Fazit
Werbung
Das Galaxy Note 8 spaltet. Einerseits wirkt es anders als das Galaxy Note 4 weniger wie ein eigenständiges Modell, sondern mehr wie ein Galaxy S8++. Andererseits versucht Samsung genügend Abstand durch die Dual-Kamera zu erzeugen. Am Ende dürfte beides zutreffen. Das neue Modell ist zwar dank S Pen ein klassisches Note, in Wirklichkeit aber eher der krönende Abschluss der Galaxy-S8-Reihe - quasi ein Galaxy S8 Premium.
Die Gründe hierfür sind die Details. Mit dem Exynos 8895 spendiert Samsung seinem Topmodell mehr als genügend Leistung, auch das Schnittstellenangebot ist über wirklich jeden Zweifel erhaben. Mit Blick auf die weitere Ausstattung kann man lediglich das Fehlen von Stereo-Lautsprechern bemängeln, da ist die Konkurrenz weiter. Beim Display dreht hingegen Samsung Kreise um die verschiedenen Mitbewerber. Denn rein technisch kann derzeit kein anderes Smartphone mit dem Infinity Display des Galaxy Note 8 mithalten.
Leider trifft man aber auch ausgerechnet hier wieder auf die Spaltung. Denn so überzeugend das Display auch ist, mit ihm ist zu viel Halbgares verbunden. Das Seitenverhältnis von 18,5:9 geht an der Realität trotz Vollbildmodus völlig vorbei, Samsung selbst nutzt die gebogenen Bereiche am rechten und linken, bzw. oberen und unteren Rand auch weiterhin nicht konsequent aus. Die einblendbaren Seitenpanele können hilfreich sein, man kommt aber auch problemlos ohne sie aus. Wichtiger jedoch: Die Ergonomie leidet wie auch schon beim Galaxy S8 unter dem Infinity Display. Der Fingerabdrucksensor ist ungünstig platziert, die seitlichen Rahmen sind zu schmal.
Das kaschieren auch die guten Telefonie- und Verbindungseigenschaften, die guten Laufzeiten sowie die tadellose Verarbeitung des vielleicht etwas zu nüchtern gestalteten Gehäuses nicht in Gänze. Denn mit dem immer noch nur eingeschränkt nutzbaren Bixby, den Schwächen bei Iris- und Gesichtserkennung sowie dem mitunter drosselndem SoC gibt es genügend Aspekte, die gegen eine uneingeschränkte Empfehlung sprechen. Wichtiger vielleicht noch: Es handelt sich um Kritikpunkte, die schon direkt zum Start des Galaxy S8 von vielen geäußert, von Samsung aber gar nicht oder nur halbherzig aufgegriffen wurden.
Der Griff zum Galaxy Note 8 lohnt sich am Ende deshalb nur für diejenigen, die sich mit dem Galaxy S8 oder Galaxy S8+ anfreunden können und die Wert auf den überzeugenden S Pen legen.
Denn einzig der relativiert den nicht unerheblichen Aufpreis gegenüber den beiden Schwestermodellen der Galaxy-S-Reihe. Das beste an der Dual-Kamera ist ausgerechnet all das, was auch Galaxy S8 und Galaxy S8+ bieten, Spielereien mit der Tiefenschärfe und Zoom-Funktion beherrschen andere besser; an Huawei führt diesbezüglich auch weiterhin kein Weg vorbei.
Ist man bereit, derzeit 300 oder 400 Euro für den S Pen zu bezahlen, führt am Galaxy Note 8 kein Weg vorbei. Alle anderen fahren mit dem Galaxy S8 und Galaxy S8+ genauso gut - und das für weniger Geld. Während für das Galaxy Note 8 knapp 980 Euro eingeplant werden müssen, werden für das Galaxy S8 570 Euro und für das Galaxy S8+ 680 Euro fällig. Die Frage nach direkten Mitbewerbern stellt sich hingegen nicht. Denn das Konzept eines großen Smartphones mit Stiftunterstützung verfolgt auf diese Art und Weise kein anderer Hersteller mehr.
Positive Aspekte des Samsung Galaxy Note 8:
- Display mit guter Farbdarstellung und Helligkeit
- Always-On-Display
- hohe Systemleistung
- gute Telefonieeigenschaften
- gute Laufzeiten
- hoher Verarbeitungsqualität
- Speicher erweiterbar
- S Pen auf vielfältige Art und Weise einsetzbar
- Kameras mit überdurchschnittlicher Bild-Qualität in Standard-Modis
Negative Aspekte des Samsung Galaxy Note 8:
- SoC wird gedrosselt
- Fingerabdrucksensor, Iris-Scanner und Gesichtserkennung mit Schwächen
- Display-Form und -Format verschlechtern Ergonomie
- Bibxy noch immer nur eingeschränkt nutzbar
- Akku fest verbaut
- Live-Fokus-Funktion mit teils schwachen Ergebnissen
Nicht verfügbar | Nicht verfügbar | Nicht verfügbar |