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ASUS stellt hohe Ansprüche an die ROG Matrix GeForce GTX 980 Ti. Sie soll zu den schnellsten Karten ab Werk gehören, bietet dank der zahlreichen Overclocking-Funktionen aber ein ebenso hohes Potenzial für High-End-Overclocker. Prüfen können wir den letztgenannten Punkt noch nicht. Hier sind wir abhängig von den ersten Ergebnisse der Top-Elite in diesem Bereich.
Kommen wir aber zur Beurteilung der Karte. ASUS wählt eine Übertaktung, die zwar im oberen Bereich aller Varianten der GeForce GTX 980 Ti liegt, nicht aber die absolut schnellste ist. Konkurrenz macht man sich beispielsweise aus dem eigenen Hause, denn die Gold Edition GeForce GTX 980 Ti ist mit 1.266/1.367 MHz derzeit ungeschlagen. Zudem gibt ASUS dem Käufer auch noch die Wahl zwischen drei Profilen, die sich hinsichtlich der Übertaktung unterscheiden. Silent-, Gaming- und OC-Mode lassen sich per GPU-Tweak-II-Tool wählen. Alle hier gewonnenen Messwerte sind im Gaming-Mode entstanden. Die Unterschiede sind aber sehr gering, nicht nur hinsichtlich der Taktung, sondern auch bei der Lüftersteuerung.
Schaut man sich nun die Leistungswerte der ASUS ROG Matrix GeForce GTX 980 Ti an, so liegt diese zwischen der Corsair Hydro GFX auf Basis der GeForce GTX 980 Ti sowie der Inno3D iChill GeForce GTX Accelero Black Hybrid S. Bei diesen beiden Karten handelt es sich aber jeweils um solche mit einer AiO-Wasserkühlung. Derart gekühlte Karten haben durch die niedrigeren GPU-Temperaturen häufig einen Vorteil beim maximalen Boost-Takt. Die ASUS ROG Matrix GeForce GTX 980 Ti steht dem aber in nichts nach und belegt im aktuellen Testsystem den zweiten Platz bei den Varianten der GeForce GTX 980 Ti. Über alle Karten hinweg gibt es wenig Konkurrenz für diese Karte - einzig die Radeon R9 295X2 ist noch heute eine der schnellsten Karten. Die Radeon R9 Fury X kann einer übertakteten GeForce GTX 980 Ti nicht das Wasser reichen.
Die Kühlung ist nach der Leistung der zweite wichtige Punkt einer Grafikkarte und hier bietet die ASUS ROG Matrix GeForce GTX 980 Ti viel Licht, aber auch etwas Schatten. Die Schattenseite des von ASUS gewählten Kühlerprinzips trifft vor allem die Idle-Lautstärke. ASUS verzichtet auf ein Stillstehen der Lüfter im Idle-Betrieb. Damit ist die Karte in einem weitestgehend leisen System immer herauszuhören, auch wenn die Geräuschentwicklung gering ist. Unter Last kann die Kühlung ihr Potenzial voll zeigen und bleibt für die gebotene Leistung sehr entspannt. Viel leiser wird man eine GeForce GTX 980 Ti mit einer Luftkühlung wohl kaum bekommen. Bei den GPU-Temperaturen gibt es nichts auszusetzen. Dank drehender Lüfter im Idle-Betrieb bleibt die GPU sehr kühl, unter Last wird sie nicht wärmer als 72 °C und arbeitet damit immer mit einem hohen Boost-Takt.
Einen kleinen Kritikpunkt müssen wir bei der Leistungsaufnahme anbringen, denn mit einer Idle-Leistungsaufnahme von 143,2 W verbraucht die Karte hier rund 10 W zu viel. Worauf dies zurückzuführen ist, wissen wir nicht. Wir wollen dies aber als Kritikpunkt anbringen, auch wenn der Anschaffungspreis von 950 Euro diesen Mehrverbrauch schnell wieder relativiert. Der etwas höhere Verbrauch setzt sich aber auch im Multi-Monitor-Betrieb fort. Unter Last sind die gemessenen 472,8 W keine Besonderheit, schließlich sprechen wir bei der ASUS ROG Matrix GeForce GTX 980 Ti von einer der schnellsten Karten am Markt.
