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Nokia Lumia 630 im Test - Software und Performance

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[h3]Software und Performance[/h3]

Auf dem Nokia Lumia 630 kommt das neueste Windows Phone Betriebssystem in Version 8.1 zum Einsatz. Dieses bringt wie bereits in anderen Artikeln bei uns beschrieben viele Neuerungen im Vergleich zur Version 8.0 GDR 3 mit sich. Obwohl die Hardware dem Preis entsprechend nicht wirklich üppig ausfällt, läuft das System an sich sehr flüssig. In Menüs sind kaum bis keine Ruckler zu bemerken. Jedoch haben einige Applikationen eine 1 GB RAM oder mehr Beschränkung, sodass vor allem viele Spiele nicht auf dem Gerät laufen. Hier hätte Microsoft bzw. Nokia anlässlich der neuen Generation durchaus auch 1 GB Arbeitsspeicher verbauen können, zumal die Speicherpreise sowieso nicht sehr hoch sind.

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Auch die meisten 3rd-Party-Apps aus dem Windows Phone Store laufen relativ flüssig. Hier und da sind jedoch schon einige Ruckler und Hänger zu erkennen. Bei den Startgeschwindigkeiten hat, wie man im Video sehen kann, das Lumia 630 die Nase vor dem Lumia 1020. Dies lässt sich ausschließlich auf den etwas schnelleren Prozessor mit 4 Kernen im Vergleich zum Dualcore des 1020 zurückführen, denn ansonsten ist das Lumia 630 dem 1020 hardwaremäßig unterlegen. Apropos Apps, der Windows Phone Store kann leider noch lange nicht an die Pendants aus dem Hause Google und Apple anschließen. Viele Apps kommen erst mit großer Verzögerung oder gar nicht in den Softwareladen. Beispielsweise fehlt immer noch eine offizielle Youtube Applikation. Es gibt zwar Alternativen wie MetroTube oder myTube, wer jedoch seine Login-Daten keinen Drittanbieter-Apps anvertrauen möchte, guckt hierbei in die Röhre bzw. muss über den Browser das Angebot nutzen.

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Beim Browser kommt nun der Internet Explorer 11 zum Einsatz, der vor allem für Windows Phone eine Menge an Neuerungen bietet. So wurde beispielswiese der HTML5-Video-Player stark verbessert, aber auch ein „Lesen“-Modus wurde eingeführt. Weitere Neuerungen des Betriebssystems sind beispielsweise frei wählbare Hintergrundbilder, die sich dann hinter die Kacheln legen oder aber auch das Action- bzw. Notification-Center. Dort werden alle eingegangen Benachrichtigungen gesammelt, damit der Nutzer später auf sie reagieren kann. Auch können sogenannte Shortcuts konfiguriert werden, mit denen man dann zum Beispiel sehr flott Bluetooth oder andere Dienste und Funktionen an- und ausschalten kann. Auch lassen sich Applikationen nun auf der SD-Karte des Gerätes abspeichern. Dies wurde bei der Vorgängergeneration, besonders bei Geräten mit nur 4 GB internen Speicher, immer wieder bemängelt.

Dank der kostenlosen Integration der Nokia HERE-Services bietet das Smartphone bei Bedarf eine weltweit kostenlose Offline-Navigation sowie Offline-Karten die je nach belieben heruntergeladen werden. So kann man teuren Roaming-Gebühren beim eventuellen Nachladen von Kartenteilen aus dem Weg gehen. Allgemein ist die Kartenbasis von Nokia, die im Jahre 2009 das Unternehmen Navteq aufgekauft hatten, als sehr gut zu bezeichnen. Auf den ersten Blick lassen sich keine Unzulänglichkeiten erkennen und auch die Straßen sind korrekt eingetragen.

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Wer sein Smartphone als Gerät für die Arbeit nutzen will, wird sich über Neuerungen wie VPN und S/MIME freuen können. Services wie die genannten helfen mit, das System noch besser in das Firmennetzwerk zu integrieren. Hierzu zählt auch die spezielle Dual-Sim-Version des Gerätes, auf die später eingegangen wird.

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Auch wurde mit Version 8.1 des Betriebssystems der mobile Personals Assisstant Cortana eingeführt. Der vorerst nur für englischsprachige Länder verfügbare Service soll ähnlich wie Siri oder aber auch Google Now über natürliche Sprache gesteuert werden. Zusätzlich lernt der Dienst stetig dazu und passt sich somit individuell dem Nutzer und seinen Vorlieben an. Technisch gesehen basiert die Software auf dem hauseigenen Bing-Netzwerk.

[h3]Multimedia[/h3]

Das Windows-Phone-Betriebssystem erlaubt es die üblichen Formate abzuspielen. Man darf hier aber keine exotischen Formate wie MKV o.ä. erwarten. MP3-Dateien spielt das Smartphone ohne Anstalten ab, auch das Microsoft-eigene WMA wird unterstützt. Die Audio-Qualität des eingebauten Lautsprechers geht in Ordnung. Hier darf der Nutzer aber auch nicht zu viel erwarten. Es ist und bleibt ein kleiner Lautsprecher eines Einsteigersmartphones. Die Qualität über Kopfhörer hingegen lässt sich als gut bezeichnen. Hier gibt es nichts zu beanstanden.

Videos kann das Gerät natürlich auch abspielen. Der Internet Explorer 11 unterstützt die Wiedergabe von Videos mittels HTML 5. Jedoch macht einem die für Videos doch geringe Auflösung und Displaydiagonale einen Strich durch die Rechnung, falls man darauf einen HD-Film schauen möchte.

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An der Sprachqualität während des Telefonierens lässt sich ebenfalls nicht viel beanstanden. Durch die HD-Voice-Technologie im Telekom-Mobilfunknetz ist die Stimme sehr klar und gut verständlich. Das Smartphone könnte eventuell schlechtere Ergebnisse in den E-Netzen von E-Plus und O2 liefern, falls diese am jeweiligen Standort HD-Voice nicht unterstützen. Dazu muss aber gesagt werden, dass diese Technologie nur im UMTS-Netz funktioniert. Fällt man hingegen auf GSM zurück ist die Sprachqualität bei allen Netzanbietern etwa auf einem Niveau.

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[h3]Dual-Sim[/h3]

Wie schon vorher erwähnt, gibt es auch ein Modell des Lumia 630 welches Dual-Sim-Fähigkeiten besitzt. Dafür werden jeweils eine Micro-Sim-Karte (1. Sim) und eine Mini-Sim-Karte (2. Sim) benötigt. Beide Simkarten-Slots unterstützen bis zu HSPA+, also ca. 41 Mbit/s an maximaler Bandbreite über den Mobilfunk.

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Im Betriebssystem selbst wird das dahingehend gehandhabt, dass es jeweils eine Telefon- und Nachrichten-Applikation pro Sim-Karte gibt. Auf Wunsch kann man diese jedoch wie bei den Email-Konten in einer Kachel zusammenfassen. In den Kontakten kann man einstellen, mit welcher Sim-Karte derjenige bevorzugt angerufen werden soll. Zusätzlich ist einstellbar, mit welcher Sim-Karte eine Datenverbindung aufgebaut werden soll.

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In der Statusleiste werden zu jeder Zeit beide Empfangsstärken angezeigt, wobei diese je nachdem, wie man das Gerät hält, schwanken. Man kann also nicht genau sagen, dass Slot 1 oder Slot 2 den besseren Empfang bietet, da dies variiert. Das hat vermutlich damit zu tun, dass eine Antenne auf der rechten, und die andere Antenne auf der linken Seite des Gerätes verbaut ist. Leider lassen sich keine separaten Klingeltöne pro Sim-Karte einstellen, sodass es auf den ersten Blick nicht direkt ersichtlich ist, auf welche Sim-Karte gerade angerufen wird. Dies kann man nur daran erkennen, welche Signalanzeige während des Anrufes gerade aktiv ist, denn die andere Sim-Karte wird für die Dauer des Anrufes deaktiviert. So ist es auch nicht möglich, falls die Daten-Simkarte die andere ist, während des Telefonates im Internet zu surfen um beispielsweise etwas nachzuschlagen.

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Stellt man im System die andere Sim-Karte als Daten-Sim ein, dauert es bis zu 15 Sekunden bis diese dann wieder aktiv ist, da sich die Karte noch einmal neu in das Mobilfunknetz einwählen muss.

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