Praxiseinsatz
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Die beiden SteelSeries-Mäuse teilen sich mit dem PMW-3360 den gleichen Sensor. Auch wenn wohl niemand die 16.000 DPI sinnvoll nutzen kann, ist der Sensor eine der Stärken von Rival 500 und 700. Mausbewegungen werden von ihm 1:1 umgesetzt, und das auch bei höchsten Mausgeschwindigkeiten und -beschleunigungswerten. Damit ist der optische Sensor für unterschiedlichste Spielegenres eine sehr gute Wahl. Für einen optischen Sensor kommt er sogar mit unterschiedlichen Untergründen recht gut zu recht. So konnten wir die Rival-Modelle auch einfach auf einer weißen Tischplatte nutzen, auf der andere optische Sensoren oft versagen.
Besonders positiv fällt der Sensor bei der Rival 500 auf. Während andere MOBA/MMO-Mäuse oft unter den eingesetzten Sensoren leiden, profitiert das SteelSeries-Modell vom präzisen und zuverlässigen PMW-3360. Das geht auch über den MOBA/MMO-Bereich hinaus - selbst im FPS-Einsatz kann die Rival 500 durchaus überzeugen. Ihr kommt dabei auch zugute, dass SteelSeries die Maus eher konventionell formt und verschiedene Griffweisen ermöglicht. Auch dass die beiden Flickdown Switches einfach gesperrt werden können, ist dafür praktisch. Werden die ganzen zusätzlichen Maustasten benötigt, überzeugen sie hingegen mit der klaren und nachvollziehbaren Aufteilung. Was Razer mit den Naga Hex-Modellen (zuletzt in Form der Hex V2) begonnen hat, führt SteelSeries noch etwas weiter. Die sechs Daumentasten werden nicht einfach nur im Kreis um den Daumen verteilt, sondern individuell gestaltet. Dazu dürften auch Zeige- und Ringfinger noch Zusatztasten bedienen.
Der Rival 700 fällt hingegen etwas das hohe Gewicht auf die Füße. Die typische FPS-Maus ist eben doch deutlich leichter als die 135 g schwere SteelSeries-Maus. Im Gegenzug ist die Betätigung der Haupttasten (auch bei der Rival 500) zwar durchaus präzise, aber auffällig soft. In Shootern brauchten wir deshalb etwas mehr Umstellungszeit als bei den meisten anderen FPS-Mäusen. Hat man sich an das Gewicht und die soften Tasten gewöhnt, hat beides aber durchaus auch seine Vorteile. Die Rival 700 lässt sich präzise führen und die weicheren Tasten sind gerade bei Alltagsnutzung durchaus komfortabel. In extrem schnellen Arena-Shootern wie Unreal Tournament dürften die meisten Spieler trotzdem leichtere Mäuse bevorzugen. Für Taktik-Shooter wie z.B die Battlefield-Reihe erscheint die Rival 700 schon eher passend. Nach der Eingewöhnungsphase konnte sie uns in den Battlefield 4-Testrunden sehr wohl überzeugen.
Fazit
Die beiden Rival-Modelle gehören mit einem Kaufpreis von rund 90 Euro zu den teureren Gaming-Mäusen. Dafür erhält der Käufer zuerst einmal gut verarbeitete Mäuse, die so solide wirken, dass man ihnen auch eine lange Lebensdauer zutraut. Er erhält außerdem einen der aktuell besten optischen Sensoren. Das allein reicht aber nicht mehr aus, um im hart umkämpften Gaming-Maus-Markt zu bestehen. SteelSeries hat sich ganz klar Gedanken gemacht, wie Rival 500 und 700 von der Konkurrenz abgesetzt werden können.
Für die Rival 500 gelingt das weitgehend. Die Maus profitiert von der intelligenten Verteilung der zahlreichen Zusatztasten. Sie sind klar voneinander abgesetzt, Fehlbetätigungen seltener als bei einem dichtgedrängten Tastenfeld. Beide Rival-Modelle sollen außerdem mit einem RGB-Beleuchtungssystem, haptischem Feedback sowie im Falle der Rival 700 sogar mit einem eigenen Mausdisplay auftrumpfen. Solange diese Features manuell eingerichtet werden, sind sie durchaus überzeugend. Die Beleuchtungsfarbe kann frei aus dem RGB-Spektrum ausgewählt werden und auch übliche Beleuchtungseffekte wie Atmen oder Farbwechsel fehlen nicht. Das haptische Feedback kann genutzt werden, um das Auslösen einzelner Tasten oder das Ablaufen eines Timers zu markieren. Wer z.B. eine wichtige Cooldown-Zeit in seinem Lieblingsspiel kennt, kann sie in der Software hinterlegen. Im Spiel braucht es dann nur noch einen Tastendruck um den Timer zu starten, an dessen Ende die Maus mit einem von zehn Effekten vibriert. Und auch das Aufspielen von eigenen Grafiken oder Animationen auf das OLED-Display ist problemlos möglich.
SteelSeries will all diese Feedback-Möglichkeiten aber eigentlich zusammenführen und automatisiert nutzbar machen. GameSense soll erkennen, wenn ein Spiel geladen wird und automatisch Beleuchtung, Vibrationseffekte und Displayanzeige darauf abstimmen. So vielversprechend das in der Theorie auch ist, scheitert es doch in der Praxis. Nur drei unterstützte Spiele sind einfach zu wenig - zumal, GameSense im Test selbst bei einem unterstützten Titel nicht funktioniert. Die Hardwarevoraussetzungen für intelligentes Feedback durch die Maus sind zwar bei den beiden Rival-Modellen gegeben, softwareseitig muss SteelSeries aber noch deutlich nachlegen.
Es ist diese inkonsequente Umsetzung, wegen der die eigentlich innovative Rival 700 einen Award verpasst. Die Rival 500 können wir hingegen auszeichnen, weil sie als erste getestete MOBA/MMO-Maus eine sinnvolle Tastenanordnung mit einem überzeugenden Sensor kombiniert.
Positive Aspekte der SteelSeries Rival 500:
- hervorragender optischer Sensor
- Verarbeitungsqualität
- insgesamt 15 klar voneinander abgesetzte Tasten
- haptisches Feedback, z.B. für Cooldown-Timer
- Anpassungsoptionen in der Software
- Flickdown-Switches sperrbar
Negative Aspekte der SteelSeries Rival 500:
- reine Rechtshändermaus
- GameSense aktuell sehr eingeschränkt
Positive Aspekte der SteelSeries Rival 700:
- hervorragender optischer Sensor
- Verarbeitungsqualität
- haptisches Feedback, z.B. für Cooldown-Timer
- OLED-Display ein Hingucker
- Anpassungsoptionen in der Software
Negative Aspekte der SteelSeries Rival 700:
- hohes Gewicht, eher softe Haupttasten gerade für FPS-Nutzung erst einmal ungewöhnlich
- reine Rechtshändermaus
- GameSense aktuell sehr eingeschränkt