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AMD Radeon R9 390X, 390 und 380 im Test - Fazit

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Es zeichnete sich bereits seit Monaten ab, dass AMD keine vollständig neue Produktpalette, mit völlig neuen GPUs, auf den Markt bringen wird. Eine gute Produktpflege muss allerdings auch nichts schlechtes sein, man muss hier jedoch differenzieren.

Für die kleineren Modelle gehen Hersteller wie AMD und NVIDIA von deutlich geringeren Aktualisierungszyklen aus, als es bei High-End-Karten der Fall ist. Nicht alle paar Monate und auch nicht jedes Jahr tauschen die Besitzer einer solche Karte ihre Hardware aus. 3-4 Jahre sind die durchschnittliche Verweildauer einer Karte im Preisbereich von 100 bis 200 Euro, insofern ließe sich hier ein Refresh bereits bestehender Produkte unter neuem Namen sogar noch verschmerzen, da der Käufer in der Tat neue Hardware bekommen. Ein Vergleich zur direkten Vorgänger-Generation bringt aber natürlich dann die abermals verwendete Hardware zu Tage.

Auch wenn unter der Haube mehr passiert, als nur einen anderen Kühler auf die Karte zu schrauben, sehen wir ein solches Rebranding als schwierig an. Es wird nun einmal gerne von Generation zu Generation verglichen und hier sehen Karten wie die Radeon R7 360 und R7 370 eher schlecht aus. Eventuell ist es hier sogar sinnvoller eine Karte aus der Radeon-R7-200-Serie zu verwenden, die potenziell schneller sein könnten. Da wir aber noch keine Benchmarks mit diesen Karten ausführen konnten, gilt dies zunächst einmal abzuwarten.

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Sapphire Nitro R9 380 OC

Ähnlich verhält es sich auch mit der Radeon R9 380. Sie positioniert sich auf Höhe der Radeon R9 285 und liegt als Refresh nur geringfügig darüber. Für einen angepeilten Preis von 209 Euro bietet sie aber eine gute Leistung und dürfte für all diejenige, die nicht mehrere hundert Euro ausgeben wollen interessant sein. Die GeForce GTX 960 lässt die Karte dabei meist recht weit hinter sich. So soll die Karte zu einem echten Preisbrecher werden, da sie zudem auch noch alle Technologien wie DirectX 12, FreeSync, Dynamic Super Resolution und Frame Rate Target Controll unterstützt.

Die Variante von Sapphire weist ebenfalls keine größere Mängel auf. Die Lüfter schalten im Idle-Betrieb ab, Temperaturen und Lautstärke bewegen sich auf einem guten Niveau. Die Karte profitiert auch von der gesteigerten Effizienz der verwendeten "Tonga"-GPU, was einen deutlichen Pluspunkt in Erinnerung lässt.

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Sapphire Nitro R9 390 Tri-X OC

Schon deutlicher ist der Sprung von der Radeon R9 290 auf die R9 390 und in diesem Fall auf die Sapphire Radeon R9 390 Tri-X OC. Natürlich kann auch diese keine Kaufempfehlung für einen direkten Wechsel sein und auch hier darf man davon ausgehen, dass AMD Besitzern älterer Karten ansprechen möchte. Die "Hawaii"-GPU wurde in diesem Fall als "Grenada" noch einmal etwas beschleunigt, was sich auch in den Benchmarks bemerkbar macht.

Keinerlei Probleme hatte der Kühler damit den maximalen Takt zu halten - eines der größten Probleme der Referenzversion der Radeon R9 290. Daher schafft man es bei der Performance mit diesem Modell auch auf Höhe der GeForce GTX 980, je nach Benchmark wird aber auch die GeForce GTX 970 zum Konkurrenten. Der Stromverbrauch macht im Vergleich zur Radeon R9 380 einen deutlichen Satz. Die 8 GB Grafikspeicher wären eigentlich nicht notwendig, AMD spricht aber von einem extrem geringen Aufpreis zwischen 4 und 8 GB und entschied sich daher für den größeren Ausbau. An diese Vorgabe halten sich zunächst alle Hersteller. Mit einem angepeilten Preis von 349 Euro bewegen wir uns natürlich in einer anderen Preiskategorie und erwarten hier entsprechend mehr. Hinsichtlich der Features hat die Karte dies mit DirectX 12, FreeSync, Dynamic Super Resolution und Frame Rate Target Controll zu bieten.

MSI Radeon R9 390X Gaming 8G

MSI Radeon R9 390X Gaming 8G

Zum Abschluss noch ein Blick auf die MSI Radeon R9 390X Gaming 8G, die als typischer Vertreter der bisher schnellste Single-GPU-Karte dienen darf. Sie wird allerdings bereits in Kürze von der Radeon R9 Fury X abgelöst, soll aber bereits ab heute im Preisbereich von 449 Euro Akzente setzen. Wie auch schon bei der Radeon R9 390 kommt die gleiche GPU zum Einsatz, wie bei der Vorgängergeneration. AMD bzw. MSI geben ihr aber etwas mehr Takt mit, sodass die Leistung etwas über dem direkten Vorgänger liegt.

Damit hat auch die Radeon R9 390X mit den Problemen des Vorgängers zu kämpfen und hier wären sicherlich die hohe Abwärme sowie der hohe Verbrauch zu nennen. Zwar schaltet die Karte ihre Lüfter im Idle-Betrieb ab, dafür haben sie unter Last so ihre Mühe die GPU-Temperatur auf 83 °C zu halten, ohne allzu laut zu werden. Man merkt der Karte an, dass hier sozusagen der Hund begraben liegt. Auch die hohe Leistungsaufnahme sorgt dafür, dass der Karte nur schwer ein positives Zeugnis ausgestellt werden kann.

Etwas kompensieren kann dies MSI durch eine gute Lüftersteuerung. Im Idle-Betrieb schalten die Lüfter komplett ab. Bis zu diesem Punkt reduzieren sie sehr langsam ihre Drehzahl, sodass kaum ein Wechsel zwischen Ein- und Ausschalten der Lüfter wahrzunehmen ist. Die 8 GB Grafikspeicher haben wir schon auf Modellen der Radeon R9 290X gesehen und bereits dort war klar, dass der doppelte Speicherausbau keinerlei Einfluss auf die Performance hat und auch nur sehr wenige Anwendungen überhaupt das Limit von 4 GB Speicher reißen. Schlussendlich limitiert meist nicht der Speicher, sondern die Leistungsfähigkeit der GPU. Gebraucht hätte es die Radeon R9 390X sicherlich nicht, es tut ihr aber auch nicht weh.

Persönliche Meinung

Auch wenn ich die Gründe verstehe, warum AMD seine alten Chips leicht runderneuert auf den Markt bringt, so verstehe ich doch auch genauso die Käufersicht. Ich will und kann AMD nicht vorwerfen, dass hier versucht wird bewusst das Maximum aus einem bereits entwickelten Chip zu quetschen. Einige Änderungen am Design hat man vorgenommen und diese können der Karte durchaus gut tun, allerdings darf man dann auch nicht die typische Tester-Brille aufsetzen, die zwei aufeinanderfolgende Generationen miteinander vergleicht. Hier wird die Argumentation für jede einzelne Karte der Radeon-300-Serie dann schwierig.

Kritisch sehe ich auch die Entscheidung auf den beiden Modellen Radeon R9 390 und R9 390X jeweils 8 GB Grafikspeicher zu verbauen. Diese Entscheidung konnte schon bei der Radeon R9 290 und 290X kritisiert werden. Einen Nutzen ziehen beide Karte bei klassischen Anwendungen nicht. Es gibt nur extrem wenige Anwendungsfälle, bei denen dies sinnvoll sein kann.

Aber der Fokus liegt sicherlich auch nicht auf der Radeon-300-Serie, sondern vielmehr auf der Radeon R9 Fury X, die in vielerlei Hinsicht interessante Neuerungen mitbringt. Sie wird uns in den kommenden Tagen aber noch etwas mehr beschäftigen. (Andreas Schilling)

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