Noch einmal gesondert zu erwähnen sind die zahlreichen Overclocking-Funktionen. Während Spannungsmesspunkte inzwischen keine Besonderheit mehr sind und sich die entsprechende Messpunkte auf fast jeder High-End-Karte finden lassen, sind solche wie das Safe-BIOS über den Safe-Mode-Button oder das Ausschalten von Sicherheitsmechanismen ein von High-End-Overclockern gern genommenes Feature. Wenn eine Kühlung mithilfe von flüssigem Stickstoff angedacht ist, gelten hier anderen Voraussetzungen - zum Beispiel an den Stromfluss zur GPU. Im Normalbetrieb sollen Sicherheitsmechanismen vor Beschädigungen schützen. Wer aber genau weiß was er da tut, kann darauf auch verzichten. Um diese Mechanismen zu deaktivieren, müssen Kontakte auf dem PCB geschlossen und ein Schalter umgelegt werden.
Die Heizung der Speicherchips ist sicherlich das Highlight der ASUS ROG Matrix GeForce GTX 980 Ti. In zwei Bereichen kann diese sinnvoll und hilfreich sein. Zum einen kann von Anfang an verhindert werden, dass das Kondenswasser in diesem Bereich auf dem PCB und den Speicherchips selbst, friert. Zum anderen aber kann das Abtauen der Karte deutlich beschleunigt werden. Um die Speicherheizung zu aktiveren müssen auch hier Kontakte auf dem PCB geschlossen werden. Über einen 4-Pin-Molex-Anschluss wird die Heizung versorgt. Der Ausbau der Spannungsversorgung auf 14 Phasen ist natürlich ebenfalls ein wichtiger Punkt für das Overlocking. Die laut ASUS hochwertigen Komponenten tun ihr Übriges für ein möglichst hohes Overclocking-Potenzial. Letztendlich muss die Karte aber noch beweisen, ob sie im High-End-Bereich für neue Weltrekorde sorgen kann.
Schlussendlich bleibt noch die Frage nach dem Preis. Mit der GeForce GTX 980 Ti bewegt man sich ohnehin schon weit über der 650-Euro-Grenze. ASUS legt mit der ROG Matrix GeForce GTX 980 Ti noch eine deutliche Schippe nach und kommt auf 950 Euro. Je nach Verfügbarkeit und Liefersituation wird auch mal ein vierstelliger Preis fällig - für eine Single-GPU-Grafikkarte fast schon unglaublich. Der Preis ist damit trotz der Leistung der größte Knackpunkt der Karte. Daran könne auch die zahlreichen Overclocking-Funktionen wenig ändern, denn die meisten benötigen diese schlicht und ergreifend nicht.
Positive Aspekte der ASUS ROG Matrix GeForce GTX 980 Ti:
- sehr gute Leistung in hohen Auflösungen
- Anti Aliasing und anisotropische Filterung durchgehend möglich
- UltraHD/4K mit einigen Abstrichen möglich
- 6 GB Grafikspeicher
- DirectX 12
- Dynamic Super Resolution (DSR)
- HDMI 2.0
- hohe werksseitige Übertaktung
- leise unter Last
- zahlreiche Overclocking-Funktionen
Negative Aspekte der ASUS ROG Matrix GeForce GTX 980 Ti:
- hoher Preis
- kein passiver Idle-Betrieb
- hohe Leistungsaufnahme
Persönliche Meinung
ASUS will mit der ROG Matrix GeForce GTX 980 Ti in allen Bereichen vorne mitspielen. Bei den Taktvorgaben, der letztendlich gebotenen Leistung, der Kühlung und den Overclocking-Funktionen gelingt dies auch in weitern Teilen - allerdings spielt man auch beim Preis ganz vorne mit. Keine Frage, die ASUS ROG Matrix GeForce GTX 980 Ti gehört zu den besten, aktuell verfügbaren, Grafikkarten. Mehr geht aktuell nicht. Allerdings lässt sich auch schnell eine günstigere Alternative finden. Wer bereits eine Custom-Wasserkühlung in seinem System arbeiten hat, wird zum Beispiel mit einem Full-Cover-Wasserkühler und einer günstigeren Karte glücklicher werden. Wer nicht vor hat seine Karte extrem zu übertakten, wird die zahlreichen Overclocking-Funktionen auch nicht benötigen und ist mit einer anderen Karten sicherlich auch gut bedient.
Dies alles kann allerdings nicht verhindern, dass die ASUS ROG Matrix GeForce GTX 980 Ti eine der besten aktuellen Grafikkarten ist. Ab Werk bietet sie eine herausragende Leistung. Zudem lässt sie zahlreiche Optionen offen und vielleicht bietet ein Dritthersteller auch in Kürze einen Full-Cover-Wasserkühler an, der bereits einen großen Teil des Potenzials der Karte abschöpfen könnte - es muss nicht immer flüssiger Stickstoff sein. Wenn Geld keine Rolle spielt muss man sich an dieser Stelle auch keine weiteren Gedanken machen. (Andreas Schilling)
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