Ein Lautsprecher muss dem Moto Z reichen
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Bei der weiteren Ausstattung gibt es an einigen wenigen Stellen noch Luft nach oben. Alle Wünsch erfüllt werden hinsichtlich der drahtlosen Konnektivität. Schnelles WLAN (802.11ac MIMO) ist ebenso vorhanden wie Bluetooth 4.1, NFC und LTE Cat 6 mit bis zu 300 und 50 Mbit/s im Down- und Upstream. Kommen Kabel ins Spiel, sieht es hingegen etwas anders aus. USB Typ-C ist dank des beidseitig verwendbaren Steckers lobenswert, dahintersteckt aber lediglich USB 2.0. Wer häufiger größere Datenmengen vom PC auf das Moto Z übertragen will, kann den schnellen internen Speicher also nicht ausreizen.
Mehr bietet so mancher Mitbewerber auch beim Thema Audio. Zwar überzeugt der obere Lautsprecher beim Telefonieren ebenso wie die Unterdrückung störender Nebengeräusche, die auf insgesamt vier Mikrofone zurückgreifen kann, für das Freisprechen oder die Wiedergabe von Musik reicht dessen Qualität aber allenfalls für eine durchschnittliche Bewertung. Es fehlt vor allem an tiefen, aber auch an mittleren Frequenzen. Das mag an der geringen Dicke des Moto Z liegen, aufgrund derer schon auf einen separaten Lautsprecher für derartige Einsatzzwecke verzichtet werden musste.
Die üblichen Sensoren haben es dafür ins flache Gehäuse geschafft, darunter auch der erwähnte Fingerabdrucksensor auf der Vorderseite. Dessen Erkennungsrate war im Test hoch, erwähnenswert ist der damit möglichen schnelle Wechsel zwischen Standby und Betrieb sowie umgekehrt. Und dann sind da noch die insgesamt 17 Metallkontakte sowie der Metallstreifen auf der Rückseite.
So einfach können Module genutzt werden
Über die wird die Verbindung zwischen Smartphone und Moto Mod hergestellt, von denen es bislang fünf verschiedene gibt; in einem Fall handelt es sich allerdings nur um eine Abdeckung für die Rückseite, die in unterschiedlichen Variationen angeboten wird. Durch die Verbannung der Schnittstelle auf die jederzeit zugängliche Rückseite ist die Inbetriebnahme der jeweiligen Module um ein vielfaches einfacher als beim LG G5. Während dort das Gerät abgeschaltet und der Akku entfernt werden muss, wird das Modul beim Moto Z einfach auf die Rückseite gelegt - Magnete sorgen für die richtige Positionierung und einen sicheren Halt.
Einmal angesteckt, erfolgt die Verwaltung über die Einstellungen des Smartphones. Über den Punkt Moto Mod lassen sich eventuell vorhandenen Firmware-Updates starten, das Modul neu initialisieren und eine kurze Anleitung für das jeweilige Zubehör aufrufen. Für den Test standen uns sowohl der zusammen mit JBL entwickelte Soundboost Speaker als auch die Hasselblad True Zoom zur Verfügung, auf letztere gehen wir aber in einem separaten Test ein.
Verfügbare Moto Mods | ||
JBL Soundboost Speaker | Stereo-Lautsprecher, 2x 3 W, 1.000 mAh Akku | 99 Euro |
Moto Insta-Share Projector | WVGA-Projektor, max. 70 Zoll, 50 Lumen, 1.100 mAh Akku | 349 Euro |
Incipio Offgrid Power Pack | Zusatzakku, 2.220 mAh, drahtloses Laden (Qi) | 89 Euro |
Moto Style Shell | Back-Cover | 20 bis 27 Euro |
Hasselblad True Zoom | 12-Megapixel-Kamera, optischer Bildstailisator, Xenon-Blitz, 10fach optischer Zoom | 299 Euro |
Der Lautsprecher bringt es auf 142 x 73 x 13 mm und 115 g, was die Mobilität etwas einschränkt - in Hosentaschen passt die Kombination aus Moto Z und Soundboost nicht mehr. Geschuldet ist die Größe des Moduls den verbauten Komponenten. Zwei im Durchmesser je 27 mm messende Lautsprecher (200 Hz bis 20 kHz, max. 80 dB in 0,5 m Entfernung) mit einer Einzelleistung von 3 W stecken zusammen mit einem 1.000 mAh fassenden Akku im Gehäuse. Geladen werden kann der Zusatzakku über eine separate USB-Typ-C-Buchse oder über das Smartphone, falls dieses selbst geladen wird. Bei der Musikwiedergabe wird zunächst der eigene Energiespeicher genutzt, versprochen wird eine maximale Laufzeit von fünf Stunden, im Test kamen wir bei mittlerem Pegel auf etwa drei. Erst danach geht der Musikgenuss zulasten des Smartphone-Akkus.
