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Es dauert für gewöhnlich immer einige Zeit, bis die Hersteller ihre High-End-Modelle einer GPU-Generation präsentieren können. Bei ASUS hat es nun rund sechs Monate gedauert, bis man mit der ROG Matrix GeForce GTX 980 Ti die vorläufige Speerspitze der eigenen Grafikkarten-Produkte entwickelt und vorgestellt hat. Dabei soll sich die Karte nicht nur durch eine möglichst hohe Leistung und effektive Kühlung auszeichnen, sondern vor allem durch die zahlreichen Overclocking-Features. Diese werden in allen Details benennen, aufführen und näher erläutern. Letztendlich aber kommt es darauf an, dass auch die Leistung stimmt und auch hierauf wird ein Fokus auf den kommenden Seiten liegen.
Eigentlich kaum zu glauben, aber ASUS bietet sechs unterschiedliche Modelle der GeForce GTX 980 Ti an. Am wenigsten interessant ist dabei natürlich die Referenzversion, die auch keinerlei Unterscheidungsmerkmal zu anderen Herstellern vorzuweisen hat. Die ASUS Strix GeForce GTX 980 Ti haben wir uns bereits kurz nach dem Start der GeForce GTX 980 Ti angeschaut. Sie ist auch noch in einer weniger hoch übertakteten Version erhältlich. Dann bietet ASUS auch noch eine Poseidon-Variante, die über eine optionale Wasserkühlung verfügt. Eine solche Variante schauten wir uns in der GeForce-GTX-780-Generation an. Highlight der aktuellen Entwicklung bei ASUS sollen die Matrix-Modelle sein. Dazu gehört die heute von uns getestete ROG Matrix GeForce GTX 980 Ti , aber auch die ROG Matrix GeForce GTX 980 Ti Gold Edition, die den höchsten GPU-Takt am Markt vorzuweisen hat. Eine Übersicht aller Karten findet ihr in unserem Preisvergleich.
Bei den verschiedenen Modellen der GeForce GTX 980 Ti gab es in jüngster Vergangenheit einen klaren Trend hin zu wassergekühlten Lösungen. Mit der Inno3D iChill GeForce GTX 980 Ti Black Accelero Hybrid S und Corsair Hydro GFX haben wir uns erst kürzlich zwei Modelle angeschaut. Diese profitieren natürlich von der effizienteren Kühlung und halten dank niedriger GPU-Temperatur einen maximalen Boost-Takt. Ob die massive DirectCU-Kühlung dies auf der ASUS ROG Matrix GeForce GTX 980 Ti leisten kann, schauen wir uns gleich genauer an.
[h3]Architektonische Eckdaten[/h3]
Zur Architektur der verwendeten GPU gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, da diese hinlänglich bekannt sein sollte. Noch immer ist die GM200-GPU auf Basis der Maxwell-Architektur der leistungsstärkste Chip, der von NVIDIA bisher entwickelt wurde. Er wird in 28 nm gefertigt und kommt auf 8 Milliarden Transistoren. Im Vergleich zur NVIDIA GeForce GTX Titan X aber deaktivierte NVIDIA zwei Maxwell-Streaming-Multiprozessoren, die sich weiterhin auf insgesamt sechs Graphics Processing Cluster (GPC) verteilen. 4 SMM-Blöcke x 22 SMM x 32 ALUs ergeben so 2.816 Shadereinheiten. Hinzu kommen 176 Textureinheiten und 96 ROPs. Die insgesamt 6 GB GDDR5-Grafikspeicher sind über ein 384 Bit breites Speicherinterface angebunden.
Die technischen Daten der ASUS ROG Matrix GeForce GTX 980 Ti im Überblick | |
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Modell | ASUS ROG Matrix GeForce GTX 980 Ti |
Straßenpreis | 950 Euro |
Homepage | www.asus.de |
Technische Daten | |
GPU | GM200 (GM200-310-A1) |
Fertigung | 28 nm |
Transistoren | 8 Milliarden |
GPU-Takt (Base Clock) | 1.190 MHz (Gaming-Mode) 1.216 MHz (OC-Mode) |
GPU-Takt (Boost Clock) | 1.291 MHz (Gaming-Mode) 1.317 MHz (OC-Mode) |
Speichertakt | 1.800 MHz |
Speichertyp | GDDR5 |
Speichergröße | 6 GB |
Speicherinterface | 384 Bit |
Speicherbandbreite | 345,6 GB/s |
DirectX-Version | 12 |
Shadereinheiten | 2.816 |
Textureinheiten | 176 |
ROPs | 96 |
Typische Boardpower | 250 Watt |
SLI/CrossFire | SLI |
Neben der Kühlung ist die werksseitige Übertaktung ein entscheidendes Merkmal für die unterschiedlichen Varianten der GeForce GTX 980 Ti. Während NVIDIA einen Basis-Takt von 1.000 MHz vorsieht, erreicht ASUS im Gaming-Mode einen Takt von 1.190 MHz und im OC-Mode einen Takt von 1.216 MHz. Weitaus wichtiger aber ist der Boost-Takt und den gibt NVIDIA offiziell mit 1.075 MHz an, während ASUS für den Gaming-Mode auf 1.291 MHz kommt und per OC-Mode sogar 1.317 MHz erreicht. ASUS unterscheidet also zwischen zwei Modi, zwischen denen per Gaming-Booster-Software gewechselt werden kann. Den Speicher beschleunigt ASUS von 1.750 auf 1.800 MHz, was allerdings keinen großen Einfluss auf die Leistung haben sollte.
