TEST

Phanteks Evolv X2 im Test

Das vielleicht eleganteste Showgehäuse - Fazit

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Bei Fans des alten Evolv X könnte das Evolv X2 auf ein geteiltes Echo stoßen (das deutete sich schon in den Kommentaren in unserem Forum zur Produktvorstellung an). Denn das neue Modell ist kein direkter Nachfolger mit vergleichbarem Design. Phanteks hat stattdessen ein eigenes Showgehäuse entwickelt. Das Risiko, in der Masse der Glasgehäuse unterzugehen, konnte man dabei allerdings elegant umschiffen. Schon mit seinen drei Glasflächen und dem verkürzten Mainboardtray mit Kabelabdeckung unterscheidet sich das Evolv X2 von anderen Showgehäusen. Das unter dem Glas sichtbare, gebürstete Aluminium sorgt dann endgültig für einen einzigartigen Look.

Im Betrieb fällt daneben aber auch die A-RGB-Beleuchtung auf, die an den Alu-Elementen und im Deckel erstrahlt. Es ist Geschmackssache, ob man die edle Optik des Gehäuses mit bunten LEDs kombiniert sehen möchte - wer sich daran stört, der schließt die Beleuchtung einfach nicht an. 

Phanteks liefert das Evolv X2 komplett lüfterlos aus, sorgt aber dafür, dass bis zu sieben 120-mm-Lüfter verbaut werden können. Unsere Beispielbestückung mit zwei hochdrehenden 120-mm-Deckellüftern sorgt für eine solide Kühlleistung - allerdings darf man sich nicht die Kühlreserven eines Airflow-Gehäuses erwarten. Das gilt umso mehr, weil Phanteks auf 120-mm-Lüfterplätze beschränkt und auch nur einen Radiatorenplatz bereitstellt. Der Staubschutz fällt mit den Staubfiltern im Boden und im Deckel konsequent aus.

Eher ungewöhnlich ist die Entscheidung, Tasten und Anschlüsse voneinder zu trennen. Power- und Resettaste können im Deckel auch dann komfortabel bedient werden, wenn das Gehäuse auf dem Fußboden steht. Die bodennahen Anschlüsse auf der linken Seite sind dann hingegen weniger nutzerfreundlich. Das gilt auch für die Montage von Erweiterungskarten und Laufwerken, bei der ein Schraubendreher benötigt wird. Das Kabelmanagement überzeugt hingegen doppelt. Zum einen können Mainboards mit rückseitigen Anschlüssen verbaut werden, zum anderen verschwinden die Kabel hinter einer Abdeckung und sind durch das rechte Glasseitenteil nicht sichtbar. Unser Sample erreichte uns mit einer verzogenen Standplatte, die optisch durchaus störend ist. Diese Standplatte könnte generell robuster sein, wir gehen aber davon aus, dass es sich bei unserem Problem um einen Transportschaden handeln dürfte.

Aktuelle Alternativen mit großem Glasanteil und der Unterstützung von Back-Connect-Mainboards wären z.B. das Thermaltake The Tower 600 oder das Lian Li O11 Vision Compact nachdenken. Das Thermaltake-Modell bietet einen ungewöhnlichen Vitrinenlook, viele 140-mm-Lüfterplätze, einen 420-mm-Radiatorenplatz und eine Auswahl an abwechslungsreichen Farbvarianten. Das Stahlgehäuse wirkt aber nicht ganz so edel wie die beiden anderen Modelle. Das O11 Vision Compact zeigt Alustreifen an Front und Deckel und kann mit seinen Glasflächen an Front, linker Seite und Deckel eine sehr konsequent verglaste Mainboardkammer präsentieren. Bei einem Preis von rund 130 Euro ist es günstiger als die beiden anderen Showgehäuse, bei der Kühlung aber flexibler als das Evolv X2.

Phanteks sorgt mit dem Evolv X2 für noch mehr Auswahl im Bereich der Showgehäuse - und zwar mit einem der optisch auffälligsten und schicksten Modelle. Im Vergleich zur Konkurrenz ist das Kühlsystem mit seinen reinen 120-mm-Lüfterplätzen und dem einen Radiatorenplatz aber weniger flexibel.

Phanteks Evolv X2

  • Showgehäuse mit drei Glasflächen, verkürztem Mainboardtray und konsequent versteckten Kabeln
  • ausreichend Platz für hohe Towerkühler und fast alle Grafikkarten
  • Unterstützung für Mainboards mit rückseitigen Anschlüssen
  • trotz der drei Glasflächen können immerhin sieben 120-mm-Lüfterplätze genutzt werden, ein 360-mm-Radiatorenplatz steht zur Verfügung
  • elegant integrierte A-RGB-Beleuchtung
  • Staubfilter unter den Bodenlüftern und im Deckel
  • Grafikkartenstütze, die sich optisch gut einfügt

  • Kühlmöglichkeiten konzeptbedingt eingeschränkt, ausschließlich 120-mm-Lüfterplätze und nur ein Radiatorenplatz
  • keine werkzeuglose Montage für Erweiterungskarten und Laufwerke, keine HDD-Entkopplung
  • bodennahe Anschlüsse sind unpraktisch, wenn das Gehäuse auf dem Fußboden steht (Power- und Resettaste im Deckel sind hingegen gut erreichbar)
  • Standplatte könnte robuster sein
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