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Stapelbarer E-ATX-Cube Thermaltake Core X9 im Test - Fazit

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Beim ersten Auspacken erschreckt das Core X9 regelrecht - ein Gehäuse mit diesen Dimensionen hat man auch in unserer Redaktion nicht alle Tage vor sich. Selbst vergleichbare E-ATX-Cubes fallen meist deutlich kleiner aus. Das Corsair Carbide Series Air 540 kommt beispielsweise "nur" auf ein Volumen von 63 Litern und ist damit weit von den 122 Litern des Thermaltake-Modells entfernt. Damit ist das Core X9 nichts für Nutzer, bei denen ein PC möglichst kompakt sein soll.

Doch dank des enormen Gehäusevolumens braucht man sich um die Platzverhältnisse im Cube keine Gedanken zu machen. Grafikkarten können gar nicht lang genug und Towerkühler gar nicht hoch genug für das Core X9 sein. Die Storage-Kapazitäten sind hingegen für eine typische Nutzung ausreichend, aber nicht ganz so exorbitant. Auffälliger ist da schon, dass Modularität auch bei der Konzeption des Gehäuseinneren im Vordergrund stand. Die HDD-Käfige und die einzelnen 5,25-Zoll-Käfige können einfach ausgebaut werden. Für eine Minimalbestückung mit einer 3,5-Zoll-Festplatte und zwei 2,5-Zoll-Laufwerken gibt es dann immer noch die Montagemöglickeiten am Mainboardtray.

Allerdings wird man die Laufwerkskäfige wohl nur bei der Umsetzung von wirklich extremen Projekten anrühren müssen. Schließlich stellt Thermaltake schon im Deckel zwei 480-/420-mm-Radiatorenplätze bereit, denen höchstens die oberen 5,25-Zoll-Laufwerkskäfige zu nah kommen könnten. Die beiden Quad-Radiatorenplätze an der Seite und am Boden sind eher als Ergänzung anzusehen - zumal diese beiden Radiatorenplätze praktisch nicht gleichzeitig genutzt werden können. Bei allen Kühloptionen kann das werkseitige Kühlsystem mit Front- und Rückwandlüfter nicht wirklich überzeugen. Gerade angesichts der hohen Lautstärke enttäuscht die gebotene Kühlleistung. Wohl kaum ein Nutzer wird das Core X9 aber nur mit dieser Lüfterbestückung nutzen, damit wäre dann dieser Kritikpunkt auch weitgehend bedeutungslos. Störender ist da schon der unvollständige Staubschutz der Lufteinlässe im Boden. 

Viel mehr Kritikpunkte lassen sich dann aber auch kaum finden. Das Core X9 beeindruckt nicht nur mit seiner Größe, sondern kann auch im Kleinen weitgehend überzeugen. So sind die Montagemechanismen für die Komponenten praktisch und zeitsparend. Thermaltake hat dabei auch an eine einfache Radiatorenmontage gedacht und setzt herausnehmbare Radiatorenblenden ein. Besonders bemerkenswert ist außerdem, dass man I/O-Panel und Seitenteile einfach seitenvertauscht nutzen kann. Was man sich noch wünschen könnte, wären Montagelösungen für Wasserpumpe und Ausgleichsbehälter - allerdings gibt es auch kaum Konkurenten (vor allem Phanteks), die solche Lösungen bieten können. 

Dass selbst gigantische Full-Tower kaum die extremen Kühloptionen des Core X9 bieten können, haben wir schon ganz zu Beginn des Tests geklärt. Aber auch für große Cubes ist das nicht selbstverständlich. Das rund 40 Euro günstigere Corsair Carbide Series Air 540 ist beispielsweise nicht nur kleiner, sondern in Bezug auf die Kühlmöglichkeiten auch wesentlich eingeschränkter. Wer den Geldbeutel weiter öffnet und eher nach einem Aluminiumgehäuse sucht, könnte bei Lian Li fündig werden. Das riesige PC-D8000 ist sogar ein HPTX-Gehäuse. Es richtet sich mit seinen 20 3,5-Zoll-Laufwerksplätzen aber in erster Linie an Nutzer, die nach einer gigantischen Storage-Lösung suchen. Als "Kühlmonster" bietet sich hingegen das PC-D600 an, das unter anderem immerhin zwei 420-mm-Radiatoren aufnehmen kann. An das Kühlpotential des Core X9 kommt aber auch das PC-D600 nicht heran - und dabei haben wir noch gar nicht berücksichtigt, dass man sogar mehrere Core X9 miteinander verbinden kann... . 

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Thermaltakes Core X9 eröffnet Enthusiasten gigantische Möglichkeiten. Weil der stapelbare E-ATX-Cube nicht nur schlicht einzigartig ist, sondern auch noch kaum Grund zur Kritik gibt, zeichnen wir ihn mit unserem Exzellent Hardware-Award aus. 

alles

Positive Aspekte des Thermaltake Core X9:

  • extrem geräumig, zusätzlich auch noch stapelbar
  • beispielhafte Kühlmöglichkeiten, besonders auch für Wasserkühlung
  • Innenraum weitgehend modular aufgebaut und damit sehr flexibel
  • werkzeuglose Montagemechanismen, überwiegend praktische Staubfilterlösungen, Kabelmanagement
  • I/O-Panel und Seitenteile können seitenvertauscht werden

Negative Aspekte des Thermaltake Core X9:

  • Lüfter ungeregelt und laut, Kühlleistung mit werkseitiger Lüfterbestückung dabei nicht optimal
  • Lufteinlässe im Boden teilweise ohne Staubfilter