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Die GeForce GTX Titan ist die derzeit schnellste Single-GPU-Karte am Markt - dies ist unbestritten. Doch gerade mit den immer wärmer werdenden Temperaturen macht sich eine Limitierung bemerkbar, die wir mit unserem ersten Referenzdesign noch nicht spürten: GPU-Boost 2.0 bzw. die darin implementierte Abhängigkeit von der Temperatur. Zwei von uns getestete GeForce GTX Titan (einmal eine Referenzversion und einmal die Zotac GeForce GTX Titan AMP! Edition) erreichte unter Last oftmals die 80 °C und wurden infolge dessen ausgebremst. Von der EVGA GeForce GTX Titan Hydro Copper Signature erwarteten wir uns in dieser Hinsicht durch die Wasserkühlung einen erheblichen Fortschritt.
Doch GPU-Boost ist nur in letzter Konsequenz von der Temperatur und dem Power-Target abhängig. Die Frage wie hoch meine GeForce GTX Titan unter Boost läuft, ist zunächst einmal eine Frage der Fertigung der GK110-GPU bzw. wie groß die Leckströme bei einer gewissen Spannung und einem gewissen Takt sind. NVIDIA garantiert einen Boost-Takt von 876 MHz. Zotac tut dies bis 954 MHz und die EVGA GeForce GTX Titan Hydro Copper Signature soll nicht langsamer als mit 980 MHz arbeiten. In der Praxis haben wir bereits Karten gesehen, die von 954 bis hin zu 1019 MHz jeden Zwischenschritt (in 13-MHz-Schritten) als ihr Maximum erreichten. Mit mindestens 980 MHz liegt man mit der EVGA GeForce GTX Titan Hydro Copper Signature also bereits im oberen Vergleichsfeld. Ohne jegliche Einflussnahme erreichte unser Modell 993 MHz und somit nur etwas mehr als die eigenen Vorgaben. Bei der AMP! Edition von Zotac waren es 980 MHz und die Referenzversion lag mit 973 MHz (das Maximum in unseren Tests war ein kurzer Peak von 1019 MHz bei 100 Prozent Lüfterdrehzahl) nur kurz dahinter. Aufgrund dessen liegen alle drei bisher getesteten GeForce GTX Titan ohne Zutun des Nutzers sehr dicht beisammen.
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Eine Karte wie die EVGA GeForce GTX Titan Hydro Copper Signature gibt sich mit den Werksangaben aber natürlich nicht zufrieden - auch wir nicht. Daher haben wir die Karte nicht in einem getrennten OC-Test nur kurz mit höheren Taktraten geprüft, sondern den kompletten Benchmark-Parcours mit unseren Overclocking-Ergebnissen durchgeführt. Die erreichten 1215 MHz für die GPU und 1725 MHz für den Speicher können sich an dieser Stelle sehen lassen. Sicherlich wird die ein oder andere Karte auch einen höheren Takt erreichen können (z.B. lässt sich das BIOS derart modifizieren, dass 1,2125 Volt an der GPU anliegen), der durch das Overclocking erreichte Performance-Gewinn von etwa 15 Prozent ist allerdings schon beachtlich. An dieser Stelle dürften die in den Benchmarks ermittelten Werte für sich sprechen.
