Die Messungen beginnen wir wie immer mit der Lautstärke, schauen uns dann aber auch die Leistungsaufnahme und GPU-Temperaturen an.
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Gerade hinsichtlich der Lautstärke sind die Erwartungen an eine wassergekühlte Grafikkarte immer recht hoch - hier ist auch die Corsair Hydro GFX keine Ausnahme. Allerdings verwenden AiO-Kühlungen keinen einzelnen großen Radiator für alle Komponenten und decken zudem wegen des fehlenden Full-Cover-Wasserblocks nicht alle Komponenten auf dem PCB, was eine zusätzliche Kühlung notwendig macht. Wir haben also im Falle der Corsair Hydro GFX einen 120-mm-Lüfter auf dem Radiator und auch auf den VRMs einen 80-mm-Lüfter, die selbst im Idle-Betrieb immer in Bewegung sind. Die Idle-Lautstärke ist mit 39,1 dB(A) zwar relativ gering und auf Niveau anderer AiO-Wasserkühlungen, gegen die semipassiven Grafikkarten hat die Kühlung hier allerdings keine Chance.
Unter Last können die wassergekühlte Karten dann ihre Stärken ausspielen und dies zeigt sich auch bei der Last-Lautstärke. Diese ist mit 40,5 dB(A) die niedrigste im Testfeld und der Abstand vermutlich groß genug, um für einige den Kauf der Corsair Hydro GFX zu rechtfertigen. Offen ist nun noch die Frage, ob auch die Kühlleistung stimmt, soll sagen die Temperaturen niedrig genug sind.
Der Idle-Stromverbrauch ist bei fast allen aktuellen Grafikkarten recht identisch, was auch daran liegt, dass AMD und NVIDIA hier auf ähnlichem Optimierungs-Niveau für die Stromsparmechanismen liegen. GPU und Speicher arbeiten hier nur noch mit einem Takt von 135 bzw. 175 MHz, sodass nur noch kurze Idle-Befehle für wenige Watt an Stromverbrauch sorgen.
Ohne Frage hat NVIDIA mit der aktuellen Maxwell-Architektur eine effiziente GPU-Serie entwickelt. Allerdings gilt dies nur für einen extrem schmalen Betriebsbereich - also für ein ausgewogenes Verhältnis an Takt und Spannung. Sobald der Nutzer ein manuelles Overclocking versucht oder die Hersteller eine ab Werk übertakteten Versionen anbieten, bewegt sich das Verhältnis aus Takt und Spannung aus dem Sweet Spot heraus und die Effektivität der Maxwell-GPUs ist nicht mehr auf allerhöchsten Niveau. Dies zeigt sich auch bei der Corsair Hydro GFX, die im Gesamtsystem 468,2 W unter Last verbraucht.
Keinerlei Schwierigkeiten oder Auffälligkeiten hat die Corsair Hydro GFX im Multi-Monitor-Stromverbrauch. Auch hier sind die Unterschiede nur sehr gering. Allenfalls fehlerhafte Power-Modi würden hier auffällig, die wir im Falle der Corsair Hydro GFX im Zusammenspiel mit dem Treiber aber verneinen können.
Das Potenzial der Wasserkühlungen wird vor allem bei den Temperaturen deutlich. So liegt die Idle-Temperatur bei nur 29 °C. Dies kann, muss aber nicht ein Indiz für eine gute Kühlung sein, da die Abwärme in diesem Betriebsmodus nicht besonders hoch ist und es sich selbst luftgekühlte Karten hier erlauben können, ihre Lüfter komplett abzuschalten.
Also dreht sich alles einmal mehr um die Last-Temperatur, die bei der Corsair Hydro GFX bei 64 °C liegt. Bereits betrachtet haben wir die dazugehörigen Taktraten, die mit 1.392 MHz am Boost-Limit dieses Modells liegen. Im Werkszustand schöpft die Corsair Hydro GFX also das volle Potenzial aus der Hardware. Die Karte hat aber auch noch etwas Luft nach oben. Beim Overclocking schauen wir uns dies noch einmal etwas genauer an.
An dieser Stelle auch ein paar Worte zur Kühlung der VRMs, welche ja maßgeblich durch den Radiallüfter zu verantworten ist. Unter Last dreht dieser aber stark auf, so dass die Temperaturen bei gerade einmal 71 °C lagen, was für VRMs unter Volllast keinerlei Problem darstellt.