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Dritter und letzter Vertreter in diesem Vergleich ist die MSI GeForce GTX 980 Gaming. Bereits die GeForce GTX 970 Gaming hat einen durchaus positiven Eindruck hinterlassen, sodass wir auch große Stücke auf das High-End-Modell setzen. Zu den weiteren Modellen von MSI wurde bereits bekannt, dass es eine GeForce GTX 980 Lightning vermutlich nicht geben wird. Ein solches Modell will man sich offenbar für den größeren Ausbau der Maxwell-Architektur in Form des GM210 aufsparen. Die MSI GeForce GTX 980 Gaming ist ab 570 Euro im Handel erhältlich und liegt damit preislich zwischen den Konkurrenten von ASUS und Gigabyte.
In Sachen Takt ist MSI mit der GeForce GTX 980 Gaming dem Modell von Gigabyte dicht auf den Fersen. Den Basis-Takt hat man von 1.126 auf 1.216 MHz angehoben. Für den Boost-Takt geht es von 1.216 auf 1.317 MHz. Dies entspricht einer Übertaktung von etwa 8,5 Prozent. Auch bei MSI hat man sich dazu entschieden, den Speicher weiterhin bei 1.750 MHz arbeiten zu lassen.
Gegenüberstellung von Temperatur und Takt | ||
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Spiel | Temperatur | Takt |
The Elder Scrolls V Sykrim | 59 °C | 1.342 MHz |
Company of Hereos | 60 °C | 1.342 MHz |
Grid 2 | 59 °C | 1.342 MHz |
Metro: Last Light | 59 °C | 1.342 MHz |
Crysis 3 | 60 °C | 1.342 MHz |
Battlefield 4 | 59 °C | 1.342 MHz |
Bioshock: Infinite | 60 °C | 1.342 MHz |
Tomb Raider | 59 °C | 1.342 MHz |
Einmal mehr spannend ist die Abhängigkeit zwischen GPU-Temperatur und Takt. Unter Last wurde die GPU auf der MSI GeForce GTX 980 Gaming nicht wärmer als 60 °C. Dabei erreichte sie einen maximalen Takt von 1.342 MHz und hielt diesen im Gegensatz zur Karte von Gigabyte auch ständig bei. Damit egalisiert man den Vorsprung, den sich das Modell von Gigabyte auf dem Papier herausgearbeitet hat. Ob dies so auch in den Benchmarks darstellt, schauen wir uns später an.
Gekühlt wird die MSI GeForce GTX 980 Gaming von einem neuen TwinFrozr-V-Kühler, den man bereits auf der Computex im Juni zeigte, der nun aber seine Serienreife erreicht hat. Vier dicke Kupferheatpipes und zwei Axiallüfter mit einem Durchmesser von jeweils 10 cm sollen für eine ausreichende Kühlung sorgen. Zu den Details kommen wir nun.
Erstmals können wir einen direkten Blick auf die Rückseite eines PCBs einer GeForce GTX 980 werfen, denn MSI verbaut anders als ASUS und Gigabyte keine Backplate. Besonderheiten sind aber nicht zu erkennen, denn die wichtigsten Komponenten befinden sich natürlich auf der Vorderseite. Nicht irritieren lassen sollte man sich vom Aufkleber des MTC (Media Testing Centers). MSI prüft die Samples vor dem Versenden an die Tester, ob diese auch der Serienkarte entsprechen. Da auch wir den Kühler entfernen, möchte der nächste Tester natürlich gerne eine möglichst originale Karte erhalten. Nicht ausschließen lässt sich natürlich, dass hier eine gewisse Selektion vorgenommen wird und nur die guten oder besseren Karten an die Medien verschickt werden.
Einer der beiden Lüfter kümmert sich um die Kühlung des Grafikprozessors, der hier zu sehende andere hingegen ist für die hitzigen Spannungswandler verantwortlich. Anders als bei ASUS' Interpretation schalten nicht beide Lüfter im Idle-Betrieb ab. Ab einer GPU-Temperatur von 50 °C drehen beide Lüfter. Sinkt die Temperatur unter 42 °C, schaltet der vordere, für die GPU verantwortliche, ab. MSI schaltet beide Lüfter in Abhängigkeit zur GPU- und VRM-Temperatur ab - der vordere deckt die GPU ab, der hintere die Strom- und Spannungsversorgung. Zumeist stoppt der erste Lüfter ab einer GPU-Temperatur von 42 °C seinen Betrieb. Haben auch die VRMs eine Temperaturschwelle unterstrichen, bleibt auch der zweite Lüfter stehen. Wieder zu drehen beginnen die Lüfter ab einer Temperatur von 50 °C. Welche Auswirkungen dies auf die Idle-Lautstärke hat, schauen wir uns später in den Messungen an.
MSI liefert mit "Fan Control" eine eigene Software mit, über die sich die Lüftersteuerung weiter anpassen lässt. Darüber lassen sich aber nicht nur die Drehzahl einstellen, sondern auch die Temperatur-Schranken, ab welcher der Lüfter anfängt zu arbeiten und wieder stillsteht. Festgelegte Profile für OC, Gaming und Silent lassen natürlich ebenfalls anpassen.
Auch MSI wählt wie Gigabyte eine zusätzliche Versorgung der Karte über zwei 8-Pin-Anschlüsse. Theoretisch kann die Karte somit eine Leistung von 375 Watt aufnehmen. NVIDIA gibt für die GeForce GTX 980 eine TDP von 165 Watt an. Laut MSI sind es für die GeForce GTX 980 Gaming 178 Watt - somit sind zwei 8-Pin-Anschlüsse etwas übertrieben, auch wenn per Software das Limit um weitere 20 Prozent angehoben werden kann. Übertakter, die noch einmal deutlich mehr aus der Karte quetschen wollen, werden sich über die gebotene Versorgung aber sicherlich freuen.
Wie jede andere Karte auch bietet MSI zwei SLI-Anschlüsse in direkter Nähe zur Slotblende an. Damit lassen sich zwei bis vier Karten in einem Multi-GPU-System betreiben. Wer einen Blick auf die darauf resultierende Leistung werfen möchte, dem legen wir unseren Artikel zum SLI-Betrieb von jeweils zwei GeForce GTX 980 und GTX 970 nahe.
MSI verwendet vier dicke Heatpipes, um die Abwärme von der GPU in den eigentlichen Kühlkörper zu führen. Diese sind auch ohne Entfernen des Kühlers bereits sichtbar und ragen am oberen Ende der Karte über diese hinaus.