TEST

Google Pixel XL im Test - Fazit

Portrait des Authors


Werbung

Pixel und Pixel XL polarisieren seit ihrer Vorstellung. Der Preis ist - wohlwollend formuliert - ambitioniert, die Ausstattungsliste weist hingegen die ein oder andere Lücke auf. Anders als bei den direkten Mitbewerbern aus dem Android-Lager gibt es keine Möglichkeit zur Erweiterung des internen Speichers, keinen optischen Bildstabilisator und im Vergleich mit dem Primus Galaxy S7 edge keine Möglichkeit zum drahtlosen Laden.

All das versucht Google auf anderem Wege auszugleichen. Man bietet einen schnellen SoC und flotten Speicher, ein hochauflösendes Display, einen neuen Kamerasensor und einen großen Akku. Doch hinter beinahe jedem Aspekt, der eigentlich für Pluspunkte sorgen sollte, verbirgt sich ein kleineres „Aber“. Der Snapdragon 821 arbeitet ab Werk nicht nur nicht mit voller Leistung, er wird zusätzlich auch noch gedrosselt, die Fähigkeiten des Sony-Sensors in der Hauptkamera werden nicht in Gänze ausgereizt und die Laufzeiten schwanken stark.

Ein Minus hinter fast jedem Plus

Dass diese Mängel so hervorgehoben werden, liegt am Gesamtpaket bestehend aus Preis und Leistung sowie den Mitbewerbern. Mit denen kann das Pixel XL in weiten Teilen mithalten. Es bietet mehr als genügend Leistung, auf Wunsch und gegen Aufpreis viel Speicher, alle wichtigen und aktuellen Schnittstellen, ein Display, das im oberen Drittel der Tabelle einzuordnen ist, und eine Kamera, die tatsächlich sehr gute Resultate liefern kann. Nur fehlen halt hier und da die letzten Prozente.

Hier könnte man die im Vergleich zu Samsung, HTC, Huawei und anderen fehlende Erfahrung anführen, genauso gut aber das gezwungen wirkende Orientieren an Apple. Nicht nur den Preis hat man aus Cupertino übernommen, auch den geringen Funktionsumfang der Kamera-App kennt man von dort.

Klammert man den Preis aus, ist das Pixel XL ein technisch gutes bis sehr gutes Smartphone, das jedoch in vielen Bereichen mindestens das Galaxy S7 edge, hier und da aber auch das HTC 10 vorbeiziehen lassen muss. Nur wenn man sich auf ganz bestimmte Punkte konzentriert, reicht es für den Sprung an die Spitze, hier dürfen die Bildqualität der Kamera oder der Einsatz von USB PD genannt werden. Orientiert man sich am Galaxy S7 edge als Maßstab mit 100 Punkten, würde das Pixel XL 90 bis 95 Punkte erhalten.

Eine besondere Rolle spielt aber auch die Software. Ein „nacktes“ Android bietet Google auch hier nicht, gegenüber dem Nexus 5X und Nexus 6P ist diese Kluft noch breiter geworden. Das ändert aber nichts daran, dass Android 7.1 auf dem Pixel XL einen guten Eindruck hinterlassen hat und vor allem der Assistent zu gefallen weiß.

Andere können mehr für weniger

Eine klare Empfehlung gibt es aber dennoch nicht. Dem stehen sowohl die wenigen fehlenden Ausstattungsdetails als auch die direkte Konkurrenz im Wege. Die bietet darüber hinaus auch das bessere Verhältnis von Preis und Leistung. Das Galaxy S7 edge gibt es bereits für etwa 630 Euro, das HTC 10 für ca. 540 Euro. Einen Aufpreis von 270 oder 360 Euro ist das Pixel XL, das in der Testkonfiguration 899 Euro kostet, nicht wert.

Minimal anders sieht es aus, wenn das Gerät im Zuge eines Neuvertrags oder einer Vertragsverlängerung bei der Deutschen Telekom erworben werden soll. Denn die einmalige Zuzahlung für das Pixel XL fällt je nach Tarif um bis zu 20 Euro geringer als beim Samsung-Konkurrenten aus.

Positive Eindrücke des Google Pixel XL:

  • Einsatz von USB PD für das Laden des Akkus
  • Display überzeugt bei Farbdarstellung und Kontrast
  • hohe Verarbeitungsqualität
  • Kamera überzeugt bei Fotos
  • alle aktuellen Schnittstellen vorhanden
  • hohe Systemleistung

Negative Eindrücke des Google Pixel XL:

  • Akku fest verbaut
  • Speicher nicht erweiterbar
  • Ausstattung nicht auf dem Niveau der Konkurrenz
  • SoC erreicht nicht die volle Leistung
  • Kamera-App ohne Pro-Modus
Quellen und weitere Links

Werbung

KOMMENTARE (8) VGWort