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Sony Xperia Z3+ im Test - Akku, Software, Kamera, Fazit

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Die Ausdauer stimmt

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Dass ein großer Akku nicht zwangsläufig auch gute Laufzeiten nach sich ziehen muss, kann nicht oft genug betont werden. Denn nicht nur, dass die Kapazität immer ins Verhältnis mit den verbauten Komponenten gesetzt werden muss, auch die Anpassung der Software spielt eine gewichtige Rolle. Sony hat hier die goldene Mitte gefunden.

Denn der fest verbaute, 2.930 mAh fassende Akku ermöglicht Laufzeiten, die man von den direkten Konkurrenten so nicht kennt. In den synthetischen Tests reicht es für rund neun und sieben Stunden (Video-Schleife und PCMark), im alltäglichen Einsatz wurden gut zweieinhalb Tage ohne Ladegerät erreicht. Damit übertrumpft das Xperia Z3+ das Versprechen des Herstellers – Sony stellt zwei Tage in Aussicht. Im Zweifelsfall ermöglichen diverse Energiesparmodi noch bessere Laufzeiten, diese deaktivieren teilweise jedoch zahlreiche Funktionen des Geräts. Viel mehr als Telefonieren ist dann nicht mehr möglich.

Der fest verbaute Akku lädt schnell und hält lange durch

Der fest verbaute Akku lädt schnell und hält lange durch

Muss dann doch dringend zum Ladegerät gegriffen werden, profitieren Nutzer von Qualcomms Quick-Charge-Lösung in Version 2.0. Wird das mitgelieferte Ladegerät genutzt, vergehen von 0 bis 60 Prozent nur gut 40 Minuten. Drahtloses Laden ist hingegen nicht möglich.

Überladene Oberfläche

Beim Umgang mit Software zeigt Sony mehrere Gesichter. So bemüht man sich in Sachen Updates um ein hohes Maß an Transparenz und versucht die Nutzer mit in die Entwicklung einzubeziehen, der schnellste Anbieter ist man aber nicht. Ähnlich sieht es auf den Geräten aus. Der Xperia UI genannte Android-Aufsatz soll an vielen Stellen einen Mehrwert bieten, gerade Neulinge dürften sich ob der zahlreichen Widgets und vorinstallierten Programme aber erschlagen fühlen. Anstatt sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, will Sony für jede Lebenslage eine Lösung präsentieren.

Bunte und überladene Oberfläche, fast aktuelles Android

Bunte und überladene Oberfläche, fast aktuelles Android

Gute Beispiele hierfür sind die Album-App, die zwar viele Optionen bietet, unter der Maße an Möglichkeiten leidet aber die Bedienbarkeit. Gleiches gilt für die Kamera-Applikationen: Auch hier ist viel Geduld vonnöten, um sich einzuarbeiten. Dass Sony an einer neuen, deutlich schlankeren Oberfläche arbeitet, ist also nicht verwunderlich. Immerhin ist die Basis mit Android 5.0.2 halbwegs aktuell.

Schwachpunkt Kamera

Im Vergleich zum Vorgänger nur wenig verändert hat man bei den Kameras. Einzig der Frontsensor ist ein neuer, hier bietet das Xperia Z3+ nun 5,1 Megapixel; beim Xperia Z3 sind es 2,2. Die Hauptkamera kann hingegen erneut mit 20,7 Megapixeln, Blende f2.0 und einer Sensorfläche von 1/2,3“ aufwarten. Leider halten die Aufnahmen jedoch nicht das, was Technik und die Sonys Erfahrung in Sachen Kameras versprechen. Auf den ersten Schwachpunkt trifft man bereits mit dem Start der bereits kritisierten Kamera-Applikation. Die Einstellungsmöglichkeiten sind auf mehrere Menüs verteilt, was die Orientierung unnötig erschwert. Zudem sind einige Modi unzureichend beschrieben. Dass die native Sensorauflösung nur im manuellen Modus zur Verfügung steht, entdeckt man beispielsweise erst nach den ersten Aufnahmen.

Wer Hand anlegt, kann der Kamera gute Bilder entlocken

Wer Hand anlegt, kann der Kamera gute Bilder entlocken

Als etwas enttäuschend entpuppt sich auch der Automatikmodus. Denn nur selten wählt die Software dann die passenden Einstellungen, gerade die HDR-Funktion wird nur selten eingesetzt. Weniger schlimm ist dies nur aufgrund der Tatsache, dass HDR-Aufnahmen weitaus schlechter als bei der Konkurrenz ausfallen. Hier kommt es schnell zu Überstrahlungen und auch unterschiedlichen Heiligkeiten kommen kaum zur Geltung. Wer sich stattdessen mit dem manuellen Modus versucht, kann dann doch noch gute Fotos produzieren. Farben werden weitestgehend neutral festgehalten, auch viele Details bleiben erhalten. Mitunter stören jedoch überschärfte Objekte. Punkten kann die Kamera hingegen eindeutig bei schlechten Lichtverhältnissen. Denn selbst in sehr dunklen Umgebungen erreichen die Aufnahmen mehr als die Schnappschuss-Qualität. Zwar ist das Bildrauschen dann unübersehbar, Farben und Details bleiben aber auch hier gut erkennbar; auf den Blitz kann oftmals verzichtet werden.

Vor allem bei schlechtem Licht schneiden die Bilder gut ab

Vor allem bei schlechtem Licht schneiden die Bilder gut ab

Für eine durchschnittliche Note reicht es aber dennoch nicht. Denn auch die Kamera hat mit Hitzeproblemen zu kämpfen. Ist die Temperatur zu hoch, wird sie automatisch deaktiviert. Dies kann schon nach Video-Aufnahmen oder dem längeren Einsatz von Bildeffekten der Fall sein, im 4K-Modus ist je nach Umgebungstemperatur nach etwa 45 bis 60 Sekunden Schluss. Dabei können ausgerechnet die Bewegtbilder mit einer hohen Qualität überzeugen, die klar von Sonys Stabilisator-Technik SteadyShoot profitieren. Wer sich hingegen mit Selfies begnügt, wird nicht enttäuscht. Die Bildqualität ist gut, diverse Zusatzfunktionen helfen zudem.

Fazit

Das Festhalten an Bewährtem muss nicht immer ein Fehler sein, wie HTC mit seinem One M9 zeigt: Die Schwächen des Vorgängers beseitigen, die Stärken weiter ausbauen. Dass dieser Schritt aber auch der verkehrte sein kann, zeigt Sony mit dem Xperia Z3+. Denn unter dem Strich kann das Smartphone nur in zwei Punkten wirklich überzeugen: Akkulaufzeit und IP-Zertifizierung. Alle Änderungen gegenüber dem Vorgänger entpuppen sich bei genauerem Hinsehen nicht als Verbesserung.

Zwar bietet der neue SoC mehr Leistung, diese kann aber nicht immer abgerufen werden. Aufgrund konstruktiver Mängel ist das Sony-Smartphone davon sogar noch stärker betroffen als beispielsweise das LG G Flex 2. Denn während dort einfach nur die Performance schwankt, müssen Nutzer des Xperia Z3+ mit dunkler werdenden Displays und ausfallenden Kameras rechnen. Eine Empfehlung kann deshalb ganz klar nicht ausgesprochen werden, Schwächen wie die kleineren Verarbeitungsmängel fallen das schon gar nicht mehr ins Gewicht. Schade ist dies vor allem deshalb, da die Ansätze gut sind. Im Idealfall ist das Display hell und farbstark, die Kamera zumindest im manuellen Modus eine der besseren.

Sinnbildlich: Das Xperia Z3+ kann versenkt werden

Sinnbildlich: Das Xperia Z3+ kann versenkt werden

Das Gerät näher anschauen sollten sich am Ende nur diejenigen, die ein aktuelles Oberklasse-Modell suchen, das ein Bad im Waschbecken nicht übel nimmt. Mit knapp 650 Euro ist das Xperia Z3+ aber auch das derzeit teuerste Gerät in seinem Segment. Deshalb dürfte der Griff zum Galaxy S5 die bessere Wahl sein. Auch dort erhält man eine IP-Zertifizierung, mit etwa 370 Euro ist es jedoch deutlich preiswerter. Eine weitere Alternative wäre der eigene Vorgänger: Das Xperia Z3 wird für gut 440 Euro verkauft.

Positive Eindrücke des Sony Xperia Z3+:

  • gute Laufzeiten
  • Speicher erweiterbar
  • IP-zerfiziertes Gehäuse
  • Display mit guter Maximalhelligkeit

Negative Eindrücke des Sony Xperia Z3+:

  • SoC drosselt bei hoher Last
  • Display bei hohen Temperaturen dunkler
  • kleinere Verarbeitungsschwächen
  • Akku fest verbaut
  • Kamera bei höheren Temperaturen unzuverlässig

Preise und Verfügbarkeit
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