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Weiter geht es mit der detaillierten Betrachtung der Radeon R9 Fury X.
An dieser Stelle wollen wir noch einmal auf das Design der Radeon R9 Fury X zurückkommen. AMD hat sich dazu entschieden, etwas mehr Wert auf die Wertigkeit der verwendeten Materialien und die Verarbeitungsqualität zu legen. Den Grundstein dazu hat AMD bereits mit der Radeon R9 295X2 gelegt und auch NVIDIA wird bei seinen Referenzlösungen nicht müde zu betonen, wieviel Wert man inzwischen auf diesen Bereich legt.
Allerdings erweisen sich die polierten Aluminium-Verkleidungen recht schnell als Magnet für Fingerabdrücke und auch die Softtouch-Oberfläche zieht recht schnell Abdrücke und Staubkörner an. Sicherlich macht eine Hardware auch durch das Design und die verwendeten Materialien etwas her, das Hauptaugenmerk sollte aber weiterhin auf der Leistung liegen.
Auf der Rückseite der Karte sind in der Nähe der zusätzlichen Stromanschlüsse zwei DIP-Schalter zu finden. Darüber lassen sich die LEDs der GPU Tach steuern. Dabei handelt es sich um 8+1 LEDs, die direkt unterhalb der Stromanschlüsse positioniert sind. Über die DIP-Schalter lassen sich die LEDs ein- und ausschalten sowie die Farbe verändern.
DIP-Schalter für GPU Tach | ||
---|---|---|
Schalterposition 1 | Schalterposition 2 | LED |
OFF | OFF | GPU Tach aus |
OFF | ON | Rot |
ON | OFF | Blau |
ON | ON | Rot + Blau |
Oben sind die zwei zusätzlichen Stromanschlüsse mit jeweils 8 Pins sowie die LED des GPU Tach zu sehen. Auf die theoretische und darüber hinausgehende Versorgung über die Anschlüsse sind wir bereits eingegangen. Die LEDs werden wir später noch im laufenden Betrieb sehen und die einzelnen Funktionen dann näher beschreiben.
Anders als bei der Radeon R9 295X2 führt AMD die Schläuche der Flüssigkeitskühlung am hinteren Ende aus dem Kühlergehäuse heraus. Aufgrund der Länge der Radeon R9 295X2 war dies sicherlich auch nicht möglich und die deutlich kürzere Radeon R9 Fury X macht eine solche Konstruktion für AMD überhaupt erst möglich. Zusammen mit den beiden Schläuchen der Kühlung verläuft hier auch das Kabel für den Lüfter des Radiators, der auch ein Tachosignal zurückgibt.
Größere Diskussionen hat der Umstand hervorgerufen, dass AMDs neues Flaggschiff nicht mit HDMI 2.0 aufwarten kann. Leicht verwirrend ist auch, dass AMD hier von "Next Generation Display" spricht, verwendet werden aber die bereits auf den meisten Karten verbauten DisplayPort-Anschlüsse nach Standard 1.2 mit MST-Hub. Derer sind gleich drei verbaut. AMD verzichtet jedoch auf den Dual-Link-DVI-Ausgang und verbaut stattdessen noch einen HDMI-Anschluss. Doch auch bei diesem ist von Next-Gen wenig zu sehen, denn er entspricht dem Standard 1.4a und nicht wie bei NVIDIA dem aktuellen Standard 2.0, der auch eine Wiedergabe von UltraHD/4K-Auflösung und 60 Hz ermöglichen würde.
Laut AMD war man nicht in der Lage, den Display-Controller in der GPU neu zu designen und musste daher auf HDMI 1.4a verbleiben. Eine genaue Begründung dazu konnte man uns nicht nennen. Laut AMD seien vor allem Fernseher mit HDMI-2.0-Eingang nicht sonderlich weit verbreitet und daher sehe man noch keinen Bedarf, einen entsprechenden Anschluss anzubieten. Allerdings werden im Laufe des Jahres mehr und mehr Fernseher mit HDMI 2.0 auf den Markt kommen und durch die kompakten Abmessungen der Radeon R9 Fury sowie der Fury Nano spricht man sicherlich auch den Kundenkreis an, der sich für ein ITX-System im Wohnzimmer interessiert. Umso unverständlicher ist die fehlende Unterstützung von HDMI 2.0.
Noch eine weitere Ebene bekommt die fehlende Unterstützung durch die dann ebenfalls nicht vorhandene Implementation von HDCP 2.2. Der Kopierschutz wird eine Grundvoraussetzung für 4K-Inhalte per Streaming sein und auch die gegen Ende des Jahres erwarteten 4K-Blu-Rays setzen auf HDCP 2.2.