TEST

LG G3 im Test - Software und Performance

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Software

Ausgeliefert wird das G3 mit Android 4.4.2 und LGs weiterentwickelter eigenen Oberfläche. Diese verändert die Optik Androids deutlich und bietet einen vorsichtigen Vorgeschmack auf das, was Android 5.0 respektive Android L verändern wird. Denn das LG-UI sorgt für ein sehr „flaches“ Design, das eher an Windows Phone 8 oder iOS 7 als an Android KitKat erinnert. Ein Grund hierfür sind auch die voreingerichteten Widgets mit ihrer Kacheloptik. Gegenüber der Oberfläche des G2 wirkt die neue Version deutlich weniger verspielt, auch wenn es an einigen Stellen immer noch übertrieben bunt wirkt, respektive einige Farbkombinationen unpassend erscheinen. Einfluss auf die generelle Funktionalität hat die Eigenentwicklung aber nicht, Nutzer anderer Android-Smartphones müssen sich somit nicht umgewöhnen.

Ebenfalls von LG stammen einige vorinstallierte Dienste und Applikationen. Den Anfang macht dabei Smart Notice, eine Art Google-Now-Konkurrent. Auf diesem Wege wird der Nutzer beispielsweise bei schlechtem Wetter nicht nur daran erinnert, zur Vorsicht einen Regenschirm mitzunehmen, sondern auch auf längere Zeit nicht mehr genutzte Programme hingewiesen.

Android 4.4.2 mit LG UI: Flaches Design und eigene Dienste

Android 4.4.2 mit LG UI: Flaches Design und eigene Dienste

Schon bekannt ist Knock Code. Wie bisher wird auf diesem Wege das Entsperren des Smartphones per Klopfkombination ermöglicht, der Griff zum Standby-Schalter und das Eingeben eines mehr oder weniger umfangreichen Codes entfällt somit. Während Knock Code in Summe eine Vereinfachung darstellt, störte im Test jedoch das häufige unbeabsichtigte Einschalten des Geräts - eine falsche Berührung des Displays reicht dafür bereits aus.

Im Zusammenspiel mit den neuen Hüllen des G3s kann Quick Circle genutzt werden. Im Bereich der kreisrunden Aussperrung der Quick-Circle-Hülle werden auf Wunsch Uhrzeit und Datum, aber auch eingegangene Nachrichten, die Mediaplayer-Steuerung und anderes angezeigt.

Schnell anfreunden kann man sich mit dem Smart Keyboard. Denn die Tastatur lässt sich nicht nur in der Höhe anpassen, sondern bietet auch verschiedene Abkürzungen, um Wörter schneller zu schreiben und Tippfehler zu korrigieren.

Nicht fehlen darf natürlich die Fernbedienungs-Software Quick Remote, die auf den verbauten Infrarot-Sender zum Steuern von Fernsehern und Co. zurückgreift, sowie die Gesundheits-App LG Health. Diese erinnert in puncto Aufbau stark an Samsungs S Health, erreicht aber nicht deren Funktionsumfang.

Performance

Mit dem Snapdragon 801 kommt im G3 einer der derzeit schnellsten SoCs zum Einsatz. Seine vier CPU-Kerne erreichen bis zu 2,5 GHz, die GPU vom Typ Adreno 330 schafft maximal 578 MHz. Vor allem letztere wird vom Gerät immer wieder aufgrund der hohen Display-Auflösung gefordert, gegenüber einer Full-HD-Anzeige müssen etwa 80 Prozent mehr Pixel angesteuert werden. Im Vergleich zum Samsung Galaxy S5, in dem der gleiche SoC verbaut wird, ist das G3 somit im Nachteil.

Im Test zeigte sich jedoch, dass ganz andere Probleme vorhanden sind. Denn in einigen Benchmarks blieb das Ergebnis deutlich hinter dem zurück, was man erwartet hätte. So reicht es in Linpack beispielsweise für nur 730 MFLOPs, das Galaxy S5 schafft 44 Prozent mehr, das G2 47 Prozent. Nicht überzeugend fielen auch die Ergebnisse der Browser-lastigen Tests SunSpider und Browsermark 2.0 aus. In ersterem reichte es gerade noch für einen Platz im oberen Drittel, in letzterem findet sich das G3 auf dem sechstletzten Platz wieder. Aber es gibt auch andere Ergebnisse: Im 3DMark und unter AnTuTu werden gute bis sehr gute Resultate erzielt.

AnTuTu

Punkte
Mehr ist besser

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Ein möglicher Grund für das überraschend schlechte Gesamtergebnis könnte eine mangelnde Kühlung des SoCs sein. Denn unter hoher Last erhitzt sich die Rückseite des Gehäuses schon nach kurzer Zeit deutlich. Hinzu kommt, dass sich unmittelbar im Anschluss auch an der Systemoberfläche sonst nicht anzutreffende Performance-Probleme zeigen: Beim Wechsel zwischen den Homescreens oder dem Aufrufen der App-Übersicht kommt es zu Rucklern und Aussetzern, Ladezeiten fallen länger als üblich aus.

Schon nach ein, zwei Minuten ist von all dem nichts mehr spüren und das G3 arbeitet so schnell, wie man es von einem Oberklassegerät erwartet.

Quellen und weitere Links

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