Fazit
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Ob die zahlreichen Informationen rund um das OnePlus 5 vor dem Start unfreiwillig oder am Ende doch absichtlich im Netz gelandet sind, ist nach dem Test unwichtig. Wichtig ist hingegen, dass das Gerät dem dadurch entstandenen Hype weitestgehend gerecht wird.
Und das, obwohl ausgerechnet das in der Vordergrund gestellte Merkmal, die Dual-Kamera, am Ende gar nicht so überzeugend ist, wie OnePlus behauptet. Sie liefert qualitativ klar überdurchschnittliche Fotos und Videos ab, doch sie reicht weder an die aktuelle Huawei-Garde, noch an das iPhone 7 Plus, das Galaxy S8 oder HTC U11 heran.
Viel mehr sind die Dinge ausschlaggebend, die von OnePlus gar nicht oder nur am Rande erwähnt werden. Dank Snapdragon 835, im Falle des Testgeräts satten 8 GB RAM sowie schnellem internen Speicher bietet das OnePlus 5 mehr als genügend Leistung. Auch, da OnePlus am Display-Wettrennen nicht teilnimmt und sich auf Full HD beschränkt. Das schont nicht nur den SoC, sondern auch den Akku, was in guten bis sehr guten Laufzeiten resultiert. Die Anzeige selbst wirkt aufgrund der Pentile-Matrix etwas weniger scharf als ein RGB-Pendant, doch das machen die oftmals ausreichende Helligkeit, der überragende Kontrast sowie die gute Farbdarstellung mehr als wett. So mancher mag nach QHD und mehr verlangen - doch im alltäglichen Einsatz macht das keinen entscheidenden Unterschied. Nicht vergessen werden dürfen darüber hinaus die sehr umfangreiche Ausstattung, der Einsatz von OxygenOS sowie die hohe Verarbeitungsqualität des Gehäuses.
Doch OnePlus muss sich auch Kritik gefallen lassen, vor allem für den Umgang mit Benchmarks. Ob man das nun etwas verharmlosend als Schummelei oder vielleicht etwas übertrieben als Betrug bezeichnet, ist unerheblich. Fest steht jedoch, dass die Manipulation zugunsten von höheren Messwerten völlig überflüssig ist. Selbst ohne wäre das OnePlus durchgängig an der Spitze mit dabei. Mehr Auswirkungen hat da schon der Verzicht auf einen schnellen USB-Unterbau für die Typ-C-Buchse sowie die Entscheidung, erneut keinen Speicherkarten-Slot anzubieten.
An der Gesamtqualität ändert das nur wenig. Denn obwohl das OnePlus 5 nicht in jeder Hinsicht an der Spitze oder auf dem Treppchen landet, dürfte es zu den besten Smartphones 2017 gehören. Das Gesamtpaket ist stimmig, an einer Empfehlung führt deshalb kein Weg vorbei.
Am Ende ist der Griff zum hier getesteten Modell mit 8 und 128 GB Speicher die bessere Wahl. Zwar dürften 2 GB weniger RAM kaum einen Unterschied machen, mehr Platz für Apps, Fotos und Musik hingegen schon. Damit steigt der Preis von 499 auf 569 Euro, die Konkurrenz unterbietet man in beiden Fällen. Das HTC U Ultra (4/64 GB) schlägt mit 540 Euro zu Buche, für das Samsung Galaxy S8 (4/64 GB) werden mindestens 620 Euro verlangt und für das HTC U11 (4/64 GB) müssen 740 Euro eingeplant werden. Nicht vergessen werden dürfen die beiden Dual-Kamera-Alternativen Honor 8 Pro (4/64 GB) ab 560 Euro und das Huawei P10 Plus (6/128 GB) für 720 Euro.
Positive Aspekte des OnePlus 5:
- hohe Systemleistung
- OxygenOS bietet viele Freiheiten und Optionen
- insgesamt gutes Display
- gute bis sehr gute Akkulaufzeiten
- umfangreiche Ausstattung
- hohe Verarbeitungsqualität
Negative Aspekte des OnePlus 5:
- Speicher nicht erweiterbar
- Akku fest verbaut
- Schummelei bei Benchmarks
- USB Typ-C nur mit USB 2.0
- Gehäuse ohne IP-Zertifizierung