TEST

Amazon Fire Max 11 im Test

Das bisher beste Amazon-Tablet? - Fazit

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Wer bisherige Fire-Tablets kennt, dürfte vom Fire Max 11 erst einmal positiv überrascht sein. Denn Amazons großes Tablet ist gleichzeitig auch das bisher hochwertigste Modelle. Das Aluminiumgehäuse wirkt deutlich edler als die bisherigen Kunststoff- und gummierten Gehäuse. Dabei macht es gleichzeitig auch einen robusten Eindruck. Auch das 2.000 x 1.200-Pixeldisplay ist hochklassiger, als man es bisher von Amazon-Tablets gewöhnt ist. Amazon verspricht zudem, dass das Fire Max 11 das leistungsstärkste Tablet aus eigenem Haus ist. Von unserem Nutzungseindruck her würden wir das so auch bestätigen. Allerdings fehlen im Appstore die sonst von uns genutzten Benchmarks, sodass wir den subjektiven Eindruck nicht durch Benchmarkergebnisse bestätigen können.

Der Appstore ist generell ein Thema, das man als Kaufinteressent auf dem Schirm haben sollte. Auch wenn es prinzipiell Wege gibt, den Google Play Store auf Fire Tablets zu installieren, werden die meisten Nutzer ihr Fire Tablet doch nur mit Amazons Appstore nutzen. Und das Angebot dort ist nach wie vor eingeschränkt. Auffällig wird das gerade auch, wenn man geeignete Software für die Nutzung von Tastaturhülle und Eingabestift sucht. Idealerweise würde Amazon hierfür eigene Office-, Notiz und Grafikapps vorinstallieren. Die drei Gratismonate Microsoft 365 Single sind vor allem für die Nutzer, die Abodienste kritisch sehen, keine Alternative.

Das Potenzial der optionalen Eingabegeräte lässt Amazon so auf Softwareseite etwas brachliegen. Das ist umso bedauerlicher, weil sowohl Tastaturhülle als auch Eingabestift durchaus überzeugen können. Eigentlich wären sie geeignete Zubehörartikel, um das Fire Max 11 sowohl produktiver als auch kreativer zu nutzen. Mit der Tastaturhülle erinnert das Fire Max 11 vom Handling her etwas an ein Surface Pro. Der Tastaturteil wird ebenfalls über Pogo-Pins verbunden. Und die rückseitige Hülle bietet einen praktischen, stufenlos verstellbaren Kickstand. Doch wegen den werkseitigen Apps und den Einschränkungen des Appstores ist das Amazon-Tablet letztlich doch weiterhin in erster Linie für den Content-Konsum ausgelegt. Das unterstreicht nicht zuletzt auch die prominente Einbettung von Content und Contentanbietern in Fire OS.

Beim Videostreaming zeigt sich das Fire Max 11 als ausdauerndes Tablet. Neben dem gelungenen Display profitiert man dabei auch vom Stereoklang der beiden Lautsprecher. Etwas mehr Bass würde den Film- und Seriengenuss aber noch intensivieren. Wenn der Akku geleert ist, ist Geduld gefragt. Eine Ladezeit von über vier Stunden ist man in Zeiten von Smartphones mit Schnellladefunktion nicht mehr gewöhnt.

Auch wenn Amazon beim Fire Max 11 auf Hardware-Ebene die Voraussetzungen für eine produktivere und kreativere Tablet-Nutzung schafft, kann dieses Potenzial wegen den Einschränkungen auf Software-Seite nur eingeschränkt abgerufen werden. Als Notebook-Ersatz ist das Amazon-Tablet deshalb trotz der durchaus gelungenen Tastaturhülle weniger geeignet. Sucht man hingegen ein unkompliziertes Tablet vor allem für Videostreaming, ist das Fire Max 11 gerade auch für Amazon Prime-Kunden eine attraktive Wahl. 

Letztlich ist das Fire Max 11 zwar kein perfektes Tablet, aber allemal das bisher beste und hochwertigste Amazon-Tablet. Der Aufpreis gegenüber den bisherigen Modellen ist dann allerdings auch entsprechend deutlich.

Amazon Fire Max 11

  • überzeugendes Display
  • für ein Fire-Tablet performant
  • Aluminiumgehäuse, das bisher wertigste Fire-Tablet
  • solide Akkulaufzeit
  • Stereolautsprecher (allerdings bassschwach)
  • Speicher per microSD-Karte erweiterbar
  • praktische Tastaturhülle mit Kickstand und Eingabestift als Zubehör verfügbar

  • lange Ladezeit
  • wünschenswert wären vorinstallierte Apps für produktive und kreative Nutzung, eingeschränkte App-Auswahl im Amazon Appstore
  • kein Kopfhöreranschluss
  • HEIF-Dateiformat der Kameraapp problematischer als JPG