TEST

Lian Li O11 Vision Compact im Test

Die platzsparende Variante des Glasgehäuses - Fazit

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Showgehäuse gibt es viele - aber nur wenige wirken annähernd so elegant wie die O11 Vison-Modelle. Das neue O11 Vision Compact tritt damit erfolgreich in die Fußstapfen des regulären O11 Vision. Gleichzeitig wurde es in einigen Punkten aber deutlich weiterentwickelt.

So ist der Glasdeckel nicht mehr die einzige Option. Wer mag, kann stattdessen auch einen Stahldeckel mit Lüfterblende nutzen und dadurch von zusätzlichen Lüfterplätzen bzw. einem dritten 360-mm-Radiatorenplatz profitieren. Allerdings verliert man so viel von der einzigartigen Glas-Optik des Gehäuses, die Lian Li durch den elegant ausgeblendeten Montageschlüssel in der Ecke ermöglicht. Auch mit Glasdeckel stehen immerhin acht 120-mm-Lüfterplätze zur Verfügung. Um die Lüfter muss der Nutzer sich allerdings selbst kümmern. Unsere Beispielkonfiguration mit den drei leistungsstarken Phanteks D30-120 sorgt für eine effektive CPU-Kühlung, schwächelt aber etwas bei der GPU-Kühlung. Durch die Bodenlüfterplätze lässt sich die Grafikkartenkühlung bei Bedarf noch unterstützen.

Eine wichtige Modernisierung erfährt das O11 Vision Compact beim Kabelmanagement. Es unterstützt anders als das reguläre O11 Vision auch Mainboards mit rückseitigen Anschlüssen. Gerade bei einem Showgehäuse ist das ein wichtiges Kriterium, das mit zunehmender Verbreitung von entsprechenden Mainboards noch an Bedeutung gewinnen wird. Mit einem Standard-Mainboard kann das Kabelmanagement ebenfalls überzeugen. Wie nutzerfreundlich die Positionierung des I/O-Panels im rechten Standfuß ist, hängt von der Aufstellung des Gehäuses ab. Steht es auf dem Fußboden und rechts vom Nutzer, sind die Anschlüsse nicht komfortabel zu erreichen. Beim Staubschutz gibt es Licht und Schatten: Der Bodenstaubfilter lässt sich zur Reinigung leicht nach links herausziehen. Beim perforierten Stahlseitenteil hat Lian Li hingegen auf einen Staubfilter verzichtet.

Das O11 Vision Compact ist zwar kleiner als das O11 Vision, aber deshalb keineswegs in jeder Hinsicht limitierender. So nehmen beide maximal 16,7 cm hohe CPU-Kühler (das ist genug für die meisten, aber nicht für alle Towerkühler) und alle handelsüblichen Grafikkarten auf. Einen 420-mm-Radiatorenplatz kann nur das O11 Vision bieten - drei 360-mm-Radiatorplätze gibt es hingegen nur im O11 Vision Compact. Durch die größere Flexibilität beim Deckel, die Unterstützung für Mainboards mit rückseitigen Anschlüssen und selbst Detailverbesserungen wie der neuen Grafikkartenstütze dürfte das O11 Vision Compact aber letztlich für viele Nutzer die bessere Wahl sein.

Wer ein besonders großzügiges und spektakulär beleuchtetes Showgehäuse mit vorinstallierten RGB-Lüftern sucht, der könnte beim be quiet! Light Base 900 FX fündig werden. Das große Gehäuse bietet üppige Platzverhältnisse und nimmt sogar zwei 420-mm-Radiatoren auf. Eine Besonderheit ist zudem, dass dieses Modell durch versetzbare Standfüße drei Aufstellmöglichkeiten bietet. Mit einem Preis von rund 220 Euro ist es allerdings auch deutlich teurer als das O11 Vision Compact und kann auch nicht dessen besondere Optik mit Glasdeckel bieten. Subjektiv wirkt das Lian Li-Modell mit seinem Alu-Streifen an Front und Deckel etwas edler.

Der Größenunterschied zwischen O11 Vision und O11 Vision Compact fällt letztlich überschaubar aus. Dafür müssen beim neuen Kompaktmodell aber auch kaum Abstriche bei den Nutzungsmöglichkeiten gemacht werden. Gleichzeitig konnte Lian Li es gegenüber dem größeren Geschwistermodell sogar noch in einigen Punkten klar verbessern. Das grundlegende Design mit den drei direkt angrenzenden Glasflächen wirkt dabei nach wie vor besonders elegant und edel. Damit verdient sich auch das O11 Vision Compact einen Technik-Award.

Lian Li O11 Vision Compact

  • drei Glasflächen sorgen für besondere Showqualitäten, alternativ aber auch Stahldeckel mit Lüfterblende nutzbar
  • kompakter als das O11 Vision, trotzdem bis zu drei 360-mm-Radiatorenplätze und Platz für lange Grafikkarten
  • Unterstützung für Mainboards mit rückseitigen Anschlüssen, überzeugendes Kabelmanagement
  • praktischer Laufwerksträger zum Aufklappen, gleichzeitig Kabelabdeckung, dazu zwei modulare Laufwerkskäfige mit HDD-Entkopplung 
  • entnehmbarer Staubfilter im Boden 
  • Montage der Erweiterungskarten mit Rändelschrauben, Grafikkartenstütze

  • kein seitlicher Staubfilter
  • maximale CPU-Kühlerhöhe mit 16,7 cm nicht für alle großen Towerkühler ausreichend 
  • Anschlüsse im vorderen rechten Standfuß, nur bei erhöht stehendem Gehäuse gut erreichbar 
  • keine werkzeuglose Laufwerksmontage