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Ein flexibles Kühlsystem und die Eignung für den Silentbetrieb - das sind die beiden Versprechen, mit denen das NZXT H630 um die Gunst der Käufer wirbt. Direkt nach Inbetriebnahme des Gehäuses wird aber klar, dass das XL-ATX-Gehäuse werkseitig alles andere als leise ist. Die beiden vormontierten Lüfter laufen mit viel zu hoher Drehzahl und können dem Silentanspruch trotz Schalldämmung nicht gerecht werden. Hier ist der lärmempfindliche Nutzer selbst gefragt, der sich entweder um eine Lüftersteuerung oder um alternative Lüfter bemühen muss. Trotz der zu hohen Lautstärke im Auslieferungszustand ist das H630 aber ein Gehäuse, das in seiner Klasse durchaus zu den interessantesten Modellen gehört.
Besonders bemerkenswert sind die Kühloptionen. Während die Konkurrenz überwiegend nur 140-mm-Lüfter unterstützt, nimmt das H630 auch bereitwillig große 200-mm-Lüfter auf. Die Wasserkühlungsoptionen, die das Gehäuse von Haus aus bietet, sind ebenfalls herausragend. Montageplätze für zwei 360er- und einen 280er-Radiatoren können schließlich nur wenige Gehäuse bieten. Grundvorraussetzung für diese Radiatorenplätze sind die modularen Festplattenkäfige. Allerdings gibt es eine Einschränkung: Die Käfige können nicht wie in manchem Konkurrenzmodell von der Front weg versetzt montiert werden. Wer einen großen Frontradiator nutzt, muss deshalb völlig auf Festplattenkäfige verzichten und kann nur noch zwei 2,5-Zoll-Laufwerke am Mainboardtray montieren.
Bei Material und Verarbeitungsqualität leistet sich NZXT keine Schwächen. Ungewöhnlich ist, dass Front und Deckel aus Stahl bestehen. Die werkzeuglose Montage der 3,5-Zoll-Festplatten, der optischen Laufwerke und der Erweiterungskarten überzeugt genauso wie die Staubfilter, das Kabelmananagement und die Bestückung des I/O-Panels (das bietet sogar einen SD-Kartenleser). Die Beleuchtung der rückseitigen Anschlüsse mag man als Spielerei abtun, sie ist aber durchaus praktisch.
Im Vergleich mit anderen schallgedämmten XL-ATX-Gehäusen wie dem Fractal Design Define XL R2 (zu unserem Test) oder auch dem Antec P280 (zu unserem Test) ist das NZXT-Modell nicht nur werkseitig lauter, sondern auch teurer. Besonders das flexiblere Kühlsystem stellt aber sicher, dass es eine konkurrenzfähige Alternative darstellt. Speziell gegenüber den Modellen der Define-Serie mit ihrer Kunststofftür zeigt das H630 außerdem, wie viel hochwertiger eine Metallfront wirkt.
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Abgesehen von der werkseitig zu hohen Lautstärke ist das NZXT H630 ein XL-ATX-Gehäuse, das kaum Wünsche offen lässt. Das geräumige Gehäuse glänzt vor allem durch die hohe Flexibilität von Kühlsystem und Laufwerkskäfigen sowie durch die zeitgemäße Ausstattung. Zusätzlich überzeugt es aber auch mit stilsicherer Optik und ansprechender Haptik.
Positive Aspekte des NZXT H630:
- dezentes Design mit Stahlfront, geräumiger Innenraum
- Schalldämmung
- flexibles Kühlsystem für Luft- und Wasserkühlung
- zusätzlich zu drei modularen HDD-Käfigen zwei 2,5-Zoll-Montageplätze hinter dem Tray
- werkzeuglose Montage für Erweiterungskarten, optische Laufwerke und 3,5-Zoll-Festplatten
Negative Aspekte des NZXT H630:
- keine Lüftersteuerung
- vormontierte Lüfter ungeregelt zu laut
- keine versetzte Montage der HDD-Käfige möglich