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Kompromisslose Leistung

NVIDIA Titan X im SLI-Test - Fazit

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Nur wenige Wochen nach der Veröffentlichung der GeForce GTX 1080 Founders Edition legt NVIDIA nach. Die Titan X legt die Latte noch einmal deutlich höher und es ist schon etwas überraschend, in welcher Folge NVIDIA bei der aktuellen Pascal-Architektur die verschiedenen Ausbaustufen der GPUs ausliefern kann. Wenngleich in geringen Stückzahlen, so war die Tesla P100 mit GP100-GPU dennoch bereits im Frühsommer für ausgewählte Kunden verfügbar. Kurz darauf folgen die GeForce GTX 1080 und GeForce GTX 1070 mit GP104-GPU. Kurz darauf folge die GP106-GPU der GeForce GTX 1060 und nun die GP102-GPU für die Titan X. Damit hat NVIDIA innerhalb von nur sechs Monaten die komplette Palette im Angebot.

Die Titan X ist zwischen 10 und 30 Prozent schneller als die GeForce GTX 1080. Im Vergleich zur GeForce GTX 980 Ti liegt das Plus sogar bei bis zu 65 Prozent. Eine derartige Steigerung sieht der Kunde sicherlich gerne – wenn er bereit ist, einen gewissen Preis dafür auszugeben. Mehr geht aktuell bei einer Single-GPU-Konfiguration nicht. Zudem wirkt das Verhältnis aus Rechenleistung der GPU und dem Speicherausbau mit 12 GB sehr ausgewogen. Das 384 Bit breite Speicherinterface im Zusammenspiel mit 12 GB GDDR5X-Speicher, dem Takt von 2.500 MHz und der darauf resultierenden Speicherbandbreite von 480 GB/s stellen auch auf dieser Seite kein Limit dar. Wo eine GeForce GTX 1080 bei 3.840 x 2.160 Pixel eventuell noch so ihre Schwierigkeiten hat, läuft die Titan X deutlich besser.

Ein paar Worte müssen wir aber zum Kühler verlieren, der sicherlich der größte Schwachpunkt der Karte ist. Unter Last schafft es der Kühler nicht die Karte mit ihren maximalen Taktraten arbeiten zu lassen. Bereits nach kurzer Zeit pendelt sich ein Takt ein, der nur knapp oder genau auf dem versprochenen Boost-Takt liegt. Schon etwas anders sieht dies aus, wenn der Lüfter der Karte etwas schneller drehen darf. Dann aber wird die ohnehin schon laute Karte noch lauter. Wer auf eine 1.299 Euro teure Karte einen alternativen Kühler installieren möchte, der kann dies tun. Das PCB ist grundsätzlich mit dem der GeForce GTX 1080 Founders Edition identisch.

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Die NVIDIA Titan X ist ausschließlich bei NVIDIA selbst erhältlich. Ein Angebot bei den Boardpartner wird es nicht geben. Damit folgt NVIDIA seinen eigenen Vorgaben bei der GeForce GTX 1060 Founders Edition, die ebenfalls ausschließlich von NVIDIA selbst angeboten wird. Etwas anders sieht es hingegen bei der GeForce GTX 1080 und GeForce GTX 1070 Founders Edition aus, denn diese können auch durch die Boardpartner angeboten werden, unterscheiden sich aber natürlich nicht. Beide Karten sind darüber hinaus aber ebenfalls direkt bei NVIDIA verfügbar.

Der Preis für die NVIDIA Titan X beträgt 1.299 Euro. Ein gutes Preis/Leistungsverhältnis ist nicht Ziel einer solchen Karte. NVIDIA zielt mit der Karte auf Anwender, die auf der Suche nach einer günstigen Alternative zu den Quadro-Modellen sind. So wird eine Quadro P6000 mit gleicher GP102-GPU, aber etwas mehr Shadereinheiten und dem doppelten Speicherausbau etwa 7.000 Euro kosten. Eine Quadro M5000 mit Vorgänger-Architektur kostet noch immer ab 4.500 Euro. Mit 1.299 Euro ist die Titan X also eine günstige Alternative für solche, die es ausschließlich auf die Rechenleistung abgesehen haben. Der fehlende Quadro-Treiber muss dann auch kein Hinderniss sein.

Offen ist noch die Frage, ob die Titan X das Ende der Entwicklung am Consumer-Markt mit Pascal-GPU sein wird. Eine GeForce GTX 1080 Ti mit 3.840 Shadereinheiten und damit dem Vollausbau der GP102-GPU ist sicherlich denkbar. Ob und wann diese erscheinen wird weiß aber nur NVIDIA. Da die Quadro P6000 mit eben dieser GPU erst im Oktober auf den Markt kommen wird und NVIDIA hier sicherlich die Ausbeute in der Produktion noch weiter optimieren wird, dürfte es mit einer 1080 Ti noch etwas dauern.

Auf einen Punkt sollen wir noch hinweisen und das ist die fehlende Konkurrenz aus dem Hause AMD. Keine Radeon-Karte reicht auch nur annähernd an die Leistung der Titan X heran. Teilweise ist die Titan X doppelt so schnell wie die Radeon R9 Fury X. Die Gründe dafür sind vielfällig. AMD hat sicherlich eine andere Ausrichtung seiner Produkte eingeschlagen, doch der Abstand wirkt derzeit größer denn je.

Positive Aspekte der NVIDIA Titan X:

  • derzeit schnellste Single-GPU-Grafikkarte
  • 12 GB GDDR5X
  • selbst 3.840 x 2.160 Pixel problemlos möglich (hin und wieder bei reduzierten Details)
  • HDMI 2.0b und DisplayPort 1.3/1.4

Negative Aspekte der NVIDIA Titan X:

  • hoher Preis
  • arbeitet schnell am Temperatur-Limit
  • lauter Kühler

Persönliche Meinung

Viele reduzieren die NVIDIA Titan X auf ihren Preis von 1.299 Euro. Aber das ist falsch, denn NVIDIA hat die Titan X nicht in dieser Form auf den Markt gebracht, um ein Preis/Leistungssieger zu sein. Das kann eine Karte, die 1.299 Euro kostet auch nicht werden, denn die Mehrleistung die sie dafür bieten müsste, würde alles andere in den Schatten stellen. Rein technische ist dies ein Ding der Unmöglichkeit und so suchen sich Hersteller Produkte, die sie so entwickeln können, dass sie ein gutes Preis/Leistungsverhältnis bieten können. Die Titan X ist dies nicht und will dies auch nicht sein. Der Leistungsabstand zwischen den aktuellen High-End-Modellen von AMD und NVIDIA könnte größer kaum noch sein. Ich bin gespannt was AMD mit Vega auffahren wird und ob man den Abstand wieder wird verkürzen können. (Andreas Schilling)

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