Klanglich übertrifft der Soundboost-Speaker den fest ins Moto Z integrierten Lautsprecher spielend, völlig überzeugen kann er aber nicht. Zwar bemühen sich die beiden 3-W-Lautsprecher, man wünscht sich jedoch mehr im Bereich der tiefen Frequenzen. Immerhin treten Verzerrungen erst bei sehr hohen Pegeln und dann auch nur vereinzelt auf, die maximale Lautstärke darf als mehr als ausreichend bezeichnet werden. Mit unverbindlichen 99 Euro ist der JBL Soundboost Speaker kein günstiges Zubehör und muss sich deshalb auch mit diversen Bluetooth-Boxen messen lassen.
Das Moto Z ist zu dünn für sehr gute Laufzeiten
So edel das dünne Gehäuse auch aussieht, einen großen Nachteil hat es. Immerhin brauchen Akkus viel Platz im Innern eines Smartphones. Wie viel, zeigen die Vergleiche mit dem Moto G4 Plus und Huawei P9 Plus. Beide fallen hinsichtlich Länge und Breite ähnliche wie das Moto Z aus, sind aber dicker. Entsprechend übertrumpfen deren Akkus mit 3.000 und 3.400 mAh den des Testgeräts spielend; der bietet nur 2.600 mAh.
Kein Wunder also, dass das Moto Z in den Laufzeit-Diagrammen nicht oben anzutreffen ist. In der Video-Schleife mit einer Display-Helligkeit von 200 cd/m² hielt es knapp mehr als zehn Stunden durch, was gerade noch für einen Platz im oberen Drittel reicht. Besser als HTC 10 und LG G5 mit sieben und acht Stunden schneidet es allemal ab, dem Galaxy S7 edge mit 13,5 und P9 Plus mit 11,5 Stunden muss es sich aber klar geschlagen geben. Ähnlich sieht es im PCMark-Akkutest aus. Mit knapp sieben Stunden landet man noch in der oberen Hälfte vor den Snapdragon-820-Konkurrenten, an Samsung und Huawei reicht man nicht heran.
Gleiches gilt für die ganz alltägliche Nutzung. Hier musste das Smartphone noch eineinhalb bis zwei Tagen wieder geladen werden - wer viel spielt, kann den Akku wie üblich sehr viel schneller leeren.
Interessant wird es beim Thema Laden. Vorgesehen ist ab Werk lediglich die Wiederbefüllung per USB. Damit es schneller geht, hat Lenovo eine TurboPower genannte Schnellladetechnik implementiert. Die soll nach nur 15 Minuten eine Laufzeit von bis zu acht Stunden ermöglichen und auch das gesamte Laden beschleunigen, maximal liefert das Netzteil, dessen Anschlusskabel übrigens fest verbunden ist, 15 W. Damit liefert TurboPower weniger Energie als Qualcomms Quick Charge 3.0, das vom Snapdragon 820 unterstützt wird. Warum man stattdessen auf eine eigene Lösung setzt, wird nicht erklärt. Es könnte aber an der Verletzung der USB-Typ-C-Spezifikationen durch Qualcomm liegen. Vorgesehen ist, dass die VBus-Leitung maximal 5 V angeboten werden dürfen, bei Quick Charge 3.0 sind aber bis zu 20 V möglich - TurboPower beschränkt sich hingegen auf 5 V. Wer das Moto Z drahtlos laden will, muss zum Power-Pack-Mod greifen, das den Qi-Standard unterstützt.