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Eines ist schon einmal sicher: Gerade in der weißen Variante und mit einem der mehrfarbigen Beleuchtungseffekte ist das BitFenix Enso ein richtiger Hingucker. Das RGB-Beleuchtungssystem gehört dann auch definitiv zu den Stärken des Gehäuses. Und das nicht nur wegen der bunten Effekte, sondern vor allem auch, weil BitFenix nicht auf einen eigenen Standard setzt. Ja, wer kein geeignetes Mainboard hat, kann eine ganze Reihe von Beleuchtungsfarben und -effekten mit einem einzelnen Tastendruck aufrufen. Dazu kommt aber auch die offizielle Unterstützung von ASUS Aura Sync. Die Kombination aus dem leicht getönten Glasseitenteil und dem weißen Innenraum sorgt dafür, dass auch die verbaute Hardware bestens zur Geltung kommt.
Das gilt umso mehr, weil der Innenraum durchaus ansehnlich ist. Er ist modern aufgebaut und in eine Kammer für das Mainboard und eine Netzteil-/HDD-Kammer unterteilt. Zumindest hinter der Front findet bei Bedarf auch ein Dual-Radiator Platz. Punkten kann das Enso an verschiedenen Stellen auch mit Nutzerfreundlichkeit. Da sind die Staubfilter für Netzteil und Frontlüfter, die sich in Sekundenschnelle seitlich herausziehen lassen. Genauso schnell gelingt der Wechsel zwischen magnetischem Deckelstaubfilter und der ebenfalls magnetischen Abdeckung für die Deckellüfterplätze. Und zumindest die Montage der Seitenteile und der 3,5-Zoll-Laufwerke ist werkzeuglos möglich.
Doch so modern das Enso an vielen Stellen auch ist: BitFenix hat doch an einigen Stellen den Rotstift angesetzt. Dass es zum Preis von 85 Euro einen hohen Kunststoffanteil gibt, ist nicht untypisch. Für manche Nutzer dürfte aber schon problematischer sein, dass die kompakten Maße des Midi-Towers teilweise mit Kompromissen verbunden sind. So fallen sowohl die maximale Kühlerhöhe als auch der Platz für das Kabelmanagement etwas knapp aus. Und weil zu wenig Platz zwischen Mainboard und Deckel bleibt, muss in aller Regel auf einen Deckelradiator verzichtet werden. Ganz wegrationalisiert hat BitFenix schließlich die Festplattenentkopplung.
Wie sieht es mit Alternativen aus? Wer weniger Kunststoff möchte, könnte zu In Wins 101 greifen. Front und Deckel bestehen bei diesem Modell überwiegend aus mattem Stahl. Ein Glasseitenteil wird trotzdem geboten - und am Boden ist sogar Platz für einen 360-mm-Radiator. Bei der besser ausgestatteten Variante 101C gibt es gegen Aufpreis sogar USB 3.1 Typ-C, dazu weicht die einfarbige Frontbeleuchtung einer RGB-Beleuchtung. Allerdings wird nicht jeder Nutzer mit dem ungewöhnlicheren Innenraum glücklich werden. Und mit Blick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis sollte bedacht werden, dass das 101 komplett lüfterlos ausgeliefert wird. Wer sich auf eine einzige Beleuchtungsfarbe festlegen kann, könnte auch mit dem Sharkoon TG5 glücklich werden. Obwohl dieser Midi-Tower fast 20 Euro günstiger als das Ensio ist, bietet er zusätzlich zum Glasseitenteil auch eine Glasfront und wird mit vier LED-Lüftern ausgeliefert.
Wenn ein schlanker Midi-Tower mit Glasseitenteil und auffälliger RGB-Beleuchtung gesucht wird, dann spielt das BitFenix Ensio klar seine Stärken aus. In einem starken Konkurrenzumfeld kann sich das 85-Euro-Gehäuse aber bei aller Auffälligkeit nicht deutlich absetzen.
Positive Aspekte des BitFenix Enso:
- RGB-Beleuchtung für Front und Hecklüfter, wahlweise am Gehäuse oder über ASUS Aura Sync steuerbar
- relativ kompaktes ATX-Gehäuse
- schlanker 240/280-mm-Frontradiator nutzbar
- genug Platz für lange Grafikkarten
- moderner Innenraum, Netzteil und Laufwerkskäfig abgetrennt
- wahlweise magnetischer Staubfilter oder magnetische Abdeckung für Deckellüfterplätze
- werkzeuglose Montage der 3,5-Zoll-HDDs, Kabelmanagement, sehr einfach entnehmbare Staubfilter
Negative Aspekte des BitFenix Enso:
- nur 120-mm-Lüfter inklusive, maximal Platz für einen Dual-Radiator
- Platz für CPU-Kühler und Kabelmanagement etwas knapp
- Abtrennung von Mainboard- und Netzteilkammer sowie HDD-Käfig vernietet
- keine Festplattenentkopplung, Frontstaubfilter lassen deutlichen Spalt zu den Frontlüftern