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Lenovos ThinkPad 10 wird man nur gerecht, wenn man es aus zwei Perspektiven bewertet: Für sich genommen als Windowstablet und in Kombination mit dem optionalen Zubehör, das es in einen sparsamen Arbeitsrechnerersatz verwandelt.
Schon als reines Tablet kann das ThinkPad 10 viele Pluspunkte sammeln. Äußerlich punktet es mit dem wertigen und seriös wirkenden Aluminiumgehäuse und der guten Anschlussbestückung. Nach dem Anschalten kann zudem das solide WUXGA-Display überzeugen. Was die Performance angeht, wird man allerdings mit den Einschränkungen des passiv gekühlten Atom-Prozessors und des eMMC-Speichers konfrontiert. Mit einem Ultrabook kann das ThinkPad 10 deshalb nicht mithalten - aber dafür hat es auch wirkliche Tablet-Maße und bleibt völlig lautlos. Die Stiftbedienung, solide Kameras und die gute Drahtlos-Konnektivität inklusive NFC und optionalem LTE runden die umfangreiche Ausstattung ab. Die solide Akkulaufzeit ist schließlich der letzte Baustein, der das ThinkPad 10 zu einem empfehlenswerten Windows 8.1-Tablet macht.
Weil Lenovo optional noch eine Tastatur und eine Docking-Station anbietet, hat das ThinkPad 10 aber deutlich mehr Potential. Wir müssen an dieser Stelle noch einmal einschränkend anmerken, dass wir das Tablet Dock nicht selbst testen konnten. Die gebotene Anschlussbestückung erweitert die Nutzungsmöglichkeiten aber jedenfalls ungemein. Ein kompletter Arbeitsplatz kann mit dem Tablet Dock verkabelt werden und erwacht zum Leben, sobald der Nutzer das Tablet andockt. Die Ultrabook Tastatur ergänzt das Tablet hingegen unterwegs abseits des Arbeitsplatzes um eine Tastatur, die tatsächlich eher an eine Ultrabook- denn an eine Tablettastatur erinnert. Auch das Touchpad lässt sich besser bedienen als es bei den meisten Konkurrenzlösungen der Fall ist. Allerdings hat das Docking-Konzept seine Tücken. Es ist zwar kindereinfach, stellt aber keine feste Verbindung her. Das Tablet sitzt in einem festen Winkel an der Tastatur und kann auch nicht einfach zugeklappt werden. Zusätzliche Anschlüsse oder einen Zweitakku hat Lenovo gar nicht erst integriert. Dafür kann immerhin der Stylus in der Ultrabook-Tastatur verstaut werden.
Was sich für das ThinkPad 10 vor allem ungünstig auswirken dürfte, ist die Preisgestaltung. Wer an einem wandelbaren Windowstablet interessiert ist, wird aktuell wohl vor allem an Microsofts Surface Pro 3 denken. Trotz vollwertiger Ultrabook-Hardware ist die günstigste Surface Pro 3-Variante mit 799 Euro günstiger als die Maximalkonfiguration des ThinkPad 10. Eine passende Tastatur treibt den Preis bei beiden Geräten noch in die Höhe. Die Docking-Station für das Surface Pro 3 eröffnet ähnliche Möglichkeiten als Lenovos Tablet Dock, soll allerdings gleich 200 Euro kosten. Microsofts Vorzeigetablet punktet vor allem mit leistungsstärkerer Hardware in Form von ausgewachsenen Intel Core i-Prozessoren, bis zu 8 GB RAM und SSDs. Für viele Nutzer dürften auch das Mehr an Displaydiagonale bei höherer Auflösung sehr verlockend sein. Dabei kommt das Surface Pro 3 aber auf ein ganz anderes Format als das kompakte ThinkPad 10 und ist auch 200 g schwerer.
Weitere Alternativen mit optionaler Tastatur und Dockinglösung kommen von Dell und HP. Dells Venue 11 Pro (zu unserem Test) schiebt sich mit einem 11,8-Zoll-Display und wahlweise einem Intel Atom-, Pentium- oder Core i-Prozessor zwischen ThinkPad 10 und Surface Pro 3. Als direkter Konkurrent ist schließlich noch HPs ElitePad 1000 G2 mit 10,1-Zoll-Display zu nennen. Es wird ebenfalls von einem Atom Z3795 befeuert. Auf einen direkten Vergleich müssen wir in Ermangelung eigener Testeindrücke an dieser Stelle aber noch verzichten.
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Lenovos ThinkPad 10 überzeugt nicht nur als schlankes und lautloses Windows 8.1-Tablet, sondern trumpft auch mit Erweiterungsmöglichkeiten durch die überzeugende Ultrabook-Tastatur und das Tablet-Dock auf. Wir zeichnen das Business-Produkt, das durchaus auch für ambitionierte Privatanwender attraktiv ist, deshalb mit einem Technik-Award aus.
Positive Aspekte des Lenovo ThinkPad 10:
- zeitgemäße Displayauflösung
- wertiges Aluminiumgehäuse
- Anschlussbestückung mit microHDMI und ausgewachsenem USB-Port (aber kein USB 3.0 am Tablet)
- microSD-Kartenleser, LTE-Option
- Digitizer + Stylus
- optional erhältlich: überzeugende Tastatur und Dockingstation
Negative Aspekte des Lenovo ThinkPad 10:
- SoC throttelt bei Volllast deutlich
- empfehlenswertes Zubehör treibt Verkaufspreis in Ultrabook-Regionen
- optionale Tastatur ermöglicht nur einen Anstellwinkel, loses Docking-Konzept gewöhnungsbedürftig
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