Werbung
Doch nun zum Aufbau eines SLI-Systems bestehend aus zwei Titan X:
Viel gibt es zum Aufbau eines solchen Systems eigentlich nicht zu sagen. Natürlich sollte der Nutzer darauf achten, dass das restliche System darauf ausgelegt ist, zwei solcher Karten zu verkraften. Dies betrifft natürlich das Netzteil, welches eine ausreichende Ausgangsleistung liefern sollte, aber auch den Prozessor, der in der Lage sein sollte die beiden Grafikkarten mit ausreichenden Daten zu beliefern. Ein 50 Euro Intel Core i3 ist dazu nicht in der Lage, es muss aber auch nicht der 1.500 Euro teure Core i7-6950X sein.
Prinzipiell genügt es, die beiden Karten in das System zu stecken und zu starten. Der Treiber erkennt die beiden Karten und bietet dem Nutzer direkt an, diese in einem SLI-Verbund zusammenzufassen. Im Treiber werden zugleich auch Tipps gegeben, welche Display-Ausgänge verwendet werden sollten. Der Einsatz einer SLI-Brücke ist bei NVIDIA weiterhin Pflicht. Mit der Pascal-Architektur und den beiden schnellsten Karten dieser Generation führte NVIDIA einen neuen Modus namens SLI HB ein. Dabei handelt es sich einfach um eine schnellere Datenübertragung über die SLI-Brücke, um den höheren Auflösungen und Bildwiederholungsraten gerecht zu werden.
NVIDIA bietet diese neuen SLI-HB-Brücken selbst an, dort kosten sie 39,99 Euro und sind in drei Größen verfügbar. Aber auch die Boardpartner wollen SLI-Brücken im eigenen Design anbieten und tun dies bereits. EVGA hat entsprechende SLI-HB-Brücken vorgestellt. Zunächst einmal aber noch einmal ein paar Worte zur Funktionsweise von SLI, besonders im Zusammenspiel mit den neuen Karten.
NVIDIA Titan X im SLI
In einem SLI-System erfolgt der Abgleich der fertig gerenderten Frames über die dazugehörigen SLI-Brücken. Theoretisch wäre die Übertragung auch per PCI-Express-Interface möglich, allerdings ist die Bandbreite dort limitiert und auch die Latenzen sind höher, als es die Anforderungen von SLI meist erlauben. NVIDIA verwendet daher einen oder zwei SLI-Anschlüsse auf seinen Karten. Die High-End-Modelle verfügen meist über zwei dieser Anschlüsse, während es in der Mittelklasse nur noch einer ist und im Low-End-Segment komplett darauf verzichtet wird. In Notebooks und auch im Low-End-Bereich ist manchmal ein SLI-Abgleich per PCI-Express möglich, allerdings sind die Bildrate und die Auflösung dann meist deutlich geringer, sodass dies kein größeres Problem ist.
Mit dem Aufkommen immer höher auflösender Displays sowie Bildwiederholungsraten von 144 Hz und mehr werden die Anforderungen an den Frame-Austausch via SLI-Brücken aber auch immer größer. Die Verbindung der SLI-Anschlüsse wird üblicherweise mit 400 MHz, also dem gleichen Takt wie die Ansteuerung der Display-Ausgänge betrieben. Im vergangenen Jahr aber haben Hersteller wie ASUS, EVGA und MSI spezielle SLI-Bridges vorgestellt, die nicht mehr mit 400 MHz arbeiten, sondern mit 540 MHz zu Werke gehen. Die damit einhergehende Erhöhung der Bandbreite kommt vor allem solchen Systemen zugute, die einen Monitor mit mehr als 144 Hz oder der 4K-Aufösung betreiben. Allerdings sollen diese SLI-Brücken nicht so funktioniert haben, wie sich die Hersteller das vorgestellt haben – so NVIDIA.
NVIDIA Titan X im SLI
Wer ein Multi-Monitor-Setup mit besonders hoher Auflösung verwendet und dazu auch noch ein SLI-System bestehend aus zwei GeForce GTX 1080, GTX 1070 oder Titan X betreibt, wird in Zukunft per Treiber darüber in Kenntnis gesetzt, dass die verwendete SLI-Brücke nicht in der Lage ist, die notwendige Bandbreite zur Verfügung zu stellen. Dann muss eine der neuen SLI-HD-Brücken erstanden werden, die NVIDIA selbst anbietet. Die Brücken sind in verschiedenen Längen erhältlich. Je nachdem wie viele Slots Platz zwischen den Karten ist, muss eine passende Brücke erstanden werden. Wird ein anderes Mainboard mit einem größeren oder kleineren Abstand verbaut, muss eine neue Brücke gekauft werden. Flexible Brücken möchte NVIDIA nicht anbieten, da diese sich nicht in einer dafür notwendig hohen Qualität fertigen lassen.
NVIDIAs Empfehlungen sehen die alten Brücken für eine Auflösung bis zu 2.560 x 1.440 Pixel bei 60 Hz vor. Darüber hinaus, also ab 2.560 x 1.440 Pixel und ab einer Bildwiederholungsrate von 120 Hz sollen die neuen Brücken eingesetzt werden.