Für eine GeForce GTX 980 Ti obligatorisch sind die 6 GB GDDR5-Grafikspeicher, die ASUS wie gesagt auf 1.800 MHz leicht übertaktet. Zusammen mit dem 384 Bit breiten Speicherinterface erreicht die Karte damit eine Speicherbandbreite von 345,6 GB pro Sekunde. Der angesprochene GPU-Takt wirkt sich unter anderem direkt auf die 2.816 Shadereinheiten aus. Eine Rolle spielt er aber auch bei den 96 ROPs und 176 Textureinheiten. NVIDIA gibt eine typische Leistungsaufnahme von 250 W an, was bei übertakteten Karten aber nicht mehr stimmt. Genaueres dazu später bei der Beurteilung des Boost-Taktes.
Gegenüberstellung von Temperatur und Takt | ||
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Spiel | Temperatur | Takt |
The Witcher 3: Wild Hunt | 72 °C | 1.417 MHz |
Battlefield: Hardline | 71 °C | 1.405 MHz |
Grand Theft Auto IV | 72 °C | 1.405 MHz |
Far Cry 4 | 72 °C | 1.392 MHz |
Total War: Attila | 71 °C | 1.392 MHz |
Metro: Last Light Redux | 71 °C | 1.417 MHz |
Tomb Raider | 72 °C | 1.405 MHz |
DiRT Rally | 71 °C | 1.405 MHz |
Mittelerde: Shadow of Mordor | 72 °C | 1.417 MHz |
Die Abhängigkeiten der modernen GPUs an einer möglichst effektiven Kühlung, damit die maximalen Boost-Taktraten und auch Mindest-Taktraten erreicht werden, haben wir bereits mehrfach angesprochen. GPU-Boost und PowerTune reagieren auf diese Abhängigkeiten zwischen Temperatur, Spannung und Takt teilweise extrem sensibel, sodass wir bei den Referenzversionen der GeForce GTX Titan X, GeForce GTX 980 Ti und Radeon R9 290X teilweise die eigenen Vorgaben oder den maximalen Takt nicht erreichen konnten. Im Falle der Radeon R9 Nano nimmt AMD allerdings einen Betrieb an gewissen Leistungs- und Temperaturgrenzen in Kauf.
Im Falle der ASUS ROG Matrix GeForce GTX 980 Ti gibt der Hersteller einen Boost-Takt von 1.291 MHz vor. Wir haben die Karte im Gaming-Mode getestet, da dies die Standard-Einstellung ist, wenn der Nutzer keinerlei Änderungen vornimmt. In den verschiedenen Benchmarks bewegte sich die GPU-Temperatur zwischen 71 und 72 °C. Der Boost-Takt lag dabei zwischen 1.392 und 1.417 MHz. Zum Vergleich: Die Inno3D iChill GeForce GTX 980 Ti Black Accelero Hybrid S erreicht einen Boost-Takt von 1.443 MHz und die Corsair Hydro GFX kommen wie das Modell von ASUS auf 1.392 MHz. Viele luftgekühlte Varianten der GeForce GTX 980 Ti bewegen sich zwischen 1.340 und 1.400 MHz - insofern ist die ROG Matrix GeForce GTX 980 Ti hier keine Ausnahme, bewegt sich aber im oberen Bereich dieser Skala.
Im Rahmen der technischen Daten haben wir eine typischer Leistungsaufnahme von 250 W erwähnt. Dies gilt allerdings nur für die Referenzversion der GeForce GTX 980 Ti. Die Maxwell-Architektur bzw. die dazugehörigen GPUs sind grundsätzlich sehr effektiv aufgestellt. Allerdings nur, wenn sie in einem eng gesteckten Bereich aus Spannung und Takt betrieben werden. Sobald die Hersteller und der Nutzer aber eine Übertaktung vornehmen, bewegen sich die Karten schnell aus diesem effektiven Bereich heraus. Dies trifft auf ausnahmslos alle Karten zu, auch auf die ASUS ROG Matrix GeForce GTX 980 Ti. Bei 14 Spannungsphasen und einer großzügig ausgebauten Versorgung bewegt sich diese Karte bereits ab Werk deutlich über den 250 W.
Der GPU-Z-Screenshot bestätigt die eben gemachten Angaben zur Ausstattung der ASUS ROG Matrix GeForce GTX 980 Ti noch einmal. Auf den folgenden Seiten schauen wir uns die Karte etwas genauer an und stellen auch die Overclocking-Funktionen alle genau vor.