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Das LANCOOL III kann sich im Test als vielseitig nutzbares und durchdachtes Gehäuse beweisen. Die angeschrägten Aluminiumflanken an der Front und die elegant öffnenden Glastüren verströmen zudem eine gewisse Eleganz, die auch von anderen durchdachten Lösungen unterstrichen wird.
Wer klassische Lian-Li-Modelle kennt, wird wahrscheinlich deren Vollaluminiumkonstruktion vermissen. Das gilt umso mehr, weil das LANCOOL III auch noch zu den schwereren Midi-Towern zählt. Funktional holt Lian Li aber viel aus dem Stahlgehäuse heraus. Ab Werk überzeugt es mit seinem Kühlsystem aus vier 140-mm-Lüftern. In Kombination mit der Meshfront sorgen sie für eine sehr gute Kühlperformance. Im Alltagsbetrieb können die PWM-Lüfter sehr weit heruntergeregelt werden und erreichen selbst auf Minimaldrehzahl noch eine solide Kühlleistung. Lian Li verzichtet aber hinter den Meshelementen auf zusätzliche, engmaschigere Staubfilter.
Bei Nutzung eines luftgekühlten Systems stehen noch zusätzliche Lüfterplätze unter dem Deckel und auf der Netzteilabdeckung zur Verfügung. Beachtlich ist aber auch, wie sehr das LANCOOL III Wasserkühlungsnutzern entgegenkommt. Das gilt nicht nur für die großzügigen Radiatorenplätz, von denen zumindest der unter dem Deckel selbst für 420-mm-Wärmetauscher geeignet ist. Lian Li hat zusätzlich auch an Pumpen-Montagepositionen auf der Netzteilabdeckung und an Multi-Funktions-Montageschlitze im Mainboardträger gedacht. Letztere können für eine Distro-Plate oder eine AGB-/Pumpenblende genutzt werden.
Auch bei den Laufwerksplätzen zeigt sich das LANCOOL III großzügig und bietet ganze zwölf Stück - davon immerhin vier für 3,5-Zoll-Laufwerke. Allerdings wird man auf zwei der kombinierten 2,5-/3,5-Zoll-Laufwerksplätze bei Nutzung längerer Netzteile bzw. eines 360-mm-Frontradiators verzichten müssen. Eine werkzeuglose Montagelösung gibt es nur für zwei 2,5-Zoll-Laufwerksplätze - dafür fällt die mit der gefederten Seitenwand der Laufwerksträger umso überzeugender aus. Raffiniert ist auch, wie das zeitgemäße I/O-Panel wahlweise an der Ober- oder Unterkante der Front montiert werden kann.
Eine ebenfalls Airflow-freundliche Alternative im gleichen Preisbereich wäre z.B. Fractal Designs Meshify 2. Auch diesen Midi-Tower gibt es wahlweise mit oder ohne RGB-Lüftern - und er bietet eine ähnliche Kühlleistung. Einen 420-mm-Radiatorenplätze (und selbst 480 mm) gibt es allerdings erst beim Meshify 2 XL.
Insgesamt überzeugt das Lian Li LANCOOL III als gelungener Midi-Tower, der mit intelligenten und stellenweise richtig innovativen Lösungen aufwarten kann. Damit verdient sich das High-Airflow-Gehäuse unseren Excellent-Hardware-Award.
Positive Aspekte des Lian Li LANCOOL III:
- flexibler Midi-Tower in zwei Farbvarianten, wahlweise mit unbeleuchteten oder RGB-Lüftern
- Platz für hohe Towerkühler und extrem lange Grafikkarten
- ab Werk sehr gute Kühlleistung, Lüfter lassen sich weit herunterregeln und sind dann angenehm leise
- 3-fach-PWM-Verteiler für Frontlüfter
- 360/420-mm-Radiatorenplätze, Montagemöglichkeiten für Pumpe/AGB
- elegant öffnende Glastüren, seitliche Meshelemente können einfach aufgeklappt werden
- modulare HDD-Käfige, entkoppelte Laufwerksmontage, bis zu zwölf Laufwerke möglich
- entnehmbarer Netzteil-Staubfilter, zeitgemäßes I/O-Panel mit zwei Positionen
- überzeugendes Kabelmanagement mit Kabelklappen
- Montage der Erweiterungskarten mit Rändelschrauben
- vertikale Grafikkartenmontage möglich (mit optionalem Zubehör)
Negative Aspekte des Lian Li LANCOOL III:
- Deckelradiator überlappt mit Mainboard
- Platzverhältnisse in der Bodenkammer etwas beengt, bei längeren Netzteilen/großem Frontradiator muss auf zwei Kombi-Laufwerksplätze verzichtet werden
- keine zusätzlichen Staubfilter an den Meshflächen
- bei den meisten Laufwerksplätzen keine werkzeuglose Montage
