[h3]Performance[/h3]
Für ein Gerät mit dem Aufgabenspektrum des Aspire Switch 11 ist eigentlich Intels Core M prädestiniert. Acer hat das Tablet aber zu einem Zeitpunkt vorgestellt, an dem diese besonders energieeffizienten Prozessoren noch nicht verfügbar waren. Stattdessen wurde (außer bei der Intel Atom-Konfiguration) auf den indirekten Vorgänger zurückgegriffen, auf Haswell-Y. Diese sparsamen Haswell-Prozessoren ermöglichen trotz älterer Architektur wie Core M lüfterlose Geräte, die aber trotzdem eine ganz andere Leistungsentfaltung als Tablets mit Atom-Prozessor versprechen.
Der für unsere Testkonfiguration genutzte Core i5-4202Y taktet seine beiden Kerne regulär mit 1,6 GHz. Per Turbo können aber auch bis zu 2 GHz (auf einem Kern) erreicht werden. Den CPU-Kernen wird eine Intel HD Graphics 4200 mit 20 EUs beigeordnet, die mit bis zu 850 MHz taktet. Die TDP wird noch deutlich höher als bei vergleichbaren Core M-Modellen angegeben. Während sie beispielsweise bei einem Core M-5Y10 bei 4,5 Watt liegt, soll sie beim Core i5-4202Y noch bei 11,5 Watt liegen.
Es stellt sich die Frage, wie der passiv gekühlte Prozessor dann unter Volllast (simuliert durch Prime 95 und Furmark) reagiert. Er macht sich auf jeden Fall durch eine deutliche Aufwärmung des Tablets bemerkbar. Stellenweise konnten wir an der Rückseite bis zu 43 Grad Celsius messen. Damit ist das Tablet noch nicht unangenehm heiß, aber eben doch deutlich wärmer als im normalen Alltagsbetrieb. Tatsächlich kann der Prozesor den Takt nicht lange halten. Bei reiner Prime-Belastung arbeiten die CPU-Kerne im Schnitt noch mit 1,5 GHz. Mit GPU-Belastung durch Furmark sinkt der Prozessortakt dann dramatisch auf nur noch 600 MHz ab. Damit gilt ein ähnliches Fazit wie für die Core M-Prozessoren - prinzipiell können die Haswell-Y-Prozessoren ihre Leistung nur innerhalb eines thermischen Rahmens bereitstellen. Bei extremen Lastsituationen reicht die passive Kühlung nicht aus, um den vollen Takt zu halten.
Benchmarkvergleich OS-übergreifend
Werbung
Im Browserbenchmark SunSpider schneiden Intel Core-Prozessoren eigentlich immer gut ab. Auch das Aspire Switch 11 leistet sich hier keinen Fehltritt und liegt praktisch gleichauf mit Dells Venue 11 Pro 7140, also mit einem Core M-Tablet.
Dass die Intel HD Graphics-Lösung kein 3D-Performancewunder ist, macht der 3DMark-Wert deutlich. Selbst in der ARM-Welt gibt es mit NVIDIAs Tegra K1 eine leistungsstärkere Lösung. Wie der Vergleich mit dem Dell-Tablet deutlich macht, konnte Intel selbst die 3D-Leistung mit den Core M-Prozessoren deutlich steigern.
Systemleistung Windowstablets
Zusätzlich zu den betriebssystemübergreifenden Benchmarks haben wir auch einige Windows-Benchmarks laufen lassen. Auch hier ist vor allem wieder der Vergleich mit dem Dell Venue 11 Pro 7140 mit Core M-5Y10 spannend.
Cinebench und der 7-Zip-Benchmark bescheinigen dem Acer-Tablet einen Leistungsvorteil gegenüber Tablets mit Intel Atom-Prozessor. Zum Core M-Tablet von Dell klafft aber eine deutliche Lücke.
Massenspeicherdurchsatz und Zugriffszeit haben wir sowohl für die Liteon-SSD als auch für die WD-Festplatte im Tastaturdock bestimmt. Die Festplatte ist mit den mageren Ergebnissen tatsächlich nur als Auslagerungsspeicher zu gebrauchen. Die SSD erreicht ganz andere Werte und beschleunigt das Tablet im Vergleich zu einer HDD oder auch zu eMMC-Speicher enorm.
Auch die PCMark-Tests bescheinigen dem Aspire Switch 11 eine vergleichsweise gute Performance.
Gamingleistung Windowstablets
Die ergänzenden 3D-Mark-Tests bestätigen den Eindruck, dass das Tablet nicht für anspruchsvolle 3D-Spiele gemacht ist.
[h3]Akku und Stromverbrauch[/h3]
Dass Acer ein 45-Watt-Netzteil beilegt, mag einen hohen Stromverbrauch befürchten lassen. Tatsächlich schnallt der Verbrauch bei Volllast kurz über die 20-Watt-Marke. Weil der Prozessor aber wegen des begrenzten thermischen Spielraums schnell heruntergetaktet wird, pegelt sich der Lastverbrauch schnell bei moderaten 15 Watt ein. Der Leerlaufverbrauch der nicht mehr ganz frischen Haswell-CPU fällt mit über 7 Watt allerdings vergleichsweise hoch aus.
Dieser Leerlaufverbrauch kann dann auch als ein Grund für die magere Akkulaufzeit von nur rund fünf Stunden (bei der Wiedergabe eines Full-HD-Videos mit 200 cd/m² Displayhelligkeit) angesehen werden. Das Fehlen eines Zusatzakkus in der Tastatur muss man umso mehr als verpasste Chance sehen.