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Im ersten Teil des Tests konnte das G4 überzeugen. Doch ist es um Laufzeit und Software ebenso gut bestellt wie um Display und Leistung? Gerade erstere muss sich beweisen, denn beim Vorgänger war der Akku noch der größte Schwachpunkt, der nicht nur mit dem Bildschirm zu kämpfen hatte. Klar ist aber schon vor dem Gang in die Details: Gegenüber der Konkurrenz verfügt man über einen Vorteil.
Denn wo mittlerweile selbst Samsung auf einen fest verbauten Energiespeicher setzt, kann LG als letzter großer Anbieter eine problemlos wechselbare Lösung bieten. Damit kann im Zweifelsfall nicht nur die Laufzeit mit wenigen Handgriffen und ohne Ladegerät verdoppelt werden, eventuelle Zwei- und Drittbesitzer können darüber hinaus das Verschleissteil für wenig Geld austauschen.
Wer den ersten Teil des Tests verpasst hat, findet ihn hier.
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Gleicher Akku, mehr Ausdauer
Unmittelbar nach der Präsentation des G4 blieben aber dennoch Fragen rund um den Akku offen. Zwar hatte LG sich zweifelsfrei zur Kapazität geäußert, die mit 3.000 mAh exakt der des Vorgängers entspricht, Raum für Spekulationen gab es aber bezüglich zweier Sonderfunktionen. Unterstützt das Smartphone Qualcomms Quick Charge? Kann das Gerät auch drahtlos geladen werden? Aufklärung von offizieller Seite gab es dabei erst vor wenigen Tagen, in beiden Fällen lautet die Antwort ja - in einem Fall jedoch mit einem dicken „wenn“ verbunden.
Denn das G4 ist zwar für den Qi-Standard grundsätzlich vorbereitet, die mitgelieferten Rückseiten jedoch nicht. Nur wer zusätzliches Geld in eine alternative Hülle wie das Quick Circle Case investiert, kann auch ohne Kabel laden - eine entsprechende Ladestation wird ebenfalls benötigt. Anders sieht das beim Quick Charging aus. Denn das hierfür benötigte Ladegerät gehört zum Lieferumfang und stellt einen Ladestrom von maximal 1,8 A zur Verfügung. Damit soll ein Ladestand von 60 Prozent innerhalb von nur 30 Minuten erreicht werden, im Test gelang dies jedoch nicht ganz - benötigt wurden meist etwa 40 Minuten. Völlig ausreichend ist dies aber dennoch, kann das G4 so doch zwischendurch immer mal wieder gefüllt werden.
Ist der Akku voll, erfolgt die große Überraschung. Denn wo das G3 im Video-Test mit gerade einmal 379 Minuten den damaligen Negativ-Rekord einfuhr, erreicht das G4 nun 475 Minuten - rund 1,5 Stunden mehr. Der aktuellen Konkurrenz in Form des Galaxy S6 oder One M9 ist man damit überlegen, ein guter Wert ist es aber dennoch nicht. Gleiches gilt für den in PCMark for Android integrierten Laufzeittest: Hier reicht es für 372 Minuten. Anhand der Werte ist jedoch gut erkennbar, welche Fortschritte es in den letzten Monaten gegeben hat. Denn trotz schnelleren SoCs und nach wie hochauflösendem Display konnte die Laufzeit in den synthetischen Tests verbessert werden. Nach wie vor gilt aber: Je mehr Pixel angesteuert werden müssen, desto mehr Energie wird benötigt.
Entsprechend verhält sich das G4 in der Praxis. Denn auch wenn das Display bei eigentlich allen Smartphones der größte Konsument ist, macht sich die Anzeige hier besonders negativ bemerkbar. Allerdings konnte LG auch hier eine klare Verbesserung gegenüber dem G3 erreichen. Denn wo im letzten Jahr nach gut 1,5 Tagen der Griff zum Ladegerät erfolgen musste, werden nun etwa 2 Tage erreicht: Gegen Mittag von der Steckdose getrennt, musste das Gerät am frühen Vormittag des übernächsten Tages wieder angeschlossen werden. Müssen einige Stunden mehr überbrückt werden, hilft der integrierte Energiesparmodus, der aber bei weitem nicht so ausgefeilt wie bei Samsung oder HTC ist.