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Es geht also erneut los: Das Rennen um das schnellste und beste Custom-Modell. Dieses Mal haben die Hersteller die GeForce GTX 1080 Ti als Basis und müssen dabei einige Herausforderungen annehmen. Die erste ist sicherlich sich zu entscheiden, ob das Referenz-Layout von NVIDIA ausreichend ist oder nicht. Im Falle von Inno3D hat man sich dazu entschieden es dabei zu belassen und einzig den Kühler ausgetauscht.
Andere Hersteller werden etwas mehr Aufwand betreiben und noch ein eigenes PCB entwickeln. Dies kostet aber Zeit und so werden die Modelle mit Standard-Layout die ersten am Markt sein. Deutlich später folgen dann die Modelle mit eigenem PCB-Design. Dies führt zur Situation, dass wir bereits erste Samples in Händen halten, weit bevor die Endkunden in das Vergnügen kommen. Teilweise werden vier Wochen und mehr vergehen. Dies gibt unseren Lesern sicherlich etwas Vorsprung sich zu informieren, in Zeiten von Launches mit baldiger Verfügbarkeit, ist dies aber etwas gewöhnungsbedürftig.
Heute nun aber ist die Inno3D iChill GeForce GTX 1080 Ti X3 Edition das Thema. Sie basiert in allen Hardwaredetails bis auf die Komponenten und das Design des PCBs auf der Founders Edition. Inno3D setzt nur einen eigenen Kühler auf GPU, Speicherchips und einige Komponenten der Spannungsversorgung und erhofft sich daraus das notwendige Potenzial für etwas Overclocking zu verschaffen.
Wie unsere Tests beweisen, gelingt dies auch. Der versprochene Boost-Takt von 1.721 MHz wird mit 1.961 bis 1.974 MHz bei weitem übertroffen. Während die Founders Edition nach einiger Zeit deutlich heruntertakten muss, ist dies bei der iChill GeForce GTX 1080 Ti X3 Edition nicht der Fall. Sie kann diesen Takt über die Dauer der Tests beibehalten und bietet auch eine leichte Übertaktung des Speichers. Das Leistungsplus gegenüber der Founders Edition ist immer vorhanden und teilweise recht deutlich – immer abhängig davon, wie weit das Modell von NVIDIA heruntertakten musste.
Ebenfalls recht gut gefallen hat uns die Kühlung. Die GPU verbleibt deutlich kühler und macht damit den hohen Boost-Takt überhaupt erst möglich. Auch die weiteren Komponenten werden gekühlt, wenngleich dies auch bei der Founders Edition der Fall ist. Weiterhin positiv anzumerken ist, dass Inno3D die drei Lüfter im Idle-Betrieb stillstehen lässt – ein weiterer Vorteil gegenüber der Founders Edition. Auch unter Last bleibt sie leiser, auch wenn Inno3D die Drehzahl im Vergleich zur Variante auf Basis der GeForce GTX 1080 deutlich erhöhen muss, schließlich muss der Kühler auch deutlich mehr Abwärme verarbeiten.
Das Thema Abwärme wird auch zum Thema, wenn man sich die Thermal Design Power anschaut. Während die Founders Edition der GeForce GTX 1080 Ti meist am Temperatur-Limit hängt, ist es bei der Inno3D iChill GeForce GTX 1080 Ti X3 Edition trotz einer Erhöhung von 250 auf 280 W eben das Power-Target. Wir sind daher gespannt was die Karten zu leisten im Stande sind, die ein höheres Power-Target vorzuweisen haben.
Ein großes Fragezeichen müssen wir noch beim Preis und der Verfügbarkeit machen. Inno3D spricht nur von Ende März bzw. Anfang April, nennt offiziell aber noch keinen Preis. Die ersten Listungen in den Online-Shops sprechen von 929 Euro für die Inno3D iChill GeForce GTX 1080 Ti X3 Edition. Gegenüber der NVIDIA GeForce GTX 1080 Ti Founders Edition entspricht dies einem Aufpreis von 110 Euro, bei einem Leistungsplus von bis zu 14 Prozent in Spielen.
Positive Aspekte der Inno3D iChill GeForce GTX 1080 Ti X3 Edition:
- schnellste Single-GPU-Grafikkarte
- Ultra HD mit einigen Einschränkungen meist problemlos spielbar
- 11 GB GDDR5X
- GPU Boost 3.0 mit vielen Overclocking-Funktionen
- hoher Boost-Takt im Auslieferungszustand
- lautlos im Idle-Betrieb
- recht leise unter Last
Negative Aspekte der Inno3D iChill GeForce GTX 1080 Ti X3 Edition:
- hoher Preis
- limitiert durch das Power-Target
Aufgrund der guten Kühlung, die dafür sorgt, dass die GeForce GTX 1080 Ti ihr volles Potenzial entfalten kann, verleihen wir der Inno3D iChill GeForce GTX 1080 Ti X3 Edition den Hardwareluxx-Technik-Award.
Persönliche Meinung
Die Inno3D iChill GeForce GTX 1080 Ti X3 Edition ist ein erstes und sehr gutes Beispiel dafür, was eine gute Kühlung auf einer Pascal-GPU ausmacht. Während die Founders Edition durch eine hohe GPU-Temperatur auf ein gewisses Maß begrenzt wird, kann das Modell von Inno3D den vollen Boost-Takt entfalten und auch halten. Das diese Custom-Modelle erst ab etwa 900 Euro starten werden und der Aufpreis gegenüber der Founders Edition recht groß ist, die Mehrleistung aber nicht wirklich in diesem Verhältnis steht, ist kein Phänomen, welches sich nur auf High-End-Grafikkarten beschränkt. Insofern kann jeder selbst entscheiden, ob er bereit ist diesen Aufpreis zu zahlen. (Andreas Schilling)