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NVIDIAs Topmodell in Form der GeForce 8800 GTX und der 8800 Ultra haben mit der neu erschienenen ATI Radeon HD2900 XT keine große Konkurrenz bekommen. In Sachen Leistung sind diese Karten derzeit unangefochten an der Spitze. Die Radeon HD2900 XT platziert sich irgendwo auf dem Niveau der GeForce 8800 GTS - wenn man beide Augen zudrückt und davon ausgeht, dass sich mit fortschreitender Treiberentwicklung etwas an der bislang schlechten AA/AF-Performance ändert.
Der Preis ist mit knappen 400 € eher der GeForce 8800 GTS OC angepasst, die aber aktuell den deutlich ausgereifteren Treiber zu besitzen scheint - und auch unter hohen Auflösungen mit AA/AF deutlich besser abschneidet. Für 1280x1024 oder 1600x1200 ohne qualitätsverbessernde Einstellungen kauft man sich eigentlich keine neue High-End-Grafikkarte. Berücksichtigt man auch noch die Performance-pro-Watt-Aspekte, liegt NVIDIA sogar deutlich in Führung. Zwar verbraucht die ATI-Karte nicht die im Internet herumgeisternden 50 Watt mehr als eine GeForce 8800 GTX, rechnet man die minimal höhere Stromaufnahme auf die Leistung um, ist sie aber trotzdem zu gefräßig.
Einige Fragen bleiben noch offen:
- Bislang haben wir nur unter Windows XP und nur mit DirectX-9-Benchmarks getestet. In unserem nächsten Heft werden wir einen ausführlichen Vergleich mit Windows Vista als Betriebssystem und ersten DirectX-10-Applikationen in den Angriff nehmen. Hier wird sich zeigen, ob die "Next-Gen-Grafikkarten" von NVIDIA und ATI auch für Next-Gen-Games gerüstet sind
- ATI hat trotz ständigem Verschieben der Karte bislang keinen Treiber, der reibungslos und vor allen Dingen mit guter Performance 4x AA / 16x AF bieten kann. Wir hoffen, dass ATI die durch die Architektur bedingten Verbesserungen im Treiber schnell implementieren kann, um die Recheneinheiten der Grafikkarte deutlich besser auszulasten, als dies heutzutage der Fall ist. Gerade durch den 512-Bit-Ringbus müsste es für ATI leicht sein, eine gute AA/AF-Performance zu erreichen.
In einigen Bereichen liegt ATI aber auch vorne: Zum einen ist die Idee mit dem durchgeschliffenen Audio-Signal komfortabel, der HDMI-auf-DVI-Adapter ist ebenfalls praktisch. Der Lüfter ist glücklicherweise trotz hoher Stromaufnahme nicht sehr laut und die Grafikkarte kann bei der Bildqualität zur G80 aufschließen und sie in einigen Antialiasing-Bereichen sogar überholen.
Auch nach langer Wartezeit muss man sich nach den aktuellen Ergebnissen wohl noch gedulden, bis eine ATI Karte wieder einmal die Krone des Performancekönigs trägt. Diejenigen Leser, die sich im November eine GeForce 8800 GTX für knapp 600 Euro erstanden haben, besitzen immer noch die aktuell schnellste Grafikkarte - von der GeForce 8800 Ultra einmal abgesehen. Mit einem geringen Wertverlust kann man also damit ausgehen, dass vor dem nächsten Update im Oktober/November, für den ein Update der NVIDIA-High-End-Serie angesetzt ist, nicht mehr viel passiert. Eine derartige Preisstabilität im Grafikkartenbereich gab es schon lange nicht mehr.
Positive Punkte ATI Radeon HD X2900 XT
- leise Kühlung
- gute Rohleistung
- HDMI-Signal mit Audio-Übertragung
Negative Punkte ATI Radeon HD X2900 XT
- Treiber noch nicht optimal abgestimmt
- schlechte AA/AF-Performance
- Stromverbrauch
ATI wird in den nächsten Tagen und Wochen sicherlich noch einige neue Treiberversionen zum Download anbieten. Wir werden die X2900XT weiter durch die Benchmarks jagen, um festzustellen, ob sich Performanceverbesserungen ergeben. Das Niveau einer GeForce 8800 GTS OC könnte die Karte mit diesen Optimierungen sicherlich erreichen. Dann passt auch der Preis, denn die meisten Leser werden als Schmerzgrenze 350 bis 400 Euro für eine Grafikkarte ansehen.
Die neuen ATI-Midrange-Karten sehen zudem auf dem Papier sehr interessant aus - sobald die Radeon HD 2400- und 2600-Karten verfügbar sind, werden wir einen Test liefern. Bislang ist jedoch noch keine Midrange-Karte bei uns eingetroffen.
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