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Nach dem Start der neuen AMD-Grafikkarten treffen nach und nach in der Redaktion die ersten Boardpartner-Karten ein. Während es von der Radeon R9 Fury X lediglich Modelle mit Standard-Wasserkühler gibt, war es für die Hersteller ein Leichtes, ihre Kühlsysteme für die restlichen Modelle der neuen Generation zu adaptieren, basieren die meisten Karten doch auf Chips der Vorgänger-Generation. In diesem Artikel widmen wir uns drei Modellen der Radeon R9 380 von ASUS, MSI und Sapphire.
Mitte Juni ließ AMD den Vorhang für seine neue Grafikkarten-Generation fallen und schickte zunächst fünf Modelle der neuen Radeon-R7/R9-300-Familie ins Rennen und ließ wenig später mit der Radeon R9 Fury X sein absolutes Topmodell folgen. Während es von der Fury X lediglich Modelle mit Standard-Wasserkühler und einem Hersteller-eigenen Aufkleber gibt, ist die Vielfalt bei den kleineren 3D-Beschleunigern deutlich größer. Hier haben zahlreiche Boardpartner die Gelegenheit genutzt, ihre Kühlsysteme weiter zu verbessern. MSI schnallt seinen neusten TwinFrozr-Kühler auf, Sapphire arbeitet an einem Nitro-Kühler und ASUS spendiert seinen neuen AMD-Grafikkarten einen Strix-Kühler. Neben dem eigenen Kühlsystem gibt es auch unter der Haube kleinere Verbesserungen. Hierzu zählen nicht nur höhere Taktraten für Chip und Speicher, sondern teils auch hochwertigere Bauteile, eine aufgemöbelte Strom- und Spannungsversorgung und ein überarbeitetes Platinen-Layout.
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Wir haben die ASUS Radeon R9 380 Strix, die MSI Radeon R9 380 Gaming und die Sapphire Nitro R9 380 OC in diesem Artikel ausführlich getestet
Architektonische Eckdaten
Alle drei Modelle bauen auf der "Tonga"-GPU auf, welche AMD im September mit der Radeon R9 285 erstmals einführte. Sie läuft wie alle anderen Grafikchips der Produktfamilie noch im 28-nm-Verfahren bei TSMC vom Band, wurde im Vergleich zu "Tahiti" vor allem aber auf eine höhere Effizienz getrimmt. Der 359 mm2 große Chip weist insgesamt 5,0 Milliarden Transistoren auf, die sich hauptsächlich auf die 28 Compute-Units erstrecken. Einer dieser Shadercluster hält weiterhin vier SIMDs (Single Instruction Multiple Data) mit jeweils 16 ALUs (Arithmetic Logic Unit) parat, womit pro Compute-Unit 64 Shadereinheiten zum Einsatz kommen. Insgesamt ergeben sich somit 28 x 4 x 16 also 1.792 Streamprozessoren. An jede Compute-Unit sind weiterhin vier TMUs gekoppelt, womit der Radeon R9 380 in der Summe 112 Textureinheiten zur Verfügung stehen.
Beim Speicherausbau setzt AMD auf insgesamt vier 64-Bit-Controller und 32 Rasterendstufen. Während es die Radeon R9 285 im Retail-Markt bislang nur mit 2.048 MB GDDR5-Videospeicher gab, gibt es die Radeon R9 380 nun auch mit der doppelten Speichermenge. Dann gibt es aber auch Unterschiede beim Speichertakt, denn die besser ausgestatteten Modelle bekommen obendrein ein kleines Taktplus. Für die 2-GB-Varianten sieht AMD einen Speichertakt von 1.375 MHz vor, während die 4-GB-Modelle sich mit mindestens 1.425 MHz ans Werk machen dürfen. Den Grafiktakt erhöht AMD von 918 MHz bei der Radeon R9 285 auf nun 970 MHz. Alle drei Boardparnter-Karten aber sind hier etwas schneller unterwegs.
Im Vergleich zur Radeon R9 280X konnte AMD die Leistungsaufnahme von ehemals 250 auf 190 Watt drücken. Diese gilt auch für die Radeon R9 380. Möglich wurde dies durch eine Erhöhung der Berechnungen pro Takt. Im Vergleich zu "Tahiti" kann die "Tonga"-GPU vier sogenannte "Primitives" und damit einfache Additionen pro Takt berechnen, was einer Verdoppelung gegenüber "Tahiti" gleichkommt. Die Tessellation-Leistung soll ebenfalls um den Faktor 2 bis 4 höher liegen. Um die Speicherleistung zu verbessern, hat AMD eine verlustlose Delta-Farbkorrektur entwickelt, welche in etwa 40 Prozent Speicherbandbreite einsparen soll. Die Daten werden komprimiert.
3x Radeon R9 380 im Test | ||||
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Modell | AMD Radeon R9 380 | ASUS Radeon R9 380 Strix | MSI Radeon R9 380 Gaming | Sapphire Nitro R9 380 OC |
Straßenpreis | ab 186 Euro / 223 Euro | ab 228 Euro | ab 237 Euro | ab 238 Euro |
Homepage | www.amd.com/de | www.asus.com/de | de.msi.com | www.sapphiretech.com |
Technische Daten | ||||
GPU | Tonga | Tonga | Tonga | Tonga |
Fertigung | 28 nm | 28 nm | 28 nm | 28 nm |
Transistoren | 5,0 Milliarden | 5,0 Milliarden | 5,0 Milliarden | 5,0 Milliarden |
GPU-Takt (Base Clock) | - | - | - | - |
GPU-Takt (Boost Clock) | 970 MHz | 990 MHz | 980 MHz | 985 MHz |
Speichertakt | 1.375 / 1.425 MHz | 1.375 MHz | 1.425 MHz | 1.450 MHz |
Speichertyp | GDDR5 | GDDR5 | GDDR5 | GDDR5 |
Speichergröße | 2.048 / 4.096 MB | 2.048 MB | 4.096 MB | 4.096 MB |
Speicherinterface | 256 Bit | 256 Bit | 256 Bit | 256 Bit |
Speicherbandbreite | 176,0 / 182,4 GB/s | 176,0 GB/s | 182,4 GB/s | 185,6 GB/s |
DirectX-Version | 12.0 | 12.0 | 12.0 | 12.0 |
Shadereinheiten | 1.792 | 1.792 | 1.792 | 1.792 |
Textur Units | 112 | 112 | 112 | 112 |
ROPs | 32 | 32 | 32 | 32 |
Typische Boardpower | 190 Watt | >190 Watt | >190 Watt | >190 Watt |
SLI / CrossFire | CrossFire | CrossFire | CrossFire | CrossFire |
Je nach Modell gibt es beim Chiptakt zwischen 10 und 20 MHz mehr, während sich die Speicherchips bei fast allen Karten an die AMD-Vorgaben halten müssen. Einzig Sapphire drehte hier leicht an der Taktschraube. Unsere Testkandidaten von MSI und Sapphire sind mit jeweils 4 GB Videospeicher ausgestattet, das Testmuster von ASUS muss hingegen mit der Hälfte auskommen.
Ob sich das in der Leistung wiederschlägt und wie sich die Karten im Benchmark-Test schlagen, klären wir auf den nachfolgenden Seiten.