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Fractal Design überrascht mit dem Era ITX: Das elegant gestaltete Mini-Gehäuse mit Aluminiumaußenhülle, abwechslungsreichen Farbvarianten und den ungewöhnlichen Holz-Optionen unterscheidet sich optisch massiv von den anderen Gehäusen des Unternehmens. Und auch funktional geht es eigene Wege. Für ein Volumen von 16 Litern sind die Nutzungsmöglichkeiten sehr respektabel.
Nicht alle sind unbedingt sinnvoll bzw. ohne Einschränkung nutzbar. Wer ein vorhandenes ATX-Netzteil verwenden möchte, wird sich zwar über den ATX-Netzteilplatz freuen. Für ein SFF-System ist ein kleineres SFX-(L)-Netzteil aber ohnehin die passendere Wahl. Und selbst daran können lange Kabelstränge schnell zum Problem werden, weil sie den Einbau längerer Grafikkarten blockieren. Ideal wäre also ein SFX-(L)-Netzteil mit möglichst kurzen Kabeln, das im Era ITX nach oben versetzt montiert wird. Beim Testsystem hatten wir bewusst einen flachen Top-Blow-Kühler gewählt - und trotzdem noch ein Kompatibilitätsproblem mit der ungünstig platzierten Buchse vom Kaltgerätekabel.
Mit insgesamt fünf Lüfterplätzen und einem 240-mm-Radiatorplatz verspricht das Era ITX ein beachtliches Kühlpotenzial. Auch hier gibt es aber Einschränkungen: Die beiden Bodenlüfterplätze werden von einer Dual-Slot-Grafikkarte blockiert. Vor allem aber liefert Fractal Design das Era ITX nur mit einem 80-mm-Lüfter aus. Dessen Kühlleistung reicht nicht aus, um die Abwärme des Testsystems bei Extremlast überzeugend abzuführen. Ein testweise verbauter 120-mm-Deckellüfter konnte die Kühlleistung aber massiv steigern. Eine leistungsstarke Gehäusekühlung ist prinzipiell also möglich.
Beim Deckel lässt man dem Nutzer die Wahl zwischen einem geschlossenen Glas- bzw. Holzdeckel und einem luftigen Mesh-Einsatz. Mit Blick auf die Kühlleistung wird die Mesh-Option in der Regel sinnvoller sein. Einen entnehmbaren Deckel-Staubfilter gibt es in jedem Fall. Die seitlichen Luftöffnungen an den Seitenteilen und im Bodenbereich sind ebenfalls staubgeschützt. Fractal Design spendiert dem Era ITX auch ein modernes I/O-Panel mit USB 3.1 Gen 2 Typ-C.
Das erst kürzlich von uns getestete NZXT H1 umschifft einige Probleme des Era ITX (und vieler anderer SFF-Gehäuse). Netzteil und AiO-Kühlung sind bereits vormontiert und Kabel- und Schlauchlängen optimal abgestimmt. Die AiO-Kühlung sorgt für eine hohe CPU-Kühlleistung. Bei der GPU-Kühlung ist das Era ITX mit seinen zusätzlichen Lüfterplätzen hingegen flexibler. Preislich fällt ein Vergleich schwerer: Mit 350 Euro ist das H1 sehr viel teurer als das Era ITX. Zieht man die Kosten für AiO-Kühlung, Netzteil und Riserkabel ab, kommt man aber auf einen ähnlichen Gehäusepreis. Das hoch aufragende H1 braucht weniger Stellfläche als das Era ITX, die Mainboard- und Grafikkarten-Anschlüsse sitzen aber weniger praktisch an der Unterseite. Mit seiner Außenhülle aus Aluminium wirkt das Era ITX hochwertiger als das stählerne H1. Es kann außerdem auch 3,5-Zoll-Laufwerke aufnehmen.
Das Era ITX ist letztlich ein hochwertiges und elegantes Mini-ITX-Gehäuse, das dazu auch noch relativ flexibel genutzt werden kann. Gerade die unterschiedlichen Farb- und Deckeloptionen setzen es deutlich von der Konkurrenz ab. Mit Blick auf den stattlichen Preis und die Kühlleistung hätte Fractal Design aber mindestens noch einen Deckellüfter vormontieren sollen.
Positive Aspekte des Fractal Design Era ITX:
- elegantes Aluminiumgehäuse (mit Stahlgerüst), verschiedene Farb- und Deckeloptionen
- trotz kompakter Maße flexibel nutzbarer, modular aufgebauter Innenraum
- Platz für ATX- oder SFX-(L)-Netzteil
- 240-mm-Radiator und moderat lange Dual-Slot-Grafikkarte nutzbar
- zwei 3,5- oder vier 2,5-Zoll-Laufwerksplätze
- Staubfilter für Deckel und beide Seitenteile, USB 3.1 Gen 2 Typ-C
Negative Aspekte des Fractal Design Era ITX:
- ab Werk nur 80-mm-Lüfter mit magerer Kühlleistung
- wenig Platz für Kabel im Innenraum, längere Netzteilkabel problematisch, internes Kaltgerätekabel kann mit breiteren Kühlern kollidieren
- keine werkzeuglose Montage der Erweiterungskarten und Laufwerke
Fractal Design Era ITX | ||
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