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Beschränkt man sich auf die etablierten Anbieter, war das diesjährige Aufeinandertreffen der Aushängeschilder eher langweilig. Denn in den meisten Punkten sind sich Xperia Z2, Galaxy S5 und One (M8) zu ähnlich - gleicher SoC, ähnliche Displays und nur wenige Besonderheiten. Stand man bislang vor der Wahl, waren lediglich Details ausschlaggebend. Aluminium oder Kunststoff? Wasserdichtes Gehäuse oder Kamera mit nachträglicher Fokussierung? Mit dem G3 wird der Wettbewerb nun aber interessanter.
Zwar setzt LG bei einigen Komponenten ebenfalls auf Bewährtes, man hat es aber geschafft, einige echte Highlights zu verbauen. Zuerst muss dabei natürlich das Display genannt werden. Ob nun mit wirklichem praktischen Nutzen oder nicht: So scharf war bislang keine Smartphone-Anzeige. Direkt dahinter rangiert das Gehäuse, dass trotz der großen Bildschirmdiagonale vergleichsweise kompakt ausfällt. Auch, weil LG es geschafft hat, den Rahmen rund um das Display so klein wie möglich zu halten. Nicht vergessen werden darf die Materialwahl, bei der man einen Kompromiss eingegangen ist. So leicht wie Kunststoff, aber optisch wie Metall - anmutiger als ein Galaxy S5 ist das G3 allemal, gleichzeitig aber leichter als ein Xperia Z2 oder One (M8).
Und auch in Sachen Kamera hat man eine Besonderheit geschaffen, ohne dabei die Bildqualität zu vernachlässigen. Der Laser-Fokus bietet schnell nachvollziehbare Vorteile, Bildstabilisator und Linse sorgen ebenfalls für überdurchschnittliche Ergebnisse. Die komplette weitere Ausstattung ist hingegen in dieser Preisklasse selbstverständlich, NFC und schnelles Dual-Band-WLAN gehören mittlerweile ebenso zu einem Flaggschiff wie LTE.
Bei aller Euphorie dürfen die Schwächen des G3 aber nicht ignoriert werden. Besonders negativ aufgefallen ist dabei das Performance-Problem des Smartphones. Zwar wird die volle Leistung des Systems im Alltag nur selten abgerufen, im Fall der Fälle darf man jedoch erwarten, dass sie zur Verfügung steht. Aber auch an anderen Stellen erlaubt LG sich Schwächen. So bietet das Gerät trotz großen Akkus in der Praxis nur durchschnittliche Laufzeiten und das Display enttäuscht mit seinem Kontrast. Dass die Kamera bei schlechten Lichtverhältnissen allenfalls Schnappschussqualität bietet, ist bei einem Smartphone hingegen keine Überraschung.
Während die Messwerte klar gegen eine Empfehlung sprechen, zeigen die nicht messbaren Dinge etwas anderes - ähnlich, wie es schon beim Motorola Moto X der Fall war. Denn das Gesamtpaket ist im Alltag so stimmig wie bei keinem anderen derzeitigem Topmodell - wenn man nicht unbedingt auf Pulsmesser oder IP-zertifizierung angewiesen ist.
Auch, weil das G3 mittlerweile schon für weniger als 500 Euro zu haben ist. Für Samsungs Galaxy S5 müssen etwa 20 Euro mehr eingeplant werden, gleiches gilt für HTCs One (M8). Einzig das Xperia Z2 liegt auf Höhe des G3. Das technische Gegenstück des LG-Flaggschiffs, das Oppo Find 7, wird lediglich über den Hersteller selbst in Europa angeboten. Mit 399 Euro wird das G3 aber deutlich unterboten.
Positive Aspekte des LG G3:
- sehr gute Verarbeitung
- gelungener Materialkompromiss
- schnelle Kamera
- helles und scharfes Display
- kompktes Gehäuse trotz großen Displays
- wechselbarer Akku
- erweiterbarer Speicher
Negative Aspekte des LG G3:
- unterdurchschnittlicher Display-Kontrast
- unter Testbedingungen schlechte Akkulaufzeiten
- Performance-Probleme
- mehr Arbeitsspeicher nur im 32-GB-Modell
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