TEST

Razer Orochi V2 im Test

Mehr als eine kabellose Notebook-Gaming-Maus - Praxiseinsatz und Fazit

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In der Praxis

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Unseren ersten Spieleversuch mit der Orochi V2 mussten wir vorzeitig abbrechen. Kurze, aber gehäuft auftretende Aussetzer machten die Maus fast unnutzbar. Razer HyperSpeed Wireless nutzt wie viele andere Funk-Technologien das 2,4-GHz-Band. Entsprechend mussten wir vermuten, dass ein anderes Wireless-Produkt für Probleme sorgte. Und tatsächlich konnten wir schnell einen Störenfried ausfindig machen: Ein kabelloses Corsair-Headset. Nachdem wir zu einem kabelgebundenen Headset gewechselt waren, ließ sich die Orochi V2 komplett unterbrechungsfrei und absolut zuverlässig nutzen.  

Der Umstieg von einer schlanken FPS-Maus (Endgame Gear XM1 Revision 2) fiel uns leicht. Die Orochi V2 ist ähnlich leicht und nur etwas kleiner. Wer von einer großen und schweren Desktop-Maus umsteigt, wird sich sonst aber schon etwas umgewöhnen müssen. Das gilt vor allem für Palm-Grip-Nutzer. Razer selbst gibt zwar an, dass sich die Orochi V2 auch im Palm-Grip nutzen lässt. Zumindest bei größeren Händen reicht fällt die Maus nach unseren Eindrücken dafür aber doch etwas zu klein aus. Wir haben die Maus selbst überwiegend im Fingertip-Grip genutzt. 

Der verbaute 18.000-DPI-Sensor bietet eine höhere maximale Auflösung, als sinnvoll nutzbar ist. Er zeigt sich vor allem aber auch in der Lage, selbst schnellste Mausbewegungen erfreulich zuverlässig umzusetzen und steht nach unseren Eindrücken anderen High-End-Sensoren in nichts nach.  

Fazit

Razer positioniert die Orochi V2 selbst als Notebook-Gaming-Maus. Tatsächlich hat sie in dieser Rolle klare Stärken: Sie ist leicht, kompakt und wahlweise per 2,4-GHz-Verbindung oder per Bluetooth nutzbar. Beim Transport lässt sich die kabellose Maus gut verstauen - und bietet dabei auch ein Staufach für den kleinen USB-Empfänger. Und über die Stromversorgung muss man sich bei einer Batterielaufzeit von bis zu 425 (2,4 GHz) bzw. sogar 950 Stunden (BLE) auch kaum Sorgen machen. 

Allerdings ist die kleine und unscheinbare Maus so gut, dass sie längst nicht nur als Notebook-Maus überzeugt. Sie hat genauso ihre Stärken, wenn man eine ausdauernde und leichte Wireless-Maus für den Desktop-PC sucht. Denn Sensor, Tasten und die Razer-HyperSpeed-Verbindung können auch anspruchvollere Spieler überzeugen. Und mit ihrem geringen Gewicht ist die Orochi V2 auch eine Alternative zu den zahlreichen ultra-leichten Kabelmäusen. Dass man auf eine RGB-Beleuchtung verzichten muss, dürften die meisten Nutzer vor dem Hintergrund der kabellosen Freiheit verschmerzen können. Allerdings sollte man mit der kompakten Mausform zurecht kommen. Wer mit großen Händen bevorzugt den Palm-Grip nutzt, wird mit der kleinen Maus schwer glücklich werden. 

Mit dem Mauspad Sphex V3 und dem Universal Grip Tape bietet Razer auch gleich noch stimmiges Zubehör zur Orochi V2 an. Das Sphex V3 hat vor allem dann seine Vorzüge, wenn wirklich ein extrem flaches Mauspad gesucht wird. Weil seine Rückseite selbstklebend ist, scheint es uns für den mobilen Einsatz allerdings weniger geeignet. Es kann zwar durchaus wieder vom Tisch abgezogen werden, klebt aber auch an anderen Flächen bzw. sammelt beim Transport Schmutz an der klebrigen Rückseite. Das Universal Grip Tape mag vielleicht etwas improvisiert aussehen, sorgt aber schnell für mehr Grip und ist durch die unterschiedlichen Elemente auch sehr individuell nutzbar. 

Als günstige Drahtlos-Alternative gibt es beispielsweise die Corsair Katar Pro Wireless. Sie kostet aktuell rund 47 Euro. Allerdings ist sie mit einem Gewicht von 96 g deutlich schwerer und mit einer Laufzeit von bis zu 135 Stunden trotzdem sehr viel weniger ausdauernd. Auch beim Sensor sehen wir die Orochi V2 im Vorteil.

Insgesamt überzeugt Razers Orochi V2 als innovative Mobil- bzw. leichte kabellose Gaming-Maus mit beachtlicher Ausstattung und enormer Ausdauer. Wir zeichnen sie deshalb mit unserem Technik-Award aus. 

Positive Aspekte der Razer Orochi V2:

  • als kompakte und leichte Maus gut unterwegs nutzbar
  • überzeugender Sensor
  • langlebige Switches unter den Haupttasten
  • gut erreichbare DPI-Taste
  • Speicher für ein Profil
  • wahlweise mit AA- oder AAA-Batterie und per 2,4-GHz-Empfänger oder Bluetooth nutzbar
  • lange Batterielaufzeit
  • Staufach für USB-Empfänger unter der Griffschale

Negative Aspekte der Razer Orochi V2:

  • DPI-Einstellung in 100-DPI-Schritten etwas grob
  • symmetrische Form, aber Daumentasten nur für Rechtshänder; weniger optimal für Nutzer mit großen Händen/Palm-Grip