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Fractal Design Define R5 im Test - Fazit

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Mit dem Define R5 bringt Fractal Design schon die fünfte Revision des Midi-Towers auf den Markt. Da stellt sich natürlich die Frage, ob das neue Modell überhaupt noch relevante Neuerungen bieten kann oder ob nur kosmetische Veränderungen vorgenommen wurden. Beschäftigt man sich intensiver mit dem Define R5 kann es aber nur eine Schlussfolgerung geben - das Gehäuse wurde tatsächlich noch einmal deutlich weiterentwickelt. 

Die neu gewonnene Flexibilität im Innenraum eröffnet ganz andere Möglichkeiten. Davon profitieren vor allem die Nutzer einer Wasserkühlung. Mit dem Boom der unkomplizierten Komplettwasserkühlungen sind Radiatorenplätze noch wichtiger geworden. Fractal Design bietet selbst mit der Kelvin-Serie entsprechende Kühlungen an. Die S36 ist sogar eine AiO-Kühlung mit 360-mm-Radiator und ein möglicher Grund dafür, dass soviel Wert auf die Triple-Radiatoren-Unterstützung gelegt wurde.

Der Midi-Tower legt aber nicht nur deutlich an Flexiblität zu, sondern ist auch noch komfortabler zu nutzen als das Define R4. Dafür sorgen Detaillösungen wie der praktische Schnellverschluss am linken Seitenteil, die beiden von vorn zu entnehmenden Staubfilter, die teilweise werkzeuglosen Moduvent-Abdeckungen, die beiden Laufwerksträger für 2,5-Zoll-Laufwerke oder auch der Kabelkanal mit Klettverschlüssen. Wer bisher die nach links öffnende Tür des Define R4 verflucht hat, wird sich über die neue Wahlmöglichkeit bei der Anschlagsrichtung freuen. Für sich genommen sind das kleine Verbesserungen, in der Summe erleichtern sie die Handhabung und Nutzung des Gehäuses aber deutlich und lassen es damit auch moderner wirken. 

Das Define R5 ist nicht nur optisch dezent, sondern auch akustisch bemerkenswert unauffällig. Allerdings kann man Fractal Design ankreiden, dass die beiden 140-mm-Lüfter wenig Spielraum nach oben haben. Dadurch bleiben sie zwar selbst bei voller Drehzahl noch angenehm leise, haben aber keine Reserven für hitzigere Hardware. Entsprechend schnell kann ein Ausbau des Kühlsystems nötig werden. Bei aller Flexibilität des Gehäuses ist das Kühlsystem werkseitig letztlich nur für den Silenteinsatz mit überschaubarer Abwärme ausgelegt.

Mit dem Silent Base 800 von be quiet! haben wir vor wenigen Tagen ein Erstlingswerk getestet, das einen ganz ähnlichen Weg wie das Define einschlägt. be quiet! macht aber doch einiges anders. So arbeiten die vorinstallierten Lüfter zwar lauter, sie sind dafür allerdings auch deutlich leistungsstärker. Bei der Kühlleistung kann das be quiet!-Gehäuse deshalb sogar mit manchem Gaming-Gehäuse mithalten. Wer selbst eine Möglichkeit zur Lüfterregelung hat, kann die Lüfter aber auch so weit herunterregeln, dass das Silent Base 800 richtig leise wird. Anders als Fractal Design hat sich be quiet! um eine werkzeuglose Laufwerksmontage bemüht. Der Gehäuseinnenraum ist aber nicht ganz so flexibel. Deshalb können maximal "nur" 280-mm-Radiatoren installiert werden. 

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Fractal Design hat die zwei Jahre seit dem Launch der vierten Revision genutzt, um das Define noch flexibler und besser zu machen. Das Define R5 ist ein würdiges 2014er-Update und ein fast rundum überzeugendes Silentgehäuse mit vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten. Wir zeichnen es deshalb wie schon das Define R4 mit einem Exzellent-Hardware-Award aus. 

alles

Positive Aspekte des Fractal Design Define R5:

  • wirkungsvolle Silentmaßnahmen, gleichzeitig aber vielfältige Kühloptionen
  • unabhängig von der Regelstufe der Lüftersteuerung sehr leise
  • sämtliche Laufwerkskäfige sind modular, dadurch noch besser für Wasserkühlungen geeignet
  • Staubfilter lassen sich blitzschnell reinigen
  • Kabelmanagement, gut bestücktes und gut erreichbares I/O-Panel
  • zahlreiche überzeugende Detailverbesserungen im Vergleich zum Vorgänger

Negative Aspekte des Fractal Design Define R5:

  • werkseitiges Kühlsystem ist so sehr auf leisen Betrieb getrimmt, dass die Kühlleistung leidet
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