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Erster Vertreter in unserem Vergleich ist die ASUS GeForce GTX 980 Strix OC Edition. Sie ist bisher die einzige Custom-Interpretation der GeForce GTX 980 aus dem Hause ASUS. Unklar ist, ob auch noch ein Matrix-Modell folgen wird. Mit den Strix-Karten wagte sich ASUS in das Feld der semi-passiven Grafikkarten und überführt das Prinzip nun erstmals auch in die aktuelle High-End-Generation. Mit einem Preis von etwa 630 Euro gehört sie sicherlich nicht zu den günstigsten Varianten der GeForce GTX 980, will aber im Besonderen mit der Kühlung punkten.
ASUS hat uns darüber informiert, dass der hohe Preis durch eine frühe Listung der Händler hervorgerufen wird, welche die Karte noch gar nicht auf Lager haben. Es wird eine unverbindliche Preisempfehung von 589 Euro angegeben, der sich so oder niedriger auch am Markt wiederspiegeln wird. Damit ist der zunächst angenommene hohe Preis der ASUS GeForce GTX 980 Strix OC Edition kein Gegenargument mehr.
Neben der alternativen Kühlung bringt die ASUS GeForce GTX 980 Strix OC Edition auch eine werksseitige Übertaktung mit. So wurde der Basis-Takt von 1.126 auf 1.178 MHz angehoben. Für den Boost-Takt geht es von 1.216 auf 1.279 MHz. Insgesamt hält sich ASUS daher mit einer Übertaktung von etwa fünf Prozent doch sehr zurück - gerade im Vergleich zur Konkurrenz. Den Speicher hat man bei 1.750 MHz belassen, sodass es an dieser Stelle keinerlei Änderungen gibt.
Gegenüberstellung von Temperatur und Takt | ||
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Spiel | Temperatur | Takt |
The Elder Scrolls V Sykrim | 69 °C | 1.316 MHz |
Company of Hereos | 68 °C | 1.316 MHz |
Grid 2 | 69 °C | 1.316 MHz |
Metro: Last Light | 69 °C | 1.316 MHz |
Crysis 3 | 69 °C | 1.316 MHz |
Battlefield 4 | 68 °C | 1.316 MHz |
Bioshock: Infinite | 68 °C | 1.316 MHz |
Tomb Raider | 69 °C | 1.316 MHz |
Der angegebene Boost-Takt von 1.279 MHz ist nur ein Mindest-Richtwert, der eingehalten wird, wenn Leistungsaufnahme und Temperatur einen bestimmten Wert überschreiten. Für die ASUS GeForce GTX 980 Strix OC Edition sahen wir in den Benchmarks eine GPU-Temperatur zwischen 68 und 69 °C bei einem Boost-Takt von 1.316 MHz.
Den Kühler der GeForce GTX 980 Strix OC Edition kennen wir bereits von der Variante auf der GeForce GTX 780. Sie war offenbar die Vorgabe für weitere Modelle im High-End-Segment und sicherlich wird ASUS auch noch eine Zeit an dieser Serie festhalten. Die beiden Lüfter haben einen Durchmesser von 90 mm und ASUS verzichtet auf den Einsatz des Cooltech-Lüfters, der eine Art Hybrid aus Axial- und Radiallüfter darstellt - auf der Strix-Serie kam dieser nicht wieder zum Einsatz. Ansonsten sind hier bereits die ersten Heatpipes und das darunterliegende PCB zu sehen, zu den Details kommen wir nun.
Beim Blick auf die Rückseite wird gleich die Backplate sichtbar, die ASUS auch bei einen Matrix- und DirectCU-II-gekühlten Karten verwendet. Nicht sichtbar ist daher das, was sich hinter der Backplate verbirgt. ASUS lässt einige Bohrungen offen, was eine gewisse Luftzirkulation ermöglichen soll. Spezielle Bereiche sind sogar komplett ausgespart und sollen den Zugriff auf das PCB ermöglichen.
Bereits angesprochen haben wir die Axiallüfter mit einem Durchmesser von 90 mm. ASUS verwendet zwei dieser Lüfter, die beide erst ab einer GPU-Temperatur von 65 °C eingeschaltet werden. Nimmt die Last wieder ab und die GPU-Temperatur fällt wieder, schalten die Lüfter ab 51 °C komplett ab. Für diesen passiven Betrieb ist wichtig, dass dennoch eine gewisse Luftzirkulation im PC-Gehäuse vorhanden sein sollte.
Schwierigkeiten im passiven Betrieb konnten wir auch nach mehreren Stunden nicht feststellen. Bei der Betrachtung von Videos, dem Surfen im Internet sowie anderen Aktivitäten mit geringer Last, blieben die Lüfter stehen und das System daher extrem leise. Langzeiterfahrungen mit solchen semi-passiven Karten müssen aber erst noch zeigen, ob auch die übrigen Komponenten der Karte (abgesehen von GPU und Speicher), diesen Betriebsmodi auf Dauer durchhalten. Größere Zweifel haben wir daran allerdings nicht.
Versorgt wird die GeForce GTX 980 Strix OC Edition, anders als die Referenzversion, mit jeweils einem 6-Pin- und einem 8-Pin-Anschluss. Theoretisch kann die Karte also eine Last von 300 Watt aufnehmen. ASUS gibt eine TDP von 195,14 Watt an, während NVIDIA für die GeForce GTX 980 165 Watt angibt. ASUS gewährt sich also für die werksseitige Übertaktung sowie eigene Versuche durch den Nutzer, einen gewissen Spielraum.
ASUS verbaut die Anschlüsse um 180 °C gedreht, so dass die Arretierungen im eingebauten Zustand oben liegen. Dort ebenfalls zu finden sind rote und grüne LEDs, die anzeigen, ob der Stecker korrekt eingesteckt ist.
Über die beiden SLI-Anschlüsse können bis zu vier dieser Karten in einem 4-Way-SLI betrieben werden. Das ansonsten recht flache PCB steht im Bereich der beiden SLI-Anschlüsse etwas höher hinaus, damit diese leichter erreicht werden können. Ansonsten wären sie etwas durch den großen Kühler verdeckt und damit weniger gut zugänglich. Kurz nach dem Launch der GeForce GTX 980 und GTX 970 konnten wir bereits erste Messungen dazu anbieten.
ASUS sieht auch auf seiner Strix-Version der GeForce GTX 980 Spannungsmesspunkte vor, an denen Overclocker die Spannungen von GPU, Speicher und PLL-Domain direkt ablesen können. Hier sehen wir vielleicht schon die Vorbereitungen auf ein PCB, das so auch auf einem eventuellen Matrix-Modell zum Einsatz kommen könnte. Das Modell wäre dann vollends auf das Overclocking ausgelegt.