EVGA GeForce GTX Titan Hydro Copper Signature | |
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Straßenpreis | 1235,90 Euro |
Homepage | www.evga.com |
Technische Daten | |
GPU | GK110 (GK110-400-A1) |
Fertigung | 28 nm |
Transistoren | 7,1 Milliarden |
GPU-Takt (Base Clock) | 928 MHz |
GPU-Takt (Boost Clock) | 980 MHz |
Speichertakt | 1502 MHz |
Speichertyp | GDDR5 |
Speichergröße | 6144 MB |
Speicherinterface | 384 Bit |
Speicherbandbreite | 288,44 GB/Sek. |
DirectX-Version | 11.0 |
Shadereinheiten | 2688 (1D) |
Textur Units | 224 |
ROPs | 48 |
Pixelfüllrate | 40,2 GPixel/Sek. |
SLI/CrossFire | SLI |
Lautstärke | |
Idle-Modus | 0 dB(A) |
Last-Modus | 0 dB(A) |
Leistungsaufnahme | |
Idle-Modus | 104,3 Watt |
Last-Modus | 394,3 Watt (OC: 445,7 Watt) |
Temperaturen | |
Idle-Modus | 30 °C |
Last-Modus | 54 °C (OC: 55 °C) |
Neben der Performance spielen aber auch die weiteren Messungen eine wichtige Rolle. Beim Idle-Verbrauch unterscheiden sich die Karten nicht weiter und selbst der Last-Verbrauch kann noch keine echte Auskunft geben, es sei denn, man bezieht die Overclocking-Werte mit ein. Hier präsentiert sich dann ein erheblicher Mehrverbrauch, der allerdings auch teilweise durch eine höhere Performance zurückgezahlt wird. Unschlagbar ist die EVGA GeForce GTX Titan Hydro Copper Signature bei den Temperaturen. Die Wasserkühlung hält die GPU selbst unter Last bei 55 °C, vom Temperatur-Target sind wir also noch weit entfernt. Die niedrigeren Leckströme haben wir auch gleich beim Overclocking in "positive Energie" umgesetzt. Nicht weiter eingehen wollen wir auf die Lautstärke. Grundsätzlich ist eine wassergekühlte Karte passiv, allerdings müssen Pumpe und Radiator mit einbezogen werden. Dies können wir allerdings nicht mehr mit den zuvor gewonnenen Werten vergleichen.
Die EVGA GeForce GTX Titan Hydro Copper Signature hat uns eine Menge Spaß gemacht. Der Spaß endet allerdings beim Preis. 1235,90 ruft EVGA für die Signature Edition auf. Wer auf das T-Shirt und das Mauspad verzichten kann, muss dennoch 1190,90 Euro auf den Tisch legen. Direkte Vergleiche mit dem Anschaffungspreis einer GeForce GTX Titan für rund 900 Euro und einem passenden Wasserkühler für etwa 100 Euro sind allerdings nur teilweise gerechtfertigt. EVGA übernimmt die Garantie für die 928/980 MHz GPU-Takt und auch für die Kombination aus Karte und Kühler übernimmt EVGA drei Jahre alle Garantieansprüche. Zudem traut sich nicht jeder zu, einen Wasserkühler auf einer Grafikkarte zu montieren. Eben an solche Kunden richtet sich EVGA mit der GeForce GTX Titan Hydro Copper Signature.
Alternativen? Wer eine GeForce GTX Titan aus ihren Fesseln befreien möchte, dem bleibt nur die Wahl einen Wasserkühler zu montieren. Ist bereits eine Wasserkühlung vorhanden, fällt dieser Schritt sicherlich leichter, als wenn von Null an begonnen werden muss. Wer etwas Fingerspitzengefühl und technischen Verstand besitzt, der kann den Umbau einer GeForce GTX Titan auf eine Wasserkühlung auch gut selbst erledigen. Die nötigen Schritte für ein erfolgreiches Overclocking sind ebenfalls an zahlreichen Stellen vorhanden.
Persönliche Meinung
Es ist schön eine GeForce GTX Titan einmal ohne die hausgemachte Limitierung zu sehen. Das OC-Potenzial der Karte ist enorm und die gewonnene Mehrleistung beachtlich. Dies ist allerdings nicht alles EVGA anzurechnen, denn NVIDIA hat die Grundlagen geschaffen, die man bei EVGA aber erst durch die verbaute Wasserkühlung zu nutzen weiß. Warum NVIDIA das Design allerdings nicht für weitere alternative Kühlungen öffnet, ist mir schleierhaft. Die Referenzkühlung der GeForce GTX Titan ist nicht schlecht, es geht aber immer etwas besser, nicht nur mit Hilfe einer Wasserkühlung. (Andreas Schilling)
Positive Aspekte der EVGA GeForce GTX Titan Hydro Copper Signature:
- hohes OC-Potenzial
- niedriger Temperaturen im Idle- und Last-Betrieb
- GPU-Boost 2.0 mit neuen Einstelloptionen
- gute Compute-Performance
- niedriger Idle-Stromverbrauch
- gutes Performance/Watt-Verhältnis
Negative Aspekte der EVGA GeForce GTX Titan Hydro Copper Signature:
- hoher Preis
- ab Werk nur leicht verbesserte Performance gegenüber der Referenzversion
Aufgrund der guten Performance ab Werk und des enormen Overclocking-Potenzials verleihen wir der EVGA GeForce GTX Titan Hydro Copper den "Excellent Hardware"-Award.