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Lian Li PC-V1000L im Test - neu aufgelegter Klassiker - Fazit

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Im Vergleich zu den bisherigen Special Editions von Lian Li ist das PC-V1000L noch ein vergleichsweise konventionelles Gehäuse. Doch wer noch vor Augen hat, welch außergewöhnliches Gehäuse das Ur-PC-V1000 war, wird ihm diese Hommage zum zehnjährigen Geburtstag allemal gönnen. Dabei hat Lian Li es tatsächlich fertig gebracht, das Design des PC-V1000 aufzugreifen, gleichzeitig die Ausstattung aber weitgehend auf das Niveau von 2014 zu heben. 

Abstriche muss man vor allem beim etwas konservativen Kühlsystem (fast nur 120-mm-Lüfterplätze, laute vorinstallierte Lüfter, offiziell nur Unterstützung von Dual-Radiatoren) und beim unflexiblen Kabelmanagement hinnehmen. Warum Lian Li dem Gehäuse nicht einfach noch zusätzliche Kabeldurchführungen direkt am Netzteil und für schlankere Mainboards spendiert hat, ist schwer nachzuvollziehen. Dabei punktet das Gehäuse eigentlich mit beachtlichem Stauraum hinter dem Mainboardtray. Einen schalen Beigeschmack hinterlassen außerdem die Kunststoffschienen für die Frontlüfterblende. Wir haben gleich zwei PC-V1000L erhalten, bei denen die Haltenasen dieser Schienen abgebrochen waren und die Lüfterblende lose im Gehäuse lag. Käufer könnten bei einer solchen Beschädigung natürlich ihr Rückgaberecht in Anspruch nehmen. Wer das PC-V1000L später selbst transportiert, sollte aber entsprechend behutsam damit umgehen und vielleicht auch die Lüfterblende vor dem Transport aus dem Gehäuse herausziehen.

Abgesehen von diesen empfindlichen Kunststoffschienen trumpft das Gehäuse aber mit einer absolut überzeugenden Materialstärke und Verarbeitungsqualität auf. Und auch auf Seiten der Ausstattung können viele Pluspunkte gesammelt werden. Lian Li-typisch ist die nutzerfreundliche Montage mit einfach abziehbaren Seitenteilen, den Rändelschrauben für Erweiterungskarten und HDDs und dem Schnellverschluss für das optische Laufwerk. Besonders auffällig ist aber die flexible Gestaltung des Laufwerksschachts. Sämtliche Laufwerksschubladen und der 5,25-Zoll-Käfig können einzeln entnommen werden. Die Flexibilität von modularen HDD-Käfigen wird so noch einmal überboten. Dabei bietet der Innenraum aber auch mit vollbestücktem Laufwerkskäfig jede Menge Platz für High-End-Hardware. Dazu passt auch die hohe Kühlleistung, die von den vier vormontierten Lüftern (allerdings auf Kosten der Laustärke) erreicht wird. Im Praxiseinsatz überzeugen die leicht zu reinigenden Staubfilter genauso wie das gut bestückte I/O-Panel und die anbremsbaren Transportrollen. 

Ein direkter Vergleich mit anderen Gehäusen wird durch die Preisgestaltung von Lian Li etwas erschwert. Das PC-V1000L ist bei einem Verkaufspreis von über 300 Euro deutlich teurer als typische E-ATX-Gehäuse aus Stahl und Kunststoff. Dabei können die Top-Modelle der Stahl-Konkurrenz größtenteils mit einer noch umfangreicheren Ausstattung und vielfältigeren Nutzungsmöglichkeiten auftrumpfen.   

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Das PC-V1000L ist in Anbetracht des Preises ein Liebhaberstück. Wer den Kaufpreis zu zahlen bereit ist, erhält aber ein absolut praxistaugliches E-ATX-Gehäuse mit Luxusflair und einem Design, das auch in weiteren zehn Jahren noch modern wirken wird. 

Positive Aspekte des Lian Li PC-V1000L:

  • Material und Verarbeitung entsprechen dem Premiumanspruch (mit Ausnahme der Kunststoffschienen für die Frontlüfterhalterung)
  • sehr geräumig
  • Innenraum dank modularer Laufwerksschubladen flexibel nutzbar, zusätzlich HDD/SSD-Montagemöglichkeit hinter dem Tray
  • werkzeuglose Montage für Seitenteile, Erweiterungskarten, 3,5-Zoll-HDDs und ODD
  • hohe Kühlleistung im Auslieferungszustand, optional Platz für zwei Dual-Radiatoren
  • praktische, anbremsbare Transportrollen
  • sehr gut ausgestattetes I/O-Panel
  • Staubfilter vor Frontlüftern, im Boden und im Deckel

Negative Aspekte des Lian Li PC-V1000L:

  • laute Lüfter
  • Kabelmanagement verbesserungswürdig
  • fragile Kunststoffschienen für die Frontlüfterhalterung

Preise und Verfügbarkeit
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Quellen und weitere Links

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