TEST

Fractal Design Terra im Test

Edles Mini-ITX-Gehäuse mit Aluminium und Walnussholz - Fazit

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Schon beim großen North konnte Fractal Design zeigen, wie stilvoll ein Gehäuse mit Holzelementen gestaltet werden kann. Beim Terra knüpft man daran an, hat aber ein völlig eigenständiges Small-Form-Factor-Modell entwickelt. Die Kombination aus Walnussholz und Aluminium wirkt hochwertig und stimmig - und das über die drei Farbvarianten hinweg. Dabei bedient Fractal Design mit der jadegrünen Variante auch die Nutzer, denen die üblichen schwarzen, weißen oder silberfarbenen Gehäuse nicht bunt genug sind. Dazu ist das 10,4-L-Gehäuse auch noch sehr kompakt und platzsparend. 

Bei aller Begeisterung für die Optik des Terras: Kaufinteressenten sollten sich darüber im Klaren sein, dass es kein Gehäuse ist, in das man einfach mal schnell x-beliebige Hardware montiert. Stattdessen sollte genau geplant werden, wie der verfügbare Platz optimal ausgenutzt werden kann. Fractal Design lässt dem Nutzer dabei durch den verschiebbaren Komponententräger durchaus einigen Spielraum. Wer aber z.B. einen Kühler mit der maximal möglichen Höhe von 7,7 cm nutzen möchte, der muss dafür zu einer möglichst schlanken Grafikkarte greifen. Und beim SFX- bzw. SFX-L-Netzteil empfiehlt es sich, auf ein möglichst kurzes Modell mit zudem möglichst kurzen Kabeln zurückzugreifen. 

Das gilt umso mehr, wenn der einzige Lüfterplatz des Gehäuses am Boden unterhalb des Netzteils genutzt werden soll. Durch den luftigen Aufbau und die geringe Entfernung nach außen können die Lüfter an Grafikkarte und CPU-Kühler aber auch ohne Gehäuselüfter recht effektiv arbeiten. Wer nach einem leistungsstärkeren CPU-Kühler als einem flachen Top-Blow-Kühler sucht, der kann prinzipiell auch eine AiO-Kühlung mit 120-mm-Radiator nutzen. Weil dadurch die Grafikkartenlänge massiv reduziert wird und die beiden 2,5-Zoll-Laufwerksplätze wegfallen, dürfte diese Option aber nur für wenige Nutzer relevant sein. 

Ein Vergleich zu Fractal Designs letztem Mini-ITX-Modell, dem Ridge, liegt nahe. Allerdings sind beide Gehäuse doch sehr unterschiedlich ausgelegt. Das Ridge ragt schlank in die Höhe und bietet mehr Kühloptionen. Dafür nutzt Fractal Design für das Terra deutlich hochwertigere Materialien - die man allerdings auch mit einem höheren Preis bezahlt. Eine Alternative mit Aluminiumhülle wäre z.B. das Phanteks Evolv Shift XT. Bei Mindestmaßen von 173 x 211 x 371 mm (B x H x T) ist es etwas größer als das 153 x 218 x 343 mm (B x H x T) große Terra. Das gilt umso mehr, wenn der höhenverstellbare Deckel nach oben versetzt wird. Damit bietet das Shift XT dann aber auch ein flexibleres Kühlsystem mit zwei 120-/140-mm-Lüfterplätzen bzw. einem 240-mm-Radiatorenplatz. Das Phanteks-Modell kostet rund 170 Euro und liegt preislich unter dem zu erwartenden Preis für das Terra. 

Fractal Design hat mit dem Terra ein besonders edles SFF-Gehäuse entwickelt, das mit gelungenen Merkmalen wie den Flügeltüren und der verschiebbaren Komponentenhalterung zudem auch funktional innovativ ist. Damit verdient es sich unseren Technik-Award. 


Fractal Design Terra

  • hochwertiges und elegantes Gehäuse mit einer Außenhülle aus Aluminium und Walnussholz, erhältlich in drei Farbvarianten
  • sehr kompakt, dank der verschiebbaren Komponentenhalterung kann der Platz zwischen den beiden Kammern aufgeteilt werden
  • dank des luftigen Aufbau auch ohne Gehäuselüfter ausreichende Kühlung für das Testsystem
  • PCIe-4.0-Riserkabel inklusive und vormontiert
  • Seitenteile öffnen als Flügeltüren, Deckel kann einfach abgenommen werden
  • I/O-Panel mit USB-C und zumindest einmal USB 3.0
  • zwei 2,5-Zoll-Laufwerksplätze

  • sorgsame Komponentenwahl empfehlenswert, ansonsten drohen Kompatibilitätsprobleme
  • SFX-/SFX-L-Netzteil nötig, dass sollte möglichst kurz ausfallen
  • kein Staubschutz
  • 120-mm-Lüfterplatz am Boden setzt kurzes Netzteil voraus, 120-mm-Radiator an der Seite nur mit kurzer Grafikkarte und ohne 2,5-Zoll-Laufwerke
  • kein nennenswertes Kabelmanagement, Netzteil mit möglichst kurzen Kabeln empfehlenswert