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So anders Honor auch sein will: An der Gesetzmäßigkeit regelmäßiger Produktwechsel kommt man nicht vorbei. Entsprechend erhält das Honor 6X nach fast genau einem Jahr eine Ablösung. Neben den üblichen Änderungen im Innern gibt es ein neues Display sowie ein anderes, doch sehr vertraut wirkendes Gehäuse. An der Preisschraube hat man hingegen überraschenderweise nicht gedreht, auch für das Honor 7X verlangt man unverbindliche 299 Euro. Dafür muss man aber auf so manches verzichten, wie der Test zeigt.
Angeboten wird das Honor 7X anders als sein Vorgänger lediglich in einer Hardware-Konfiguration sowie in den beiden Farben Schwarz und Blau. Der Vertrieb erfolgt wie üblich über den eigenen Online-Shop, aber auch über verschiedene Handelspartner, die die UVP zum Zeitpunkt des Tests (Anfang Januar) aber nicht unterschritten. Bei Providern wird das Smartphone nicht gelistet - auch Telefónica verzichtet trotz bestehender Kooperation darauf.
In den Mittelpunkt rückt Honor das Display. Denn das Honor 7X folgt dem Widescreen-Trend mit einem Seitenverhältnis von 18:9. Der wichtigste Vorteil ist inzwischen bekannt: Trotz größerer Diagonale fällt das Smartphone nicht so breit wie beim traditionellen Verhältnis von 16:9 aus. An den Nachteilen kann aber auch Honor nichts ändern. So werden die Geräte länger und die nutzbare Display-Fläche fällt bei 18:9 geringer als bei einem 16:9-Pendant mit gleicher Diagonale aus.
Ungleichmäßiges FullView-Display
Die als FullView-Display bezeichnete Anzeige bringt es auf 5,93 Zoll bei einer Auflösung von 2.160 x 1.080 Pixeln. Das ergibt eine ausreichende Pixel-Dichte von 407 ppi sowie eine Fläche von 90,75 cm². Zum Einsatz kommt ein IPS-Panel, das hinsichtlich der Blinkwinkelstabilität zumindest subjektiv etwas schlechter als bei einigen Konkurrenten des gleichen Preisbereichs ausfällt. Zudem spiegelt das Display stärker.
Objektiv belegen lässt sich eine andere Schwäche. Mit 85 % fällt die Homogenität der Ausleuchtung für ein Smartphone eher schlecht aus. Dabei nimmt die Helligkeit von oben nach unten nahezu gleichmäßig ab, bei genauem Hinschauen lässt sich der Unterschied zwischen hellster Stelle am oberen Ende (506 cd/m²) und dunkelster am unteren Ende (434 cd/m²) bei genauem Hinschauen erkennen. Problematisch wird das allerdings erst bei direkter Sonneneinstrahlung oder vergleichbaren Lichtverhältnissen.
Besser gefallen Kontrast (2.103:1) und Farbtemperatur. Letztere ist ab Werk zwar auf etwa 7.600 Kelvin eingestellt, was einen unübersehbaren Blaustich bedeutet. In den Display-Optionen kann mit einem Wechsel zur Voreinstellung „Warm" aber gegengesteuert werden. Gemessen wurden dann knapp 6.400 Kelvin. Davon abgesehen werden Farben gut dargestellt, je nach Blickwinkel teilweise aber etwas zu blass.
Für den Alltag reicht es, für Spiele meistens nicht
Von einem sehr sanften Upgrade kann man beim SoC sprechen. Der im Honor 6X verbaute Kirin 655 musste Platz für den bereits im Huawei nova 2 (Test) und Mate 10 lite verbauten Kirin 659 machen. Am Aufbau ändert sich nichts, es bleibt somit bei insgesamt acht Cortex-A53-Kernen, einer Mali-T830 MP2 sowie der Fertigung im 16-nm-FinFET+-Verfahren. Verändert wurden lediglich die CPU-Taktraten: Das langsame Cluster rechnet weiterhin mit maximal 1,7 GHz, das schnellere erreicht in der Spitze nun 2,36 statt 2,12 GHz; der GPU-Takt bleibt mit 900 MHz unverändert.
Entsprechend fällt das Leistungsplus gering aus. Je nach Anwendung arbeitet das Honor 7X 5 bis 10 % schneller als das Honor 6X (Test), wenn vor allem die GPU gefragt ist, fällt der Zuwachs geringer aus. Es reicht also erneut für die alltäglichen Dinge wie Surfen, YouTube oder Mails, als mobile Spielekonsole eignet sich das Honor 7X nur stark eingeschränkt. Auch wenn Honor das selbst ein wenig anders sieht, wenn man so mancher Aussage auf der Produktseite Glauben schenkt.
Nur rund 12.000 Punkte im 3DMark (Ice Storm Unlimited) und gut 60.000 Punkte in AnTuTu 6 sprechen aber eine eindeutige Sprache. Gleiches gilt für eine Single- und Multi-Core-Wertung von etwa 900 und 3.300 Punkten in Geekbench 4.1 sowie gerade einmal 8 und 17 fps in den GFXBench-Settings T-Rex und Manhattan (jeweils 1080 Offscreen).
Hinzu kommt eine leichte Drosselung nach wenigen Minuten unter hoher Last. Dann stehen nur noch 88 % der maximalen Leistung zur Verfügung.