TEST

Montech Air 100 ARGB im Test

Luftig-leuchtendes Micro-ATX-Gehäuse - Fazit

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Gleich mit dem ersten Test kann Montech ein Ausrufezeichen setzen. Denn beim Air 100 ARGB macht der Newcomer vieles richtig und kann einen insgesamt attraktiven Mini-Tower anbieten. Dafür greift man zwei große Trends im Gehäusebereich auf: Die schon regelrecht obligatorische A-RGB-Beleuchtung und eine wirkungsvolle Kühlung. 

Für beides sind vor allem die gleich vier vormontierten 120-mm-A-RGB-Lüfter verantwortlich. Sie erstrahlen sowohl hinter der Front als auch an der Rückwand. Und weil Montech eine Meshfront nutzt, können die drei Frontlüfter auch relativ ungehindert Frischluft von außen ansaugen. Die Kühlleistung fällt allemal solide, aber nicht ganz so hoch aus, wie man es mit Blick auf Gehäuseaufbau und Lüfteranzahl vermuten könnte. Das nur minimal getönte Glasseitenteil gibt nicht nur den Blick auf den leuchtenden Hecklüfter und die Mainboardkammer frei, es lässt sich auch komfortabel als Tür öffnen. Der klappbare Kunststofföffner erfüllt seinen Zweck, wirkt allerdings nicht besonders hochwertig. Ansonsten kommt relativ wenig Kunststoff zum Einsatz, Front und Deckel bestehen so genauso wie der Gehäusekorpus aus Stahl. Ähnlich komfortabel wie die Glastür ist auch die Meshfront, die sich mit einem Handgriff abnehmen lässt. 

Der integrierte A-RGB-Controller lässt dem Nutzer die Wahl, ob er die Lüfter per LED-Taste oder über ein geeignetes Mainboard steuern will. Allerdings werden alle vier A-RGB-Anschlüsse bereits von den vormontierten Lüftern belegt. Einen gewichtigen Pluspunkt sammelt das Gehäuse auch mit den Lüfteranschlüssen: Während bei vielen günstigen A-RGB-Gehäusen Molex- oder proprietäre Lüfteranschlüsse genutzt werden, haben die Montech-Lüfter einen 3-Pin-Anschluss. Weil die Lüfter miteinander gekoppelt sind, benötigt man auch nicht vier, sondern nur einen freien Lüfteranschluss am Mainboard. Die Minimaldrehzahl liegt mit 500 U/min recht niedrig, allerdings bleiben die vier Gehäuselüfter auch damit noch leicht hörbar.   

Der zweigeteilte Innenraum zeigt sich funktional: In der Mainboardkammer bleibt trotz des Mini-Tower-Formats genug Platz für lange Grafikkarten und für zumindest mittelhohe Towerkühler. Auch die Möglichkeit zur Montage eines 240/280-mm-Frontradiators und eines 240-mm-Deckelradiators fallen hier positiv auf. In der Netzteilkammer geht es etwas eng zu. Wer ein längeres Netzteil (etwa ab 17 cm) nutzt, muss damit rechnen, das nicht genug Platz für den modularen Laufwerfskäfig bleibt. Dieser Käfig wurde allerdings ohnehin recht einfach gestaltet. Er bietet nur eine Laufwerksschublade, nimmt aber immerhin ein zweites 3,5- oder 2,5-Zoll-Laufwerk auf seinem Deckel auf. Eine Laufwerksentkopplung fehlt allerdings. Auch an anderer Stelle wurde der Rotstift angesetzt. Die Einweg-Slotblenden müssen herausgebrochen und entsorgt werden, Ersatz wird nicht mitgeliefert. Für den Staubschutz in der Front gibt es trotz der drei Frontlüfter keinen richtigen Staubfilter, sondern nur das Frontmesh. Und auch die Staubgitter für Netzteil und Deckel fallen schlicht aus und könnten nutzerfreundlicher zu reinigen sein. Schließlich fehlt auch eine USB-Typ-C-Buchse. 

Montech betont selbst eigentlich das attraktive Preis-Leistungs-Verhältnis, das man bieten möchte. Die angesprochenen Sparmaßnahmen sind bei einem Mini-Tower mit einem Preis von rund 80 Euro (für die getestete Variante) in der Summe allerdings schon etwas kritikwürdig. Auf der anderen Seite sind aber Stärken wie die vier vormontierten A-RGB-Lüfter, die abnehmbare Meshfront, das genauso nutzerfreundliche Glasseitenteil keineswegs selbstverständlich. Einen deutlich günstigeren Mini-Tower haben wir mit dem DeepCool Matrexx 40 FS testen können. Für gerade einmal rund 45 Euro bietet diese Gehäuse durchaus eine ähnliche Flexibilität bei Komponentenwahl und Kühlung. Ein klarer Nachteil sind aber die einfachen RGB-Lüfter mit Molex-Anschluss, die nicht geregelt werden können. Regelbare A-RGB-Lüfter bietet aber beispielsweise das Kolink Citadel Mesh RGB - und auch das ist bei einem Preis von rund 65 Euro günstiger als das Air 100 ARGB. 

Insgesamt kann das Montech Air 100 ARGB damit beim Preis-Leistungs-Verhältnis keine neuen Maßstäbe setzen, es zeigt sich aber allemal als optisch stimmiger Mini-Tower mit großzügiger Lüfterbestückung und einer Reihe von bemerkenswert nutzerfreundlichen Lösungen. 

Positive Aspekte des Montech Air 100 ARGB:

  • vier 120-mm-A-RGB-Lüfter vormontiert, Mesh-Front
  • alle vier Lüfter können über einen 3-Pin-Anschluss gesteuert werden
  • Beleuchtungssteuerung wahlweise über Taste oder geeignetes Mainboard
  • Platz für mittelhohe Towerkühler und lange Grafikkarten
  • 280/240-mm-Front- und 240-mm-Deckelradiator möglich
  • Glasseitenteil als Tür, Gitterfront einfach abnehmbar
  • modularer HDD-Käfig, werkzeuglose Montage für zumindest ein 3,5-Zoll-Laufwerk
  • Staubgitter für Deckel und Netzteil, zumindest grobe Filterwirkung der Meshfront

Negative Aspekte des Montech Air 100 ARGB:

  • Deckelradiator überlappt mit Mainboard
  • werkzeuglose Montage der Erweiterungskarten nur bedingt möglich (wenig solide mit Winkelblech), nur ein Laufwerk werkzeuglos zu montieren, keine HDD-Entkopplung
  • Einweg-Slotblenden müssen herausgebrochen werden, kein Ersatz