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DDR5-6000, aber nur CL38

Teamgroup T-Force Vulcan α DDR5-6000 im Test

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Teamgroup T-Force Vulcan α DDR5-6000 im Test
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Die aktuelle Ryzen-7000-Serie bzw. die entsprechenden Prozessoren haben einen integrierten Speichercontroller, der DDR5 mit 5.200 MT/s unterstützt. Aber auch diese Prozessoren profitieren von höheren Durchsatzraten und geringeren Timings. Hinzu kommt, dass mit den EXPO-Profilen nun eine einfache Möglichkeit besteht, die höheren Settings einzustellen. Wir schauen uns heute die Teamgroup T-Force Vulcan α DDR5-6000 an und vergleichen sie mit einem DDR5-6000-Kit von Corsair.

Bei fast allen Ryzen-Generationen lohnte sich ein Blick auf den Arbeitsspeicher, da sich mit etwas Tuning immer noch etwas mehr aus der Plattform quetschen ließ. Bisher beschränkte sich das Prozedere auf DDR4-Speicher. Nun kommt eine neue Speichergeneration mit den Prozessoren zusammen und entsprechend gibt es hier auch neue Herausforderungen – aber auch einige Limits.

Einer der wichtigen Faktoren in der Umstellung auf die neue AM5-Plattform ist die Tatsache, dass hier DDR5 unterstützt wird. DDR5-Speicher ist nun wahrlich keine Neuheit mehr und auf dem Desktop bereits seit gut neun Monaten im Einsatz. Gerade zum Anfang der Verfügbarkeit der ersten Alder-Lake-Prozessoren, war DDR5 aber noch schlecht verfügbar und teuer. Inzwischen hat sich die preisliche Situation und Verfügbarkeit deutlich entspannt. Kits mit 7.000 MT/s und mehr sind keine Besonderheit mehr. Zuletzt haben wir uns zwei DDR5-7200-Kits von Corsair und G.Skill angeschaut.

Bei den Ryzen-7000-Prozessoren gibt es aber durchaus wieder eine Bindung zwischen dem Speichertakt und der Anbindung über den Infinity Fabric. Auch dazu haben wir bereits einige Tests gemacht. Die Speichercontroller der Prozessoren werden Transferraten von 6.400 MT/s und mehr nicht mehr zulassen. DDR5-6000 dürften bis auf weiteres der Sweet-Spot sein. Hier kommen dann die EXPO-Profile ins Spiel.

AMD hat sich selbst dazu verpflichtet, seinen EXPO-Standard lizenz- und gebührenfrei zu machen. Speicherhersteller können somit ohne an AMD zahlen zu müssen, entsprechende Kits auf den Markt bringen. Einfach die XMP-Kits für AMD-Prozessoren zu verwenden, wäre natürlich auch eine Möglichkeit, allerdings ist aktuell noch nicht ganz klar, ob es möglich sein wird, XMP-Profile auf den AM5-Mainboards zu laden und EXPO-Profile auf der Intel-Plattform.

Werfen wir einen Blick auf die technischen Daten des von uns getesteten Kits, dem Teamgroup T-Force Vulcan α DDR5-6000:

Hersteller und Bezeichnung Teamgroup T-Force Vulcan α DDR5-6000, DDR5-6000, CL38-38-38-78 , FLABD532G6000HC38ADC01
Modulhöhe 32,7 mm
Rank Dual-Rank
Formfaktor DIMM
Modulart Unbuffered DIMM (UDIMM)
Straßenpreis -
Homepage Teamgroup
EPP / XMP EXPO
Garantierte Timings 38-38-38-78
Spannung 1,1 / 1,25 V
Chips Sk hynix M-Die
Eigenschaften EXPO, Heatspreader
Garantiezeit Lebenslange Garantie
Kapazität 32 GB (2x 16 GB)

Die Teamgroup T-Force Vulcan α DDR5-6000 stellen eine Art Einsteiger-Kit für DDR5-6000 dar, denn mit Timings von CL38-38-38-78 bewegen wir uns hier in einem moderaten Bereich. Die von uns kürzlich getesteten Corsair Dominator Platinum RGB DDR5-6000 kommen auf Timings von CL30-36-36-76 – arbeiten also mit deutlich strammeren Timings. In den Benchmarks werden wir gegen dieses Kit vergleichen.

Gegenüberstellung der verfügbaren Kits
Kit Transferrate TimingsSpannungKitgröße
Teamgroup T-Force Vulcan α 5.200 MT/s CL38-40-40-841,25 V2x 8 GB
Teamgroup T-Force Vulcan α 5.600 MT/s CL40-40-40-841,25 V2x 16 GB
Teamgroup T-Force Vulcan α 6.000 MT/s
CL38-38-38-781,25 V2x 16 GB

Neben dem von uns getesteten Kit besteht die T-Force-Vulcan-α-Serie auch noch aus weiteren Kits mit Transferraten von 5.600 MT/s und 5.200 MT/s. Die Timings unterscheiden sich innerhalb der drei Kits, die Spannung liegt jeweils bei 1,25 V. Die Kits gibt es mit Heatspreadern in den Farben schwarz und rot.


Das Teamgroup T-Force Vulcan α DDR5-6000 Kit

Zwei Punkte lassen das Teamgroup T-Force Vulcan α DDR5-6000 Kit als Einsteiger-Kit identifizieren. Einerseits wählt Teamgroup relativ entspannte Timings bei ebenso entspannter Spannung, andererseits verzichtet man auch auf eine RGB-Beleuchtung.

Mitsamt der Heatspreader kommen die Module auf eine Höhe von nur 32,7 mm. Damit sind sie nur unwesentlich höher als das PCB mit den Speicherchips. Mit großen Tower-Kühlers und daran befestigten Lüftern hat man also weniger ein Problem. Unter Volllast konnten wir auch nur eine maximale Temperatur des SPD-Hub von 47,5 °C auslesen. Mit 1,25 V muss Teamgroup aber wie gesagt auch die Spannung nicht sonders weit anheben, um bei 6.000 MT/s auf die genannten Timings zu kommen.

Benchmarks

Für die Benchmarks haben wir folgendes Testsystem verwendet:

CPU
AMD Ryzen 9 7950X
Kühler be quiet! Dark Rock Pro 4
Mainboard ASRock X670E Taichi
Grafikkarte NVIDIA GeForce RTX 3090 Ti Founders Edition
SSD Corsair MP600 Pro
Netzteil be quiet! Dark Power 13 ATX 3.0 Prototyp

Synthetische Benchmarks

AIDA64

Speicherlatenz

ns
Weniger ist besser

Werbung

AIDA64

Lesedurchsatz

MB/s
Mehr ist besser

AIDA64

Schreibdurchsatz

MB/s
Mehr ist besser

AIDA64

Kopierdurchsatz

MB/s
Mehr ist besser

Die synthetischen Benchmarks zeigen einerseits, dass die beiden DDR5-6000-Kits durch die gleiche Taktung in Sachen Durchsatz recht nahe beisammen liegen, die schärferen Timings des Kits von Corsair aber für geringere Latenzen sorgen. Wie sich dies in Spielen auswirkt, werden wir später sehen.

Y-Cruncher

1T (500M)

s
Weniger ist besser

Y-Cruncher

nT (500M)

s
Weniger ist besser

Der Y-Cruncher-Benchmark bestätigt die bisherigen Ergebnisse. Die Teamgroup T-Force Vulcan α DDR5-6000 liefern ein gutes Leistungsplus gegenüber den Standard-Taktraten von DDR5-5200.

Gaming-Benchmarks

Control

1.280 x 720 Pixel (Hoch)

FPS
Mehr ist besser

Control

1.920 x 1.080 Pixel (Hoch)

FPS
Mehr ist besser

Cyberpunk 2077

1.280 x 720 Pixel (Hoch)

FPS
Mehr ist besser

Cyberpunk 2077

1.920 x 1.080 Pixel (Hoch)

FPS
Mehr ist besser

DOOM: Eternal

1.280 x 720 Pixel (Hoch)

FPS
Mehr ist besser

DOOM: Eternal

1.920 x 1.080 Pixel (Hoch)

FPS
Mehr ist besser

F1 22

1.280 x 720 Pixel (Hoch)

FPS
Mehr ist besser

F1 22

1.920 x 1.080 Pixel (Hoch)

FPS
Mehr ist besser

The Riftbreaker

1.920 x 1.080 Pixel (Hoch)

FPS
Mehr ist besser

The Riftbreaker

3.840 x 2.160 Pixel (Hoch)

FPS
Mehr ist besser

Marvel’s Spider-Man Remastered

1.920 x 1.080 Pixel (Hoch)

FPS
Mehr ist besser

Marvel’s Spider-Man Remastered

3.840 x 2.160 Pixel (Hoch)

FPS
Mehr ist besser

A Total War Saga: TROY

1.280 x 720 Pixel (Hoch)

FPS
Mehr ist besser

A Total War Saga: TROY

1.920 x 1.080 Pixel (Hoch)

FPS
Mehr ist besser

Die Spiele-Benchmarks zeigen womöglich am deutlichsten, dass straffe Timings wichtig sind. Während die Teamgroup T-Force Vulcan α DDR5-6000 bei CL38-38-38-78 arbeiten, bietet das Corsair-Kit CL30-36-36-76 und dies zeigt sich auch in den Benchmarks. Die Durchsatzraten sind demnach nicht alles, es kommt auch auf weitere Faktoren an.

Fazit

Wie auch schon bei DDR4 für die verschiedenen Plattformen (AMD und Intel) hat sich auch für DDR5 inzwischen eine Community entwickelt, die sich zur Optimierung des Speichers austauscht. Auf diese wollen wir an dieser Stelle noch einmal verweisen:

Kommen wir nun aber zum Fazit des Teamgroup T-Force Vulcan α DDR5-6000 Kit: Hier zeigt sich recht deutlich, dass Takt bzw. eine hohe Transferrate nicht alles ist. Bei 3.200 bis 3.300 MHz ist das Limit des Speichercontrollers der Ryzen-7000-Prozessoren in etwa erreicht, schnellere Kits als DDR5-6000 werden wir wohl nicht sehen, wenngleich das nicht heißt, dass man die Prozessoren im Zusammenspiel mit gutem Speicher nicht auch bei DDR5-6200 oder DDR5-6400 betreiben kann – dies haben wir schon gesehen.

Der Vergleich zwischen dem Teamgroup T-Force Vulcan α DDR5-6000 CL38 Kit sowie dem Corsair Dominator Platinum RGB DDR5-6000 CL30 zeigt recht deutlich, wo die Vorteile der strafferen Timings, gerade in Spielen, liegen. Die Diagramme müssen wir eigentlich nicht weiter kommentieren, denn sie sind eindeutig.

Für die DDR5-Kits im Zusammenspiel mit den Ryzen-7000-Prozessoren heißt dies, dass es manchmal vielleicht Sinn macht, auf etwas Takt zu verzichten und sich im Gegenzug für straffere Timings zu entscheiden. Aber man muss natürlich auch sehen, dass Teamgroup für sein Kit nur 1,25 V voraussetzt, während es beim schnelleren Corsair-Kit gleich 1,4 V sind. Die größeren Heatspreader kompensieren die höhere Abwärme ganz gut, mit solchen Problemen hat Teamgroup nicht zu kämpfen und kann die Module kompakt halten. Dies ist ein Umstand der für das Kit von Teamgroup spricht.

Auch im Preis wird ein Unterschiedlich deutlich. Das Teamgroup T-Force Vulcan α DDR5-6000 CL38 Kit kostet aktuell 185 Euro, während für das noch immer nicht verfügbare Corsair Dominator Platinum RGB DDR5-6000 CL30 300 Euro aufgerufen werden dürften – das CL36-Kit kostet 265 Euro. Preislich liegen die Kits also weit auseinander und mitunter sorgt dies dafür, dass der ein oder andere das Leistungsplus nicht als gerechtfertigt sieht.

Positive Aspekte der Teamgroup T-Force Vulcan α DDR5-6000 CL38:

  • gutes Leistungsplus gegenüber JEDEC-Vorgaben und Sweet-Spot
  • nur 1,25 V notwendig
  • niedrige Modulhöhe
  • geringer Preis

Negative Aspekte der Teamgroup T-Force Vulcan α DDR5-6000 CL38:

  • nur CL38-38-38-78