Praxiseinsatz
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Schon in den wenigen Mäusen, in denen der PMW-3360 (bzw. Logitechs Variante PMW-3366) zum Einsatz kam, konnte er vollauf überzeugen. Es ist dabei nicht die hohe und wenig praxisrelevante Auflösung, die den Sensor auszeichnet, sondern vielmehr die sehr direkte und unverfälschte Umsetzung von Mausbewegungen. Und zwar auch bei extremen Beschleunigungen und Geschwindigkeiten. Das Umsetzen der Maus gelingt dank der niedrigen LOD (Lift off distance) von 1,8 mm ohne auffällige Störeinflüsse.
Mit den drei großen Teflongleitflächen (im Bild noch mit werkseitiger Schutzfolie) und dem sehr geringen Gewicht von nur 85 g fliegt die DM1 PRO S dabei regelrecht über das Mauspad (in unserer Redaktion ist das ein SteelSeries Qck Heavy). Gerade in reaktionsfordernden Shootern spielt die Dream Machines-Maus dabei ihre Stärken aus. Selbst in hitzigsten Gefechten liegt es nicht an der Maus, wenn Gegner nicht schnell genug anvisiert werden können. Doch auch wenn es ruhiger zugeht und beim Snipern Präzision gefragt ist, ist die DM1 PRO S eine sichere Bank. Gegenüber dem verbreiteten und bewährten PMW-3310 reagiert der PMW-3360 subjektiv noch etwas direkter, ja regelrecht bissiger auf Eingaben. Welcher Sensortyp dem einzelnen Spieler besonders gut liegt, ist im Endeffekt aber vor allem eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Fazit
Das Gruppenbild der drei bisher von uns getesteten PMW-336x-Mäuse sagt schon viel über die ganz unterschiedliche Zielsetzung von Logitech, Dream Machines und Corsair aus. Logitech G502 Proteus Spectrum und Corsair M65 PRO RGB wurden als ergonomische Mäuse für unterschiedliche Einsatzzwecke konzipiert. Sie sollen beim Gaming genauso wie bei stundenlanger Office-Nutzung treue Begleiter sein. Beiden Herstellern legen zudem viel Wert auf Individualisierung. Das zeigt sich an den Gewichtssystemen und der frei konfigurierbaren Beleuchtung, vor allem aber an den aufwendigen Softwarelösungen, die mit der Fülle an Einstellungsmöglichkeiten den Nutzer regelrecht überfordern können.
Dream Machines schert sich nicht um solche Gimmicks. Bei der DM1 PRO S geht es um das rohe Spieleerlebnis. Die Form mag schlicht sein, sie gibt dem Nutzer dafür aber auch nicht vor, wie er die Maus zu halten hat. Und was an Funktionen geboten wird, ist nur das Nötigste. Wie bei einem leichtgewichtigen Sportwagen ist es gerade dieser Minimalismus, der den Reiz ausmacht. Man macht sich keine Gedanken über Beleuchtungsfarbe, Bestückung mit Gewichten oder irgendwelchen Anpassungen in der Software - die Maus wird angeschlossen und es geht los. Dabei profitiert die DM1 PRO S zum einen von dem hervorragenden optischen Sensor, zum anderen aber auch von der hohen Agilität. Die beiden schweren Konkurrenzmodelle können in dieser Hinsicht nicht mithalten.
Auch beim Design gehen die drei Hersteller ganz unterschiedliche Wege. Während Logitech auf einen futuristischen Look setzt, will Corsair mit Aluminiumbauteilen und einer eher industriellen Optik punkten. Dream Machines setzt auf klare Formen und lässt ansonsten den Käufer entscheiden, ob er eine Maus mit Glossy- oder mit matter Oberfläche bevorzugt. Mit Blick auf die Verarbeitung gibt es an keiner der drei Mäuse etwas auszusetzen. Auch die DM1 PRO S wirkt wertig. Bei unserem ersten Testsample fiel allerdings ein klapperndes Mausrad negativ auf, das bei schnellen seitlichen Bewegungen hörbar wurde. Dream Machines reagierte darauf umgehend und hat uns ein zweites Sample zugesandt, bei dem dieses Problem nicht auftrat. Dream Machines hat uns zudem bestätigt, dass es beim Mausrad ansonsten bisher keine Auffälligkeiten gegeben hat. Wir gehen deshalb aktuell davon aus, dass dieses Mausradproblem ein unglücklicher Einzelfall ist und klammern es für die Bewertung aus.
Gleich im ersten Hardwareluxx-Test kann Dream Machines auftrumpfen. Die leichtgewichtige DM1 PRO S überzeugt als agile FPS-Maus mit brandaktuellem Sensor. Im Vergleich zur Konkurrenz fällt die Feature-Liste zwar deutlich kürzer aus, doch für viele Nutzer dürfte gerade dieser geradlinige no-nonsense-Ansatz seinen Charme haben. Damit verdient sich die DM1 Pro S unseren Excellent Hardware-Award.
Positive Aspekte der Dream Machines DM1 PRO S:
- hervorragender optischer Sensor
- leicht und agil, damit besonders für FPS geeignet
- DPI-Anpassung in sechs Stufen, aktuelle Stufe an Beleuchtungsfarbe erkennbar
- Plug and Play-Maus, keine Software nötig
- selbstklebende Ersatzgleitfüße inklusive
Negative Aspekte der Dream Machines DM1 PRO S:
- durch symmetrische Form zwar beidhändig nutzbar, Daumentasten aber nur für Rechtshänder
- Feinanpassungen (Beleuchtungssystem, DPI-Stufen) nicht möglich (dafür keine Software nötig)