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Cooler Master wollte mit dem MasterCase Pro 3 ein Micro-ATX-Gehäuse entwickeln, das den Nutzer möglichst wenig einschränkt. Das ist dem Hersteller auch gelungen. Wo in anderen Mini-Towern Kompatibilitätsprobleme drohen, muss man sich im MasterCase Pro 3 keine Gedanken machen. Weder riesige Towerkühler noch lange Grafikkarten oder Netzteile werden zum Problem. Und auch das Kühlsystem ist beachtlich. Die fünf 140-mm-Lüfterplätze und zwei Dual-Radiatorenplätze lassen so manchen Midi-Tower blass aussehen. Dabei überzeugt die Kühlleistung bereits ab Werk. Die beiden vorinstallierten Lüfter sollten aus akustischen Gründen allerdings noch heruntergeregelt werden.
Dazu ist das Gehäuse auch noch sehr flexibel. Der Nutzer hat die Wahl, wo er 2,5-Zoll-Laufwerksträger und Laufwerkskäfig platziert. Er kann sich auch überlegen, ob er das Gehäuse mit oder ohne Trennwand zwischen Mainboard- und Netzteilkammer nutzen möchte. Und schließlich lässt sich dank FreeForm sogar das Äußere des Gehäuses anpassen. Bisher wurde allerdings nur eine Top-Panel-Abdeckung angekündigt, die über den Cooler Master-Store angeboten werden soll. Dabei zeigt sich der große Mini-Tower auch im Auslieferungszustand in einem modernen Design, gut verarbeitet und weitgehend nutzerfreundlich. Es sind gerade die kleinen, durchdachten Lösungen, die das Hantieren mit dem Gehäuse regelrecht zu einem Erlebnis machen. Halterungen, die für eine einfache Installation von Lüftern und Radiatoren einfach ausgebaut werden können. Die magnetische Abdeckung, die sich satt öffnet und schließt. Oder auch Rändelschrauben, die nach dem Aufschrauben einfach am Bauteil hängen bleiben und so nicht verloren gehen.
Richtig spannend wird in Zukunft werden, was Cooler Master für optionales Zubehör anbietet. Noch beschränkt sich das auf eine Deckelabdeckung, geplant sind aber unter anderem eine alternative Trennplatte mit integrierten LEDs in verschiedenen Farben. Und auch der Echtglas-Trend geht an Cooler Master nicht vorbei, so dass ein entsprechendes Seitenteil in Vorbereitung ist.
Die Kehrseite des geräumigen Innenraumes sind die Außenmaße. Das MasterCase Pro 3 ist annähernd so groß wie ein Midi-Tower, nimmt aber maximal nur ein Micro-ATX-Mainboard auf. Das könnte Käufer abschrecken, die sich von eine Micro-ATX-Gehäuse einen geringeren Platzbedarf erwarten oder die bei diesem Format dann doch ATX-Gehäuse bevorzugen. Doch wer ohnehin ein Micro-ATX-System einsetzt und keinen Platzmangel hat, dem bietet das MasterCase Pro 3 dann eben doch einen klaren Mehrwert gegenüber restriktiveren Mini-Towern. In noch extremerer Form verfolgt Phanteks diesen Ansatz beim Enthoo Mini XL. Der 260 x 550 x 480 mm (B x H x T) große Bolide nimmt ebenfalls maximal ein Micro-ATX-Mainboard auf, kann bei Bedarf aber zusätzlich noch ein Zweitsystem im Mini-ITX-Format beherbergen. Zwei 360-mm-Radiatorenplätze stehen genauso zur Verfügung wie Pumpen- und AGB-Montagelösungen. Allerdings spielt das rund 160 Euro teure Enthoo Mini XL auch in einer anderen Preisklasse. Das ebenfalls vielseitig nutzbare Corsairs Obsidian Series 350D kostet hingegen ähnlich viel wie das Cooler Master-Modell. Hinter seiner schicken Aluminiumfassade bietet es ebenfalls zwei Dual-Radiatoren Platz, ist insgesamt aber doch konventioneller als das MasterCase Pro 3 aufgebaut.
Auch das "kleine" MasterCase überzeugt als modernes, modulares Gehäuse. Als Micro-ATX-Gehäuse ist es enorm vielseitig, dafür aber nicht mehr platzsparend.
Positive Aspekte des Cooler Master MasterCase Pro 3:
- sehr geräumiges Micro-ATX-Gehäuse, viel Platz für Komponenten
- gute Verarbeitung, überzeugende Materialwahl, wirkt insgesamt wertig
- modularer Innenraum, teilweise modulares Äußeres
- Kühlsystem mit 140-mm-Lüfterplätzen, zwei Dual-Radiatorenplätze, AGB-Montagemöglichkeit
- zum Teil werkzeuglose Montagelösungen
- I/O-Panel gut erreichbar und angemessen bestückt
- Staubfilter einfach zu reinigen
Negative Aspekte des Cooler Master MasterCase Pro 3:
- für Micro-ATX vergleichsweise groß
- Lüfter ungeregelt recht laut, keine Lüftersteuerung
- 5,25-Zoll-Einschub nur für Lüftersteuerungen freigegeben