TEST

Lian Li Lancool 207 Digital im Kurztest

Airflow-Gehäuse mit großem Display - Fazit

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Auch wenn wir das reguläre Lancool 207 bereits im Test hatten, wollten wir uns die neue Digital-Variante zumindest noch einmal im Rahmen eines Kurztests ansehen. Denn Gehäuse mit großem Display sind recht selten - und das erst recht zu dem Preis, zu dem das Lancool 207 Digital auf den Markt kommt. 

Lian Li hat das Display zweckmäßig integriert. Es sitzt praktisch vor der Netzteilkammer und beeinträchtigt damit den Airflow nicht. Damit man einen guten Blick auf das Display hat, sollte das Lancool 207 Digital allerdings möglichst erhöht aufgestellt werden. Angesteuert wird das Display per USB und über Lian Lis Software L-Connect 3. Damit lassen sich nicht nur fertige Templates auswählen, sondern auch eigene Kombinationen aus Grafiken/Videos und Overlay-Elementen erstellen. Alternativ lässt sich das Display auch als Zweitbildschirm einrichten. Der ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig zu bedienen, erweitert aber die Nutzungsmöglichkeiten des Displays noch mehr. So könnte man z.B. den Fußballticker oder Börsenkurse auf diesem Display laufen lassen, während man seinen Monitor zum Spielen nutzt. Dabei fällt der Aufpreis zum regulären Lancool 207 sehr moderat aus.

Die Digital-Variante erbt die Stärken, aber auch die Schwächen des Basismodells. So sorgen der spezielle Aufbau mit dem nach vorn versetzten Netzteil, die vier vormontierten Lüfter und der hohe Meshanteil für eine effektive Kühlung. Allerdings können die verbauten Lüfter dabei auch ziemlich laut werden. Zum Glück lassen sie sich aber auch weit herunterregeln. Die Netzteilposition sorgt zudem dafür, dass ein möglichst kurzes ATX-Netzteil verbaut werden sollte und dass kein Platz für einen Frontradiator bleibt.

Trotz der recht kompakten Maße kann der Midi-Tower aber immerhin einen 360-/280-mm-Deckelradiator aufnehmen und bietet auch hohen Luftkühlern und langen Grafikkarten genug Platz. Beim Staubschutz vertraut Lian Li überwiegend auf das Mesh und verzichtet weitgehend auf feinmaschigere Staubfilter (abgesehen vom Netzteil-Staubfilter). Nutzerfreundlich ist hingegen das werkzeugloses Abnehmen von Meshfront, Deckel und Seitenteilen und die Montage der Erweiterungskarten mit Rändelschrauben.

Im Mini-Tower-Format haben wir mit dem Jonsbo D31 Mesh Screen bereits eine andere, ebenfalls recht günstige Alternative mit Frontdisplay getestet. Bei diesem Micro-ATX-Gehäuse sitzt das Display weiter oben und fällt mit 8 Zoll zudem größer aus. Bei einer Auflösung von 1.280 x 800 Pixeln ist allerdings seine Pixeldichte etwas geringer. Weil das Display bei Jonsbo per HDMI angeschlossen wird, ist es praktisch nur ein Zweitdisplay und lässt sich nicht einfach so nutzerfreundlich gestalten wie bei Lian Li. 

Lian Li zeigt mit dem Lancool 207 Digital, dass sich ein Display durchaus auch in ein günstigeres Gehäuse integrieren lässt. Besonders positiv fällt dabei auf, wie vielseitig das Display genutzt werden kann und wie umfangreich die entsprechenden Möglichkeiten in der Lian Li-Software ausfallen. Weil das Lancool 207 Digital neben der Displayintegration auch noch mit einem besonders effektiven Kühlsystem überzeugt (wie schon sein Geschwistermodell ohne Display), verdient es sich unseren Technik-Award.


Lian Li Lancool 207 Digital

  • für einen Midi-Tower mit Display günstig, Displayinhalt kann flexibel angepasst werden
  • angepasstes Innenraumlayout und vier hochdrehende Lüfter sorgen für enorme Kühlleistung
  • Lüfter können weit heruntergeregelt werden
  • großzügige Platzverhältnisse für hohe CPU-Kühler und lange Grafikkarten
  • 360- oder 280-mm-Radiatorenplatz unter dem Deckel
  • zeitgemäßes und gut erreichbares I/O-Panel
  • Netzteilstaubfilter kann nach vorn herausgezogen werden
  • werkzeugloses Abnehmen von Meshfront, Deckel und Seitenteilen
  • HDD-Entkopplung, Montage der Erweiterungskarten mit Rändelschrauben

  • möglichst kurzes ATX-Netzteil nötig
  • kein Frontradiatorenplatz
  • hohe Lautstärke der Lüfter im oberen Drehzahlbereich
  • damit das Display gut sichtbar ist, sollte das Gehäuse erhöht aufgestellt werden
  • keine Staubfilter hinter den Meshflächen an Front, Seiten und Deckel
  • keine werkzeuglose Laufwerksmontage
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