wege gehen. So setzen die Finnen auf hohe Auflösungen, um beispielsweise beim Vergrößern Informationen einzelner Pixel für Bildverbesserungen zusammenzufassen, Samsung hingegen setzt auf seinen Zoom (Brennweite Kleinbild-äquivalent 24 bis 240 mm).
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Dieser wird nicht wie bei Kameras üblich über eine Taste in der Nähe des Auslösers bedient, sondern um den Ring, der das Objektiv umgibt. Dies erinnert stärker an Systemkameras mit und ohne Spiegel und erweist sich in der Handhabung als durchaus praktisch. Über das jeweilige Vergrößerungsmaß informiert das Zoom per Display-Anzeige, auch Zehntelschritte sind hier ohne Probleme wählbar. Wird der Ring bei nicht laufender Kamera-Software betätigt, erscheint ein Schnellwahlmenü, über das der gewünschte Aufnahmemodus gewählt und die Kamera aufnahmebereit gemacht werden kann.
Die Software selbst erinnert klar an andere aktuelle Samsung-Galaxy-Smartphones. Neben zahlreichen Smart-Modi, darunter Best Face, Serienaufnahme, Makro, Essen, Panorama und Leuchtspuren sind auch Automatiken für Sound & Shot, Drama sowie animierte Fotos vorhanden, erstere versieht die Bilddatei mit einer kurzen Tonsequenz, letztere lässt den Nutzer unmittelbar nach der Aufnahme festlegen, welche Teile der Aufnahme bewegt dargestellt werden soll. Drama hingegen hält ein sich bewegendes Motiv in einer Aufnahme fest, das Objekt ist so mehrfach im Bild vorhanden. Aber auch mehrere „Experten“-Modi sind vorhanden, in denen der Nutzer bestimmte Punkte wie Verschlusszeit, Blende und ISO manuell festlegen kann. Mit ein wenig Übung kann die Bildqualität so gesteigert werden, im Sinne einer „Point & Shot“-Kamera greift man in der Praxis aber doch häufiger auf die Smart-Einstellungen zurück. Denn auch mit diesen kann man brauchbare bis gute Resultate erzielen.
Unter guten Lichtverhältnissen bleibt Bildrauschen aus, erst bei weit fortgeschrittener Dämmerung oder in schlecht beleuchteten Umgebungen sind derartige Fehler, aber auch Unschärfen klar zu erkennen. Dies ist vor allem auf die Software zurückzuführen, die in erster Linie die Belichtungsdauer erhöht, bevor andere Einstellungen verändert werden; hier hilft dann meist nur der Griff zum „Experten“-Modus. Dennoch: Im Vergleich mit den meisten gewöhnlichen Smartphones kann das Galaxy S4 Zoom klar gewinnen, aber schon Kompaktkameras des mittleren Preissegments dürften in vielen Fällen bessere Bilder liefern.