Fazit
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Sich ständig neuerfinden ist mit einem Aufwand verbunden, der oftmals zu hoch ist. Und es birgt die Gefahr, dass die Identität verloren geht. Dennoch muss das Wagnis ab und an eingegangen werden, um von der Zeit nicht überrollt zu werden, zwischendurch reichen meist kleinere Kurskorrekturen. An welchem Punkt Samsung derzeit steht, dürfte unübersehbar sein.
Vor zwei Jahren läutete das Galaxy S5 das Ende der bis dahin verfolgten Strategie in der Oberklasse ein. Als letzter Vertreter der Reihe sollte es ein letztes Mal so viel Technik wie möglich bieten, ein letztes Mal spielten Design und Materialien nur eine untergeordnete Rolle. Nach zwei Testballonen präsentierte man ein Jahr später dann mit dem Galaxy S6 das neue Ich. Innen auf dem Stand der Zeit, Außen endlich dem hohen Preis angemessen. Und mit dem edge-Ableger auch ein Stück weit innovativ. Doch bei allem Lob gab es auch berechtigte Kritik, denn ein Stück weit hatte Samsung die eigene Identität verleugnet. Kein wechselbarer Akku, kein erweiterbarer Speicher - Fans der Galaxy-S-Reihe zürnten und drohten mit dem Wechsel zu einem anderen Hersteller. Wie viele die Drohung am Ende wahrgemacht haben und wie viele Neukunden Samsung nicht erobert hat, bleibt ungewiss. Eindeutig ist aber, dass man aus den Fehlern gelernt hat.
Das Ergebnis sind die beiden derzeit wohl besten Smartphones, die für Geld erhältlich sind.
Den gleichen Titel erhielten auch die Vorgänger, die neue Generation ist aber nochmals besser. Der Grund dafür ist einfach. Samsung hat schlicht einen der größten Kritikpunkte beseitigt und den microSD-Slot sowie eine beliebte Eigenschaft des Galaxy S5 - die IP-Zertifizierung - zurückgeholt. Da man zudem aber auch einen mehr als ausreichend schnellen SoC, eine gute bis sehr gute Kamera, ein überzeugendes Display verbaut und insgesamt eine beinahe vollständige Ausstattung bietet, ist eine klare Empfehlung beinahe unumgänglich. Schließlich stehen auf der Contra-Seite der Liste nur sehr wenige Punkte, gravierend ist angesichts des Preises lediglich der fehlende USB-Typ-C-Port; an den fest verbauten Akku hat man sich inzwischen fast schon gewöhnt, dennoch ist es ein Makel.
Aber auch an anderer Stelle offenbart sich genügend Luft für ein mögliches Galaxy S8, vor allem in Hinblick auf die Kamera. Zwar kann die in der Regel sehr gute Resultate liefern, die Zahl der „nur“ guten ist aber angesichts der Bemühungen auf Seiten der Hardware zu hoch. Zudem sollte ein derart teures Smartphone vor allem im Automatik-Modus besser als die Masse abschneiden, in manchem Fall war das Ergebnis aber nur Ausschuss. Und auch die dazugehörige Applikation bedarf einer Überarbeitung, die Verteilung der zahlreichen Funktionen ist inzwischen nicht mehr optimal.
Dass man es besser kann, zeigt TouchWiz. Wie im vergangenen Jahr gefällt Samsungs eigene Oberfläche - vor allem, da man trotz aller Möglichkeiten für Übersicht sorgt. Einzig die Integration des Fingerabdrucksensors stört, hier hinkt man einigen Konkurrenten hinterher. Zu guter Letzt muss Samsung sich dem Thema Speicher annehmen. Das Argument, das nach eigenen Angaben gegen Adoptable Storage spricht, ist nachvollziehbar, die Beschränkung auf nur eine Speichergröße hingegen nicht. Ähnlich sieht es mit der Dual-SIM-Funktionalität aus, auf die man hierzulande aufgrund der Macht der Provider verzichten muss.
Wenn nun schon Galaxy S7 und Galaxy S7 edge eine Empfehlung erhalten, welches der beiden ist am Ende besser? Diese Frage lässt sich nur schwer beantworten, da Samsung anders als im Vorjahr zwei unterschiedliche Gruppen bedient. Das edge-Modell ist nun größer und richtet sich eher an diejenigen, die bislang zum Galaxy S6 edge+ gegriffen haben, die Standardversion konkurriert hingegen eher mit einem möglichen HTC One M10 oder einem Huawei P9. Entsprechend ist ein direkter Vergleich der neuen Galaxy-Smartphones schwer.
Wer dennoch zwischen den beiden Neuen schwankt muss überlegen, ob der Aufpreis für den größeren Akku und das gebogene Display gerechtfertigt ist. Wer ein Galaxy S6 oder eines der Schwestermodelle besitzt, dürfte trotz aller Vorzüge kaum einen Grund für einen Wechsel haben. Dafür liegen beide Generationen einfach zu dicht beieinander, sieht man von den beiden wichtigsten Abgrenzungsmerkmalen microSD-Slot und IP-Zertifizierung ab.
Positive Eindrücke des Samsung Galaxy S7:
- Speicher erweiterbar
- überzeugendes Display
- sehr hohe Leistung
- gute Telefonieeigenschaften
- exzellente Verarbeitung
- IP-Zertifizierung
- aktuelles Android
- insgesamt gute Kamera
Negative Eindrücke des Samsung Galaxy S7:
- Akku fest verbaut
- kein USB Typ-C
Positive Eindrücke des Samsung Galaxy S7 edge:
- Speicher erweiterbar
- überzeugendes Display
- sehr hohe Leistung
- gute Telefonieeigenschaften
- exzellente Verarbeitung
- IP-Zertifizierung
- aktuelles Android
- insgesamt gute Kamera
Negative Eindrücke des Samsung Galaxy S7 edge:
- Akku fest verbaut
- kein USB Typ-C
- Ergonomie leidet unter dem gebogenen